Pieta in Seewalchen: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 1. November 2013, 11:05 Uhr
Die Seyrl-Gruft mit einer Pieta von Wilhelm Seib befindet sich im Friedhof von Seewalchen am Attersee.
Seyrl-Gruft
Der Besitzer des Amthofes Seewalchen, Rudolf Seyrl, ließ im Ortsfriedhof Seewalchen, südlich der Kirche, eine Familiengruft errichten. Im Jahr 1906 wurde diese Ruhestätte mit einer Pietà von Wilhelm Seib ausgestattet.
Die efeuüberwucherte Gestalt der Gottesmutter hält ihren toten Sohn – schmerzensreich und doch ergeben – in ihrem Schoße.
Der Bogen über der Gottesmutter wird geziert von dem Dreifaltigkeitsdreieck mit der Unterschrift „Ruhe in Gott”. Darunter befinden sich zwei Engel. Außerdem bekränzen Mohnblumen- und Blütenkränze die Pietà.
Links sind folgende Personen eingetragen:
Franz Seyrl / 1836 – 1871 // Rudolf Seyrl / 1839 – 1899 //
Pürner Nandor / 1900 // Luise Seyrl / 1848 – 1902 //
Rudolf Seyrl / 1875 – 1902 // Maria Pürner / 1879 – 1921 //
Franz Seyrl / 1805 – 1888 // Ing. Hugo Seyrl / 1876 – 1927 //
Luise Graf / 1882 – 1946 // Max Seyrl 1881 – 1962 //
Rechts sind folgende Personen eingetragen:
Dr. Julius Berger / 1876 – 1943 //
Rosina Berger / geb. Seyrl / geb. am 10. 6. 1897 /
gest. am 5. 12. 1952 //
Maria Seyrl / 8. 7. 1887 – 31. 7. 1971 //
Elisabeth Seyrl / 1917 - 2010 //
Dr. Otto Berger / 1904 – 1944 // Rüdiger Seyrl / 1922 – 1943 //
Ein Zeitungsartikel in der Pfarrchronik weiß zu berichten:
Seewalchen, 11. Juni. (Grabmonument Seyrl) Der hiesige Pfarrfriedhof hat durch die Aufstellung einer herrlichen Pietà-Statue ein viel bewundertes Monument aufzuweisen. Es wurden dabei keine Kosten gescheut und ward das Werk, dessen einzelne Bestandteile von Wien aus geliefert wurden, im Spätherbste des vorigen Jahres nach mehreren Wochen unter der persönlichen Leitung des Künstlers, der im Seyrlhofe wohnte, seiner Vollendung zugeführt. Derselbe ist Wilhelm Seib, akademischer Bildhauer, Mitglied der Wiener Künstlergenossenschaft, Ehrenbürger von Spannberg in Niederösterreich, auch Mitglied der Leogesellschaft. Außerdem ist vor einiger Zeit die winterliche Holzverkleidung entfernt worden, es präsentiert sich das Gruftmonument wieder in seiner edlen, hocherbaulichen Schönheit. Möge dieses plastische Kunstwerk in fernere Zeiten den Beschauer zur Minne der Schmerzensreichen stimmen!
Der Artikel ist vom 13. Juni 1906 und erschien im Linzer Volksblatt.
Wilhelm Seib
(*1854 Stockerau, † 1924 Spannberg)
Als Sohn eines Beamten des Obersten Gerichtshofes (der über Eduard und Johann Strauß die Vormundschaft ausübte) wurde Wilhelm Seib in Stockerau geboren: Er studierte nach der Volks-, Unterreal- und Kunstgewerbeschule an der Akademie der bildenden Künste. Seib war als Bildhauer tätig und ab 1880 Mitglied der Genossenschaft bildender Künstler in Wien. Er war Träger mehrerer Preise, 1911 wurde ihm der Titel Professor verliehen.
Nachdem nach 1918 die Aufträge ausblieben, verarmte Seib.
Quellen
- Helga Kern, Franz Roither: Kleindenkmäler in Seewalchen am Attersee, Eigenverlag 2006/2009