Forsthaus in Weißenbach: Unterschied zwischen den Versionen
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1853 wurde die oberste Verwaltung der Staats- und Fondforste dem Finanzministerium zugewiesen, zu dieser Zeit entstand in [[Steinbach am Attersee|Steinbach]] eine Behörde, das sogenannte [[Forstamt]], das dieser Ortschaft sogar seinen Namen gab. <br/> | 1853 wurde die oberste Verwaltung der Staats- und Fondforste dem Finanzministerium zugewiesen, zu dieser Zeit entstand in [[Steinbach am Attersee|Steinbach]] eine Behörde, das sogenannte [[Forstamt]], das dieser Ortschaft sogar seinen Namen gab. <br/> | ||
Im Gebiet Steinbach waren zu dieser Zeit über 100 Forstarbeiter beschäftigt, man benötigte eine Reihe von Gebäuden und Einrichtungen, die den Betrieb sicherstellten. <br/> | Im Gebiet Steinbach waren zu dieser Zeit über 100 Forstarbeiter beschäftigt, man benötigte eine Reihe von Gebäuden und Einrichtungen, die den Betrieb sicherstellten. <br/> |
Version vom 15. August 2012, 17:57 Uhr
Seine letzten Sommeraufenthalte am Attersee verbrachte Gustav Klimt im Forsthaus in Weißenbach.
Der Wald im Attergau
Die Reichsforste der Monarchie im südlichen Attergau waren für die Deckung des Holzbedarfes der Saline in Ebensee von großer Bedeutung. Die Flößer brachten das Holz über den See, dann ging es auf dem Landweg nach Mitterweißenbach oder zum Holzaufzug. Die Straßenverbindung durch das Weißenbachtal gab es schon um 1720 und diese verband den Attersee mit Ischl.
1853 wurde die oberste Verwaltung der Staats- und Fondforste dem Finanzministerium zugewiesen, zu dieser Zeit entstand in Steinbach eine Behörde, das sogenannte Forstamt, das dieser Ortschaft sogar seinen Namen gab.
Im Gebiet Steinbach waren zu dieser Zeit über 100 Forstarbeiter beschäftigt, man benötigte eine Reihe von Gebäuden und Einrichtungen, die den Betrieb sicherstellten.
Bereits im 19. Jh. bestand das Forsthaus oder Försterhaus im Weißenbachtal (heute Ischler Straße), im Jahr 1847 wurde „in Verbindung mit dem alten Haupthause“ ein Stall dazu gebaut.
Auch als aus den kaiserlichen Salinenforsten die Staatsforste und später die Bundesforste wurden, blieb das Gebäude im Besitz der Forstverwaltung. Der letzte Mieter war der Oberforstrat Ludwig Spielbichler. Erst gegen Ende des 20. Jahrhunderts verkaufte die Behörde das Haus.
Gustav Klimt
In den Jahren 1914-1916 mietete sich Gustav Klimt in diesem Haus ein. Wenn man zeitgenössischen Kommentatoren glaubt, soll Klimt in den letzten Lebensjahren Ruhe und Entrücktheit gesucht haben. Die Weißenbacher sagten, es seien auch praktische Überlegungen für die Wahl dieses Domizils wichtig gewesen. In unmittelbarer Nähe befanden sich zwei Tennisplätze – Klimt spielte gerne Tennis – und ein Café.
Die Familie Flöge wohnte in diesen Jahren im Gästehaus der Familie Brauner in Gmauret (Gde. Steinbach), Klimt und Emilie Flöge trafen einander täglich.
Klimt hat das Forsthaus zweimal gemalt – es war seine einzige Sommerresidenz, die er auch malte. Ein anderes Bild zeigt ein Holzknechthaus unterhalb des Schobersteins. Auch die Unterach-Bilder entstanden in dieser Zeit.
Er verwendete dazu ein Fernrohr, wo er von Weißenbach aus die gegenüberliegende Seeseite malte. „Wohlbehalten angekommen“, schrieb er 1915 an seine Schwester nach Wien, „Operngucker vergessen, Helene wird ihn mitnehmen.“
In jüngerer Zeit
Nachdem der letzte Mieter ausgezogen war, wurde das Haus verkauft. Im Jahr 1998 erwarb das Gebäude eine englische Familie und hat es generalsaniert.
Unweit des Forsthauses befindet sich das Klimt-Platzerl mit dem „Klimt-Bankerl“, einer Stelle, von dem Klimt das berühmte Bild „Forsthaus in Weißenbach“ im Jahr 1914 gemalt hat.
Quellen
- Stelen am Themenweg Klimt am Attersee
- Weidinger-Hemetsberger: Gustav Klimt – Sommerfrische am Attersee III (Weißenbach Periode)
- Franz Spießberger, Steinbach
- Johann Rauchenzauner, Seewalchen
- Hans Dickinger: Geschichte von Schörfling, Marktgemeinde Schörfling am Attersee, 1988