Steinmühle: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 15. Januar 2019, 21:05 Uhr
Die Steinmühle, eigentlich Mühle am Stein, auch Wengermühle, Oberachmannerstraße 2, früher Oberachmann 16, Gemeinde Lenzing, wurde 1437 erstmals urkundlich erwähnt und war eine Mühle und Säge an der oberen Ager, die unter dem Begriff Siebenmühlen zusammengefasst wurden.
Chronik
Herzog Albrecht V., als Albrecht II. deutscher Kaiser von 1437 bis 1439, belehnte 1437 mit der Mühle am Stein (Steinmühle in Oberachmann) in der Schörflinger Pfarr, zur Herrschaft Kammer gehörend, "... Margarethen, Jörg des Pekhen zu Schörfling und Barbara Lienharts, des Fleischhackhers zu Vecklapruckh Hausfrau ...."
Kaiser Friedrich III. (1440-1493) verkaufte aber 1480 die Erbrechte an dieser Mühle. Diese und andere Verkäufer in der Herrschaft Kammer sind der Nachwelt deshalb erhalten, weil Wolfgang von Polheim, seit 1499 Pfandnehmer der Attergauer Herrschaften, diese Einkäufe nicht anerkennen wollte. Die betroffenen Untertanen beschwerten sich beim Landesfürsten. 1512 wurde z.B. der Erbbrief für die Steinmühle mit folgendem Wortlaut bestätigt:
- Kaiser Friedrich zu Erbrecht verlihen Hannsen
- Mulner am Stain seiner Hausfrau und Iren Erben
- di Mul am Sain in Scherflinger Pfarr mit
- ierer zwegehörung der Brief ist gebn zu Linz
- am mitichen vor Katterine nach der gepurt
- Kristi 1480 Jar
- Der Brief ist alt 32 Jar
Über mehrere Generationen, von 1662 bis 1826 war die Familie Hisch Besitzer der Mühble, bevor Michael Wenger 1826 die Mühle übernahm.
In den Jahren 1812-1818 wurde die Steinmühle von Franz und Therese Wenger in der heute bestehenden Form errichtet. Seit dieser Zeit wird die Steinmühle auch "Wengermühle" genannt. Das Gebäude verkörpert ein gelungenes Beispiel an biedermeierlicher Mühlenarchitektur, dessen einstige Zweckbestimmung als Mühle und Sägewerk gestalterisch sehr gut gelöst wurde. Dies war auch der Grund dafür, dass die Mühle 1981 unter Denkmalschutz gestellt wurde.
Die Wengers waren bis 1966 auf der Mühle ansässig, daher auch der Name "Wengermühle". Vor der Übernahme durch die Gemeinde Lenzing war nur noch das Sägewerk in Betrieb.
1990 kaufte Baumeister Norbert Schmid aus Frankenburg die Wengermühle und baute sie gemeinsam mit dem Architekten Christoph Gärtner zu einem Restaurant um. Dabei wurde versucht, die wesentlichen Merkmale der einstigen Biedermeier-Epoche zu erhalten. Der Restaurantbetrieb ist jedoch seit 2009 eingestellt. Das Gebäude wird jetzt als privates Wohnhaus des Besitzers genutzt.
Besitzerfolge
- 1437 Erstmalige Erwähnung in einer Urkunde
- 1512 Hannsen Mulner am Stain
- 16xx Lorenz Minich und Magdalena
- 16xx Thomas Vogl und Elisabeth
- 1650 Wolfgang Vogl und Anna (geb. Mühlthaller)
- 1662 David Hisch und Anna (Witwe Vogl)
- 1715 Franz Hisch und Margareta (geb. Baumgartinger)
- 1764 Franz Hisch und Katharina (geb. Schock)
- 1801 Lorenz Hisch und Rosina (geb. Solinger)
- 1826 Michael Wenger und Magdalena (geb. Jungwirt/Schörfling)
- 1833 Franz Starlinger und Magdalena (Witwe Wenger)
- 1840 Johann Schleifer und Magdalena (Witwe Wenger)
- 1857 Franz Wenger und Theresia (geb. Jungwirt/St. Georgen)
- 1884 Theresia Wenger (Witwe Wenger)
- 1887 Alois Wenger und Antonia (geb. Spallinger)
- 1934 August Wenger und Maria (geb. Mittendorfer)
- 1966 Marktgemeinde Lenzing
- 1981 Mühle wird unter Denkmalschutz gestellt
- 1990 Norbert Schmid
- 1991 Eröffnung des Restaurants "Wengermühle"
- 2003 Schmid Baugruppe Holding GmbH
- 2009 Einstellung Restaurantbetrieb "Wengermühle"
Bildergalerie
Quellen
- Aufzeichnungen von Pfarrer Ludwig Trauner, Schörfling
- Grundbucheintragungen
- Transkription und Aufbereitung Franz Hauser