Schulweg in Seewalchen: Unterschied zwischen den Versionen
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Die Länge beträgt rund 480 m, nördlich befindet sich der „Koaserberg“, südlich schließt die „Pfarrer-Broat´n“ an. Früher gehörte die rund 200 lange Fortsetzung nach Westen bis zum Waldweg ebenfalls zum Schulweg. Diese Straße ist der ursprüngliche Kirchenweg der westlichen Ortschaften von der Kirche durch das Tal des „Haininger Baches“ nach [[Gerlham]] und [[Haining]]. | Die Länge beträgt rund 480 m, nördlich befindet sich der „Koaserberg“, südlich schließt die „Pfarrer-Broat´n“ an. Früher gehörte die rund 200 m lange Fortsetzung nach Westen bis zum Waldweg ebenfalls zum Schulweg. Diese Straße ist der ursprüngliche Kirchenweg der westlichen Ortschaften von der Kirche durch das Tal des „Haininger Baches“ nach [[Gerlham]] und [[Haining]]. | ||
==Koaserberg== | ==Koaserberg== |
Version vom 30. November 2013, 08:25 Uhr
Der „Schulweg“ ist eine Straßenbezeichnung in Seewalchen am Attersee.
Er führt von der Neißinger Straße (westlich der Kirche) bis zur Ulme an der Abzweigung zur Dr.-Rudolf-Schuh-Straße.
Die Länge beträgt rund 480 m, nördlich befindet sich der „Koaserberg“, südlich schließt die „Pfarrer-Broat´n“ an. Früher gehörte die rund 200 m lange Fortsetzung nach Westen bis zum Waldweg ebenfalls zum Schulweg. Diese Straße ist der ursprüngliche Kirchenweg der westlichen Ortschaften von der Kirche durch das Tal des „Haininger Baches“ nach Gerlham und Haining.
Koaserberg
Der sogenannte „Koaserberg“ ist ein Hügel mitten im Ortsgebiet von Seewalchen und hat eine Seehöhe von rund 516 m. Im Josephinischen Lagebuch 1788 wird diese Anhöhe als „Weinberg“ bezeichnet und Weinberg war auch Namensgeber für eine der 35 bezeichneten Fluren in Seewalchen.
Am Koaserberg steht nur ein Haus (Neißinger Straße 23a), dieses wurde von Prof. Karl Häupl, der hier seinen Altersitz errichtete, nach dem Krieg gebaut.
Der Koaserberg war früher ein gern benützter Schi- und Schlittenhang für die Seewalchner Kinder, wo sogar Schirennen ausgetragen wurden.
Pfarrer-Broat´n
Südlich des Schulweges lag ursprünglich ein großes Feld mit über 6 ha. Da diese 11 Joch zur früheren Landwirtschaft des Pfarrers gehörten, wurde es allgemein als „Pfarrer-Broaten bezeichnet, ein Name, der sich bis in unsere Tage erhalten hat. Die Broaten war bis 1970 gänzlich unverbaut, erst mit dem Neubau der Volksschule kam das erste Gebäude auf das Feld.
Früher wurde am Nachmittag des Christi Himmelfahrts-Tages, eine Bittprozession um die Broaten abgehalten.
Das „zweite“ Schulhaus
Die ersten Gebäude waren die Volksschule und das Haus Aigner.
Nachdem das alte „erste“ Schulgebäude - das Mesnerhaus am Kirchenplatz – zu klein geworden war, entschloss man sich, ein neues Bauwerk, das „zweite Schulhaus von Seewalchen“ zu errichten.
Die Verhandlungen waren mühsam: brauchen wir überhaupt eine neue Schule - und wo, und was das kostet. Manches hat sich über Jahrhunderte nicht geändert!
Jedenfalls war im Herbst 1874 Baubeginn und zwei Jahre später wurde das Haus bezogen. Die Eröffnung 1876 ging ohne Feierlichkeit von statten.
106 Jahre blieb es Schulhaus und Wohnhaus für einige Lehrkräfte: Generationen von Lehrern waren hier tätig, viele ein halbes Leben lang.
Genannt seien Adolf Bocksleitner, der 1929 auch das Heimatbuch verfasste, Anton Schmoller , dessen Aquarelle in fast jedem Seewalchner Haus zu finden waren, Maximilian Zweimüller, der sich als Orgelvirtuose ein großen Namen gemacht hat oder Margarethe Reisinger. Sie war von 1938 bis 1971 hier Lehrerin. In einem Radiointerview sagte Michael Heltau einmal: „…ich hab´ ein ziemliches Glück gehabt mit meinen Lehrern, …im Gymnasium in Gmunden …, aber am besten war das „Fräulein Reisinger in der Volksschule in Seewalchen“.
Nachdem die Volksschule ausgezogen war, beherbergte das Haus noch für rund 10 Jahre die Hauptschule Seewalchen.
In etwa der Mitte des Schulweges entstand ein weiteres Gebäude, heute ein Mehrfamilien-Wohnhaus und meist als „Aigner-Haus“ bezeichnet.
Damals, 1877, kaufte Franz Köstler, ein Tischlermeister, wohnhaft bei Ernst Bäumler dieses Grundstück vom Gastwirt und Fleischermeister Franz Hofmann, Seewalchen 51 und baute dort ein Wohnhaus mit Tischlerei. (heute Schulweg10)
Das heutige Volksschulgebäude
Schon Ende der 1950er Jahre platzte die Volksschule aus allen Nähten, ein Neubau war dringend notwendig. Man wurde rasch einig, dass das neue Haus auf der Pfarrer-Broaten entstehen soll, der Platz war allerdings Gegenstand heftiger Diskussionen. Die einen meinten, die Schule solle möglichst nahe der Kirche stehen, der Pfarrer wollte sich diesen Platz jedoch für eine allfällige Friedhofserweiterung oder einen Kirchenneubau nicht verbauen lassen und schlug das westliche Ende des Grundstückes vor. Dort kam die Schule dann auch letztlich hin.
Ende der 1960er Jahre wurde der Grund gekauft, und im Juni 1970 fand der Spatenstich für den Neubau statt. Nach einem Architekten-Wettbewerb wurde der Zweitgereihte, der Seewalchner Architekt Walter Schmutzer, mit der Planung beauftragt.
Am 2.September 1973 fand die Eröffnung der Volksschule und des im Untergeschoß befindlichen neuen Polytechnischen Lehrganges durch Landeshauptmann Dr. Erwin Wenzl statt.
In Friedrich Achleitners Buch über Österreichische Architektur wird die Überschaubarkeit und vor allem der großzügige Pausenhof des Gebäudes hervorgehoben:
Westlich der Volksschule entstand der neue Caritas Kindergarten, der bisher eher schlecht wie recht in der Müllervilla untergebracht war. Östlich der Schule liegt der Schulsportplatz, der auch in der Freizeit von der Seewalchner Jugend gerne benützt wird.
Die Wohnhäuser am Schulweg
Die Häuser im Westen wurden am Beginn des 20. Jahrhunderts errichtet. Es waren dies die Häuser:
Raminger (Fuchs, Kroiß), Haubold und Wurmböck (Horzeyschi), heute Schulweg13-16. Nach dem ersten Weltkrieg folgten Zinnerth (Schulweg 11) und am Anfang der Straße, das Haus Fritz Zimmel, der dort wohnte und eine Tapezierer-Werkstatt betrieb.
Die anderen Häuser sind erst in jüngerer Zeit entstanden.
Landesmusikschule
Nach das Gebäud der alten Volkschule (Schulweg 3) mehrere Jahre in einem Dornröschenschlaf lag, wurde es Ende der 80er Jahre zu neuem Leben erweckt. Nach einer durchgreifenden Sanierung erfolgte der Umbau zur Landesmusikschule. Bei der Eröffnung im August 1991 meinte der Landeshauptmann, er sage bei solchen Eröffnungen sehr häufig, dass dies die schönste Landesmusikschule im Land sei. Aber hier stimmt es wahrscheinlich wirklich. Wahrscheinlich hat ihn auch die herrliche Lage mit dem grandiosen Blick auf See und Berge zu diesem Satz bewogen. So wundert es auch nicht, dass in den Sommermonaten die Terrasse mit dem anschließenden Musikpavillon gerne besucht wird. Hier geben u.a. auch die Musikkapellen Seewalchen und [[Musikverein Rosenau-Seewalchen|Rosenau] ihre beliebten Sommerkonzerte.
Die sonnige Lage und Ruhe – der Weg war von jeher verkehrsarm – machen den Schulweg zu einen gern benützten Spazierweg. In einem Bauplan aus 1932 wurde diese Straße sogar als „Schulpromende“ bezeichnet. Die Linden am Weg stehen seit ca. 1972.
Im Oktober 2013 gestaltete die Neue Mittelschule im Rahmen der Pfahlbau-Aktivitäten einen Zeitleistenweg.
Quelle
- Chronik der Marktgemeinde Seewalchen
- Schulchronik von Seewalchen
- Lage des Schulweges -» Karte