Hallholzaufzug: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 23. Mai 2023, 08:21 Uhr
Der Hallholz-Aufzug im Weißenbachtal, Gemeinde Steinbach am Attersee, war eine technisch interessante Konstruktion und diente zum Hallholztransport, bei dem die Wasserscheide zwischen dem Attersee und dem Trauntal zu überwinden war.
Hallholz aus dem Attergau
Der immer größer werdende Bedarf an Brennholz für die Sudpfannen in der Saline Ebensee und die über Jahrhunderte ausgenutzten Wälder im inneren Salzkammergut machten es erforderlich, dass auch Hallholz aus dem Attergau genutzt werden musste. Nur gab es da das Problem, dass die Wasserscheide zwischen dem Attersee und der Traun überwunden werden musste. Früher war ja der Transport des Holzes auf Wasserläufen die sinnvollste Transportmöglichkeit.
Aufzugsanlagen
Für die Überwindung der Wasserscheide war der Bau einer Anzahl von Einrichtungen notwendig, dabei war der Hallholz-Aufzug das Herzstück dieser Einrichtungen. Die Anlage bestand im Wesentlichen aus einer Fülle von Klausen und Wassersperren, die für verschiedenste Aufgaben herangezogen wurden. Eine etwa 6 km Wasserriese, die vom Gimbach gespeist wurde, war notwendig um das Holz in den Mitterweißenbach zu leiten. Beim Aufzug waren Holzlagerplätze für die Zwischenlagerung vorzusehen. Der Antrieb des Aufzugs erfolgte mit einem unterschlächtigen Wasserrad, das mit Wasser aus dem Stehrerbach betrieben wurde. Das Wasserrad konnte durch zwei Fluderarme sowohl vorwärts als auch rückwerts betrieben werden und so die Seilbahn abwechselnd in Betrieb genommen werden. Am Seil waren zwei Holzwagen eingespannt. Während der beladene Wagen aufwärts fuhr, kehrte der andere Wagen zum Tal zurück. Damit wurde ein teilweiser Lastausgleich erreicht, so dass der Aufzug mit geringer Leistung betrieben werden konnte. Die Fahrtrichtungsänderung wurde durch die Umkehrung des Antriebes des Wasserrades erreicht. Der Aufzug war überdacht und so gegen Witterungseinflüsse geschützt. Das oben angelangte Holz wurde unmittelbar in die Wasserriese eingebracht und in den Mitterweißenbach geschwemmt. Zur Triftung im Mitterweißenbach war die sogenannte Pölitzkaluse notwendig, da der Mitterweißenbach nicht immer die notwendige Wassermenge hatte um das Holz weiterzubefördern.
Zur Anlage gehörte auch ein kleines Sägewerk, in der das Schnittholz für die Erhaltung der gesamten Anlage erzeugt wurde.
Broschüre von Dipl-Ing. Ernst Bitterlich über den Hallholz-Aufzug. Herausgegeben vom Heimatverein Steinbach im Jahr 1988.
Privates kurzes Video vom Hallholz-Aufzug im Heimathaus Steinbach
Quellen
- Ernst Bitterlich
- Carl Schraml