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Schloss Kammer gelangte nun in bürgerlichen Besitz, der aber anfangs häufig wechselte. 1925 kam das Schloss an die Familie Jeszensky und 1994 an die Familie Max-Theurer. | |||
Das Schloss und seine Umgebung wurden Anfang des 20. Jahrhunderts von [[Gustav Klimt]] in mehreren Gemälden dargestellt, so zum Beispiel 1910 in einem 110x110 cm großen Ölgemälde, das heute in der Österreichischen Galerie Belvedere in Wien hängt. Auch die Lindenallee, welche von den ehemaligen Wirtschaftsgebäuden zum Schloss führt, hat der Jugendstilkünstler in einem seiner berühmten Attersee-Bilder dargestellt. An der vom Künstler gemalten Schlossallee befindet sich seit 2012 das [[Gustav Klimt Zentrum]]. | Das Schloss und seine Umgebung wurden Anfang des 20. Jahrhunderts von [[Gustav Klimt]] in mehreren Gemälden dargestellt, so zum Beispiel 1910 in einem 110x110 cm großen Ölgemälde, das heute in der Österreichischen Galerie Belvedere in Wien hängt. Auch die Lindenallee, welche von den ehemaligen Wirtschaftsgebäuden zum Schloss führt, hat der Jugendstilkünstler in einem seiner berühmten Attersee-Bilder dargestellt. An der vom Künstler gemalten Schlossallee befindet sich seit 2012 das [[Gustav Klimt Zentrum]]. | ||
== Die bekanntesten Besitzer von Schloss Kammer == | |||
== Die Besitzer von Schloss Kammer == | |||
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Version vom 4. Mai 2017, 17:33 Uhr
Das heute auf einer Halbinsel, ursprünglich auf einer Insel im nördlichen Attersee gelegene Schloss Kammer ist ein massiver, rechteckiger, dreigeschossiger Bau mit zwei niedrigen Seitenflügeln, die einen Hof umschließen.
Geschichte
Mit der Bestellung der Schaunberger als Vögte erscheint 1249 mit Haidfalk von Chamer, (Hæidfolcho de Chamer) erstmals der Name Kammer auf.
1260 wird erstmals eine Burg Kammer erwähnt. Diese „Veste Camer im Adersee", das spätere Schloss Kammer, wurde auf einer kleinen Insel im See von den Schaunbergern zum verwaltungsmäßigen Zentrum des Attergaues ausgebaut. In der „Schaunberger Fehde“ zwischen dem Habsburger-Herzog Albrecht III. und Graf Heinrich von Schaunberg, eroberte Reinprecht II. von Wallsee 1380 die Wasserburg. Anlässlich des Friedensschlusses von 1383 waren die Schaunberger gezwungen, Kammer an den Herzog zu verkaufen.
Die nun landesfürstlichen Attergauer Herrschaften Attersee/Kogl, Frankenburg und Kammer wurden als Pfand vergeben. Gleich 1383 war der Landeshauptmann von Oberösterreich Heinrich IV. von Wallsee erster Pfandinhaber. 1483 folgen die Jörger und ab 1499 waren es die Herren von Polheim.
1540 kaufte der reiche Hanns Hofmann, Freiherr von Grüenpüchel und Strechau, Kammer als freies Eigentum, 1570 erfolgte der Rückkauf von Kammer durch die Habsburger. Zur Deckung von Schulden musste Kaiser Rudolf II. die Herrschaften schließlich 1581 an seinen Kämmerer und Botschafter in Spanien, Hans Freiherr von Khevenhüller veräußern. Er wurde 1593 zum Grafen erhoben. Seine drei Herrschaften Frankenburg, Kogl und Kammer bildeten nun die Grafschaft Frankenburg.
Die Wasserburg, die nur über eine Zugbrücke zu erreichen war, wurde zwischen 1622 und 1649 wesentlich vergrößert (Bau des Rittersaales).
1710 wurde die Wasserburg unter der Leitung des Linzer Barockbaumeisters Michael Prunner großzügig in ein Schloss umgebaut und erhielt die heutige Gestalt. Prunner plante auch das Ensemble der um einen runden Platz gruppierten Wirtschaftsgebäude. Mit über 10.000 Gulden Jahresertrag war Kammer ein beachtlicher Wirtschaftsfaktor. 1750 gehörten zur Herrschaft Kammer immerhin 674 Untertanen. Von den ursprünglich vier Torbögen mussten jedoch die beiden Bögen über der Straße aufgrund des steigenden Autoverkehrs im 20. Jahrhundert geschleift werden (Nordtor 1938, Südtor 1971).
Bemerkenswert ist auch die Schlosskapelle, deren Altar vom Barockkünstler Franz Josef Holzinger geschaffen wurde.
Schloss Kammer war bis 1848 Sitz eines Landgerichtes. 1837 fand hier die letzte öffentliche Hinrichtung statt. Der zum Tode durch den Strang verurteilte Raubmörder wurde um 9 Uhr gehängt und die Leiche zur Abschreckung bis 6 Uhr abends am Galgen hängen gelassen.
Die Familie Khevenhüller blieb bis 1903 im Besitz des Schlosses. Aus finanziellen Gründen musste Ida, die Tochter des letzten oberösterreichischen Khevenhüller den Besitz an die Oberösterreichische Landeshypothekenanstalt abgeben.
Schloss Kammer gelangte nun in bürgerlichen Besitz, der aber anfangs häufig wechselte. 1925 kam das Schloss an die Familie Jeszensky und 1994 an die Familie Max-Theurer.
Das Schloss und seine Umgebung wurden Anfang des 20. Jahrhunderts von Gustav Klimt in mehreren Gemälden dargestellt, so zum Beispiel 1910 in einem 110x110 cm großen Ölgemälde, das heute in der Österreichischen Galerie Belvedere in Wien hängt. Auch die Lindenallee, welche von den ehemaligen Wirtschaftsgebäuden zum Schloss führt, hat der Jugendstilkünstler in einem seiner berühmten Attersee-Bilder dargestellt. An der vom Künstler gemalten Schlossallee befindet sich seit 2012 das Gustav Klimt Zentrum.
Die bekanntesten Besitzer von Schloss Kammer
Adresse
- Am Attersee
- 4861 Schörfling am Attersee
Lageplan
Nord: +47° 56' 46.19" / Ost +13° 35' 28.78" Google Maps - Schloss Kammer
Öffnungszeiten
Das Schloss Kammer ist in Privatbesitz und nur bei Veranstaltungen zugänglich.
Bildergalerie
Die Bildergalerie zeigt Ansichten vom Schloss Kammer über die Jahreszeiten hinweg:
Schloss Kammer über die Jahreszeiten
Luftaufnahmen
Ansichtskarten und Zeichnungen
Alte Ansichtskarten und Zeichnungen zeigen das Schloss Kammer aus vergangenen Zeiten:
Schloss Kammer und Schloss Litzlberg - Sammlung August Mayer
Quellen
- Hans Dickinger: Geschichte von Schörfling, Marktgemeinde Schörfling am Attersee, 1988