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ilse aichinger


Die Schriftstellerin Ilse Aichinger (*1. November 1921, ) verbrachte mit ihrer Mutter und ihrer Zwillingsschwester Helga viele Sommer am Attersee. Nach dem Zweiten Weltkrieg war sie mit ihrem Mann und ihren Kindern ebenfalls öfters Gast am Attersee.
== Leben ==
Ilse Aichinger wurde am 1. November 1921 in Linz geboren. Ihre Mutter Berta Aichinger war Ärztin, ihr Vater Ludwig Aichinger Lehrer. Nachdem sich ihre Eltern 1927 scheiden ließen, übersiedelte ihre Mutter mit den Zwillingen Helga und Ilse nach Wien. Schwere Zeiten erlebte Ilse Aichinger in der Zeit des Nationalsozialismus. Ihre Mutter war Jüdin und sie damit ein nach den Nürnberger Rassengesetzen ein Mischling 1. Ordnung. Ihre jüdische Großmutter und ihre jüdischen Verwandten fanden den Tod in der Gaskammer. Ihre Schwester Helga konnte nach England ausreisen. Ihrer Mutter war die Ausreise verwehrt und so blieb auch Ilse in Österreich um ihre Mutter zu schützen. Die jüdische Mutter war bis zum einundzwanzigsten Lebensjahr des Kindes geschützt, wenn beide in einem gemeinsamen Haushalt lebten. Nachdem Ilse im Jahr 1942 volljährig wurde, war der Schutz nicht mehr gegeben. Mutter und Tochter fanden bei der Familie Eichhorn am Lichtenberg, Gemeinde Straß im Attergau, Schutz vor der Verfolgung.
Nach dem Zweiten Weltkrieg ehelichte Ilse Aichinger den deutschen Schriftsteller Günther Eich, mit dem sie zwei Kinder hatte. Ihr Sohn verunglückte tödlich. Die Familie war auch nach dem Krieg öfters am Attersee.
== Attergaubezug ==
Die Familie Aichinger verbrachte ihre Sommerurlaube vor dem Zweiten Weltkrieg sehr oft bei der Familie Wiener in Aich bei Nußdorf am Attersee. Verwandte der Familie Wiener, die Familie Eichhorn am Lichtenberg, Gemeinde Straß im Attergau, versteckten die jüdische Mutter Berta mit ihrer Tochter Ilse am Bauernhof am Lichtenberg. Der Ort Lichtenberg war damals ein schwer erreichbarer Ort, zu dem nicht einmal eine Straße führte.
Auch nach dem Krieg war Ilse Aichinger immer wieder am Attersee mit Aufenthalten in der Pension Haberl in Altenberg, wo sie sich auch mit der Schriftstellerin Ingeborg Bachmann traf, und bei der Familie Eichhorn auf dem Lichtenberg. Die damaligen Kinder der Familie Eichhorn erinnern sich an gemeinsame Spiele mit den Kindern der Ilse Aichinger.
Auch in einzelnen Werken der Ilse Aichinger, wie z. B. "Seegeister", kann man die Atterseelandschaft erahnen.
Ilse Aichinger hat ihren geschützten Aufenthalt am Lichtenberg nie erwähnt. Dies ist wahrscheinlich auch der Grund dafür, dass dieser Aufenthalt in den Biografien über Ilse Aichinger nie angeführt wurde.
== Weblinks ==
*[https://de.wikipedia.org/wiki/Ilse_Aichinger Ilse Aichinger in der Wikipedia]
== Quellen ==
*Mitglieder der Familie Eichhorn
*{{Kulturführer}}
[[Kategorie:Straß im Attergau|Aichinger, Ilse]
[[Kategorie:Künstler|Aichinger, Ilse]
[[Kategorie:Literartur|Aichinger, Ilse]

Version vom 6. Februar 2021, 20:07 Uhr

ilse aichinger

Die Schriftstellerin Ilse Aichinger (*1. November 1921, ) verbrachte mit ihrer Mutter und ihrer Zwillingsschwester Helga viele Sommer am Attersee. Nach dem Zweiten Weltkrieg war sie mit ihrem Mann und ihren Kindern ebenfalls öfters Gast am Attersee.

Leben

Ilse Aichinger wurde am 1. November 1921 in Linz geboren. Ihre Mutter Berta Aichinger war Ärztin, ihr Vater Ludwig Aichinger Lehrer. Nachdem sich ihre Eltern 1927 scheiden ließen, übersiedelte ihre Mutter mit den Zwillingen Helga und Ilse nach Wien. Schwere Zeiten erlebte Ilse Aichinger in der Zeit des Nationalsozialismus. Ihre Mutter war Jüdin und sie damit ein nach den Nürnberger Rassengesetzen ein Mischling 1. Ordnung. Ihre jüdische Großmutter und ihre jüdischen Verwandten fanden den Tod in der Gaskammer. Ihre Schwester Helga konnte nach England ausreisen. Ihrer Mutter war die Ausreise verwehrt und so blieb auch Ilse in Österreich um ihre Mutter zu schützen. Die jüdische Mutter war bis zum einundzwanzigsten Lebensjahr des Kindes geschützt, wenn beide in einem gemeinsamen Haushalt lebten. Nachdem Ilse im Jahr 1942 volljährig wurde, war der Schutz nicht mehr gegeben. Mutter und Tochter fanden bei der Familie Eichhorn am Lichtenberg, Gemeinde Straß im Attergau, Schutz vor der Verfolgung.

Nach dem Zweiten Weltkrieg ehelichte Ilse Aichinger den deutschen Schriftsteller Günther Eich, mit dem sie zwei Kinder hatte. Ihr Sohn verunglückte tödlich. Die Familie war auch nach dem Krieg öfters am Attersee.

Attergaubezug

Die Familie Aichinger verbrachte ihre Sommerurlaube vor dem Zweiten Weltkrieg sehr oft bei der Familie Wiener in Aich bei Nußdorf am Attersee. Verwandte der Familie Wiener, die Familie Eichhorn am Lichtenberg, Gemeinde Straß im Attergau, versteckten die jüdische Mutter Berta mit ihrer Tochter Ilse am Bauernhof am Lichtenberg. Der Ort Lichtenberg war damals ein schwer erreichbarer Ort, zu dem nicht einmal eine Straße führte.

Auch nach dem Krieg war Ilse Aichinger immer wieder am Attersee mit Aufenthalten in der Pension Haberl in Altenberg, wo sie sich auch mit der Schriftstellerin Ingeborg Bachmann traf, und bei der Familie Eichhorn auf dem Lichtenberg. Die damaligen Kinder der Familie Eichhorn erinnern sich an gemeinsame Spiele mit den Kindern der Ilse Aichinger.

Auch in einzelnen Werken der Ilse Aichinger, wie z. B. "Seegeister", kann man die Atterseelandschaft erahnen.

Ilse Aichinger hat ihren geschützten Aufenthalt am Lichtenberg nie erwähnt. Dies ist wahrscheinlich auch der Grund dafür, dass dieser Aufenthalt in den Biografien über Ilse Aichinger nie angeführt wurde.

Weblinks

Quellen


[[Kategorie:Straß im Attergau|Aichinger, Ilse] [[Kategorie:Künstler|Aichinger, Ilse] [[Kategorie:Literartur|Aichinger, Ilse]