Schloss Litzlberg: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 3. Mai 2010, 18:05 Uhr
Das Schloss Litzlberg befindet sich auf einer kleinen Insel im Attersee zwischen Seewalchen am Attersee und Attersee am Attersee.
Geschichte
Bereits im Mittelalter stand auf dieser kleinen Insel die Litzel- oder Lützelburg. Im 14. Jahrhundert wird sie als Lehen des Klosters Mondsee erwähnt. Sie war auch Rückzugsort für die Bevölkerung bei Gefahr. In den Seegrund geschlagene, ringförmig angeordnete Palisaden erschwerten für Eindringlinge eine Annäherung vom Wasser her.
Schon im Jahre 1315 schienen als Besitzer der Herrschaft Litzlberg die „Winder zu Windern“ auf und noch im Jahre 1606 lebte ein Wolfgang Winder von Schliemating dortselbst.
Erstmals taucht dann der Name Litzlburg, was so viel wie "kleine Burg" bedeutet, in einer Urkunde im Jahr 1498 auf. Auf der Insel befand sich zu jener Zeit der einfache Wehrbau im Lehensbesitz des Martin von Polheim. Erst 1534 gelang es Weikhart von Polheim die Litzlburg zu kaufen. 1603 wurde sie von Wolfgang von Polheim an Simon Engl verkauft.
Es folgte 1616 ein Umbau, um die Burg wohnlicher zu gestalten. Bei Aushubarbeiten für einen Turm stieß man auf einen alten Römergrabstein.
1655 kamen die 6000 m² große Insel und Schloss in den Besitz von Johann von Khunitz, der sie jedoch schon bald an den kaiserlichen Forstmeister Johann Christoph Staindl verkaufte. 1664 ging sie ins Eigentum von Elias Graf Seeau über.
Die Insel, seit 1780 (nach Gilbert im Jahre 1800), in welchem die Gebäude abgetragen wurden, war ursprünglich eine Feste mit den dazugehörigen Gebäuden des Mayrhofbauerngutes. Auch diese Gebäude wurden im Lauf der Zeit umgebaut und verkleinert. Nach einer Grabsteininschrift ist „Frau Anna Katharina Riedlin, Pflegerin zu Litzlberg, anno 1720 den 17 Marty umb ¾ auf 10 h Nacht in Gott seelisch entschlafen ihres Alters im 74-igsten Jahre“.
Nach den noch ersichtlichen Piloten im See führte auch in früherer Zeit vom Mayrhof zur Insel eine Brücke. Der Steg zur Insel wurde 1917 errichtet.
Die bis dahin sehr gepflegte Insel begann im 18. Jahrhundert zu verfallen. Um 1750 gehörten zur Herrschaft noch 221 Untertanen. 1769 übernahm Graf Johann Gottfried von Clam das mittlerweile zur Ruine verkommene Schloss. 1780 wurde es schließlich abgetragen und man verwendete Reste des Materials zum Wiederaufbau des abgebrannten Marktes Schörfling am Attersee. 1802 erwarb Hofadvokat Dr. Josef Preuer die Insel. 1895 kaufte Baron Eduard Springer aus Wien die Insel von Anton Hofmann und baute 1896 auf derselben auf Resten des alten Schlosses ein neues, kleineres Schlösschen. Baron Springer war der ständige Begleiter des Kaisers Maximilian in Mexiko. In den Folgejahren vergrößerte Baron Springer die Insel durch eine mit Piloten gesicherte Steinumfriedung. Durch den Umbau ging der alte Charakter von Schloss und Insel völlig verloren, denn die neue Anlage bedeckte nur mehr einen Teil der Insel (das alte Schloss nahm die ganze Inselfläche ein).
Die Industriellenfamilie Böhler besaß zwischen 1916 und 1974 die Insel, das Schloss und Gründe in Litzlberg. 1974 kaufte der Linzer Industrielle Dipl. Ing. Karl Leitl Schloss und Insel. Am 24. Jänner 1982 verstarb Dipl. Ing. Karl Leitl in Linz im 58. Lebensjahr.
Insel und Schloss sind in Privatbesitz der Familie Leitl und nicht öffentlich zugänglich.
Im Schloss verstarb 1958 Burgschauspieler Raoul Aslan.
Anmerkungen
- Angeblich wurde das Abbruchmaterial zum Wiederaufbau des abgebrannten Ortes Schörfling verwendet (Brände in Schörfling 1787 und 1828).
- Nach Erzählungen der Maria Schreiner, geb. Paulick (* 1865, † 1937), war die Insel in den Jahren 1880 - 1890 ein beliebtes Ausflugsziel für Ruderbootpartien. Es wurden dort sogenannte Picknicks veranstaltet, wobei Bier aus dem gegenüberliegenden Brauhause gebracht wurde. Die Insel war damals unbesiedelt.
Quellen
- AtterWiki-Artikel Chronik (Seewalchen) 1881-1900
- Buch Oberösterreich mit den Augen des Adlers
- Buch Das Salzkammergut von Kristian Sotriffer, mit Beiträgen von Franz Carl Lipp und Karl Lukan, erschienen 1969 im Oberösterreichischen Landesverlag
- www.burgen-austria.com
- Wikipedia Deutschland