Nußdorfer Häuser ab 1890: Unterschied zwischen den Versionen
Zeile 243: | Zeile 243: | ||
Bild:ObermühleLuft.jpg|Luftbild 1958: Haberlhaus, Watzingerhäusl, Weslhäusl, Obermühle, Ablinger-Schneider, dahinter Teil vom Bremhaus | Bild:ObermühleLuft.jpg|Luftbild 1958: Haberlhaus, Watzingerhäusl, Weslhäusl, Obermühle, Ablinger-Schneider, dahinter Teil vom Bremhaus | ||
Bild:Obermühle1950.jpg|Die Obermühle (Auinger), hier 1950, war eine gewerbliche Mühle und später eine Bäckerei | Bild:Obermühle1950.jpg|Die Obermühle (Auinger), hier 1950, war eine gewerbliche Mühle und später eine Bäckerei | ||
Bild:ObermühleWinter.jpg|Obermühle im Winter | Bild:ObermühleWinter.jpg|Obermühle im Winter 1943 | ||
Bild:obermühle.jpg|Haus Obermühle Auinger 2013, mit der Wasserturbine für die ehemalige Mühle wird jetzt Strom erzeugt | Bild:obermühle.jpg|Haus Obermühle Auinger 2013, mit der Wasserturbine für die ehemalige Mühle wird jetzt Strom erzeugt | ||
Bild:OberdorfHaberl1954.jpg|Zum Haberlhaus, hier 1954, gehörte die weiter bergwärts liegende, 1850 gegründete Tischlerei Haberl | Bild:OberdorfHaberl1954.jpg|Zum Haberlhaus, hier 1954, gehörte die weiter bergwärts liegende, 1850 gegründete Tischlerei Haberl |
Version vom 11. Februar 2014, 07:40 Uhr
Dieser Artikel beschreibt die Nußdorfer Häuser und die Veränderungen des Ortsbildes im Wandel der Zeit.
Überblick
Die Ansichten von Nußdorf zeigen, dass sich der Ort zwischen 1920 und 1960 kaum verändert hat. Danach begann mit dem Tourismusboom eine starke Bautätigkeit. Auf Wiesen und Feldern entstanden Privathäuser, Ferienhäuser und Campingplätze am See. Aus dem ehemaligen Bauerndorf ist ein Sommer-Tourismusort geworden.
Geschichte
Vor dem großen Brandereignis von 1857, bei dem 14 Häuser ein Raub der Flammen wurden, waren die Häuser fast ausnahmslos aus Holz gebaut und standen nahe aneinander. Im Tagebuch des Michl Wiesinger 1830 - 1895 ist dieses unselige Ereignis so vermerkt: „Am Montage nach der Heilingdreifaltigkeit kam um 9.Uhr abens ein sehr starkes Gewitter, und der Blitz schälgt am Fleischakerhaus ein, wogleich das halbe Dorf in Feier stand. Wo auch unser neier Bau schon fast zu Brennen anfing aber zum klück hat sich doch der Wind geendert. der Becker durfte sich an seinen alten platz hier in dorfe nicht mehr aufbauen so gebe ich ihn von meinen Staller Feldland ein Virteljoch Grund wo das jetzige Bäckerhaus steht.“
Wie die Häuser in Nußdorf zuvor ausgesehen haben dürften, zeigen die Ansichten vom Schneiderbauernhaus in Reith aus dem Jahr 1920 oder dem Leidnerhaus in Parschallen aus 1895. Mit dem Wiederaufbau hat sich Nußdorf stark verändert. Nicht nur das Bäckerhaus wurde an einer anderen Stelle neu aufgebaut, auch der Niedermayrhof stand zuvor an der Stelle wo später das Kaufgeschäft der Familien Berlinger, dann Dirnberger und zuletzt Strohmayer steht.
Die neuen Häuser wurden mit Steinen aufgemauert, die vom Gmauret, am nördlichen Ortsrand von Nußdorf, herangebracht wurden. Dort lagen alte Mauerreste und Fundamente, von denen man annimmt, dass sie von einem alten, vergessenen Kloster oder aus der Römerzeit stammen. Diese Stelle wurde im Volksmund „Schindergrube“ genannt und in den 1950er und 1960er Jahren mit Müll aus dem Dorf aufgefüllt. Später ist aus „Gmauret“ ein Ortsteil von Nußdorf mit Einfamilien- und Ferienhäusern geworden.
Es gab damals den Beruf der „Steinmaurer“, die diese Bauform beherrschten. Für die aufwändigen Gewölbebauten der Ställe kamen italienische Maurer nach Nußdorf. Der Stall des Niedermayrhofes maß etwa 12 x 12 Meter im Quadrat. Von vier runden, profilierten Steinsäulen die zentral in einem Quadrat von etwa 4 x 4 Metern standen, führten an allen Seiten acht Rundbogengewölbe zu den Außenmauern. Sie waren verputzt und mit Inschriften und Stuckprofilen verziert. Bei einem Brand im Jahre 1957 – also genau 100 Jahre später – stürzte das Gewölbe durch das Übergewicht des, mit Löschwasser durchtränkten Heustockes ein.
Der Autor versucht die Höfe und Häuser vom Ortszentrum, dem Schmiedanger, ausgehend im Umkreis zu beschreiben. Ursprünglich verlief die Hausnummerierung vom Pfarrhof mit der Nummer 1 beginnend, entlang der südlichen Bachseite aufwärts bis in die Wienerroith und an der nördlichen Bachseite wieder herunter. So hatte der Lexenhof die Nummer 3 und der Moritzenbauernhof auf der gegenüberliegenden Bachseite die Nummer 20. Später wurden die Häuser nach der Reihenfolge ihrer Entstehung nummeriert. Ab den 1970er Jahren wurden Namen für Straßen und Siedlungen mit üblicher Nummerierung eingeführt um die Orientierung zu erleichtern.
Die einzelnen Ortschaften, Gehöfte und Häuser werden anschließend beschrieben. Alte Hausmühlen und Hauskapellen ergänzen das Bild. Die Darstellung beschränkt sich auf jene Teilbereiche, von denen alte Ansichten zur Verfügung stehen. Viele alte Fotografien von Nußdorf sind in der Sammlung von Walter Großpointner erhalten geblieben. Die Gegenüberstellung alter Ansichten mit neueren Abbildungen macht die Entwicklung von Nußdorf im vergangenen Jahrhundert sichtbar.
Der Orstkern von Nußdorf
Der Schmiedanger
Der Schmiedanger, an dem vor 1857 das Bäckerhaus gestanden war, hat sich wegen seiner zentralen Lage zum Ortszentrum entwickelt. Er liegt etwas abseits der Durchzugsstraße (ursprünglich führte hier die Hauptstraße durch) und eignet sich gut für Feste und Veranstaltungen. Von diesem Platz sind Fotos aus 1906, 1910 und 1960 erhalten, die die Veränderungen zeigen.
Das Schmiedhaus
Das Schmiedhaus hat eine zentrale Lage am Anger zwischen den Gasthäusern Bräu, später Aichinger und dem Fleischhacker, später Ragginger. Die südliche Haushälfte, in der früher die Schmiede, die Scheune und der Stall untergebracht waren, wurde abgetragen und ein Kaufgeschäft und in den Obergeschoßen Wohnräume errichtet.
Der Lexenhof
Angrenzend zum Anger liegt der Lexenhof, der später touristisch als Restaurant, Bar und Pension genützt wird.
Der Kollerhof oder Moritzenbauer
Wie der ehemalige Besitzer des Kollerhofes und auch des Lexenhofes, Michael Wiesinger in seinem Tagebuch beschreibt, blieb der Kollerhof beim Brand von 1857 vom Feuer verschont. Das Haus wurde kurz zuvor neu errichtet. Zu diesem Hof gehört eine ehemalige Mühle, heute ein Wohnhaus und der Campingplatz Wiesinger.
Das Kralowetzhaus
Im Kralowetz-, später Baumgartingerhaus wurde eine Schusterwerkstätte betrieben und daneben nach dem 2. Weltkrieg bis zur Errichtung des Pfarrkindergartens von Frau Berta Baumgartinger (Tante Berta) ein Kindergarten. Nach ihrem Tod wurde das Haus 2011 von der Familie Aichinger (Bräugasthof) erworben. Der von aussen zugängliche Keller des Hauses wurde früher als Eiskeller zur Bierlagerung genützt und steht seit jeher schon im Eigentum des Bräugasthofes.
Das Bräuhaus
Das Bräu in Nußdorf besteht aus dem Hotelgebäude und dem „Haberlhaus“, das früher landwirtschaftlichen Zwecken diente und später die „American Bar“ und den „Weinkeller“ beherbergt. Auf einer der Seeliegenschaften steht das traditionelle „Cafehaus“ nahe der Schiffsanlegestelle.
Der Dommerlbauer oder Mitterhof
Nördlich des Zentrums liegt der Mitterhof oder Dommerlbauer. In den 1960er Jahren setzten die Besitzer Maria und Josef Graus mit der Errichtung des ersten Campingplatzes in Nußdorf neue touristische Maßstäbe, die das Ortsbild nachhaltig veränderten.
Brennervilla
Die Brennervilla hat ihren Namen vom ehemaligen Besitzer, Primarius Dr. Alexander Brenner, der erster oberösterreichischer Äztekammerpräsident, Pionier der Chirurgie in Oberösterreich und großer Förderer der Turnvereine in Linz und Nußdorf war.
Feuerwehrdepot und Musikheim
Im Feuerwehrhaus ist seit 1968 auch das Musikheim untergebracht.
Der Seitlhof oder Hiaslbauer
Der Seitlhof oder Hiaslbauer liegt östlich des Angers. Von ihm ist nur mehr das Wohnhaus erhalten geblieben. Das Wirtschaftsgebäude musste einer Erholungsanlage des Bräugasthofes weichen. Vom seinerzeitigen Besitzer, Ludwig Gruber, wurde der Campingplatz Gruber errichtet.
Das Strohmayrhaus
Auf dem Standort des Strohmayrhauses befand sich vor dem Brand von 1857 der Niedermayrhof, der östlich davon neu aufgebaut wurde. Der Kaufmann Berlinger errichtete an der Brandstatt ein Haus, das später in das Eigentum der Familien Dirnberger und Strohmayr überging.
Der Roiderhof
Der Roiderhof liegt östlich an der Dorfstraße bzw. der Attersee-Bundesstraße, angrenzend zum Nußdorfer Bach. Im Bauernhaus sind Ferienwohnungen untergebracht. Große Seeufergrundstücke werden für Erholungszwecke vermietet. Zu diesem Gut gehört auch ein Nebenhaus, das Wohnzwecken der Familie dient und Ferienwohnungen beherbergt.
Das Stiglergut
Der Bauernhof der Familie Stigler steht zwischen dem Roidergut und dem Weslgut direkt an der Dorfstrasse bzw. der Attersee-Bundesstraße. Dieses Haus wurde am 17. Mai 1982 durch einen Brand zerstört. In der Folge wurden die Stallungen für das Vieh ausserhalb des Ortes, auf der Straße nach Reith neu errichtet. Im alten Bauernhof wurden Ferienwohnungen und eine Hofbäckerei eingerichtet.
Zum Stiglergut gehört die Stiglervilla, bergseitig gegenüber dem Bäckerhaus. Sie ist im typischen Villenstil der Jahrhundertwende um 1900 mit einer aufwändig verzierten Holzveranda und Giebelschnitzereien gestaltet und dient neben Wohnzwecken der Familie auch zur Zimmervermietung an Feriengäste.
Das Weslgut
Das Weslgut der Familie Ablinger befindet sich an der Dorfstraße angrenzend an den Kirchenvorplatz. Zu diesem Gutsbesitz gehören ein Appartmenthaus am See neben der Latzlvilla und zwei weitere Wohnhäuser der Familie.
Das Frankhaus
Das Frankhaus fiel durch seine vorgebaute grüne Veranda auf, die mit aufwändigen Laubsägearbeiten verziert war. Die Familien Frank und später Wiesinger betrieben ein Kaufgeschäft und die erste Tankstelle im Ort. Das Haus wurde nach 2000 abgerissen.
Der Fleischhacker
Das Fleischhackerhaus hat als Gasthof eine lange Tradition. Die früheren Besitzer trugen den Namen Wiesinger und später Ragginger. An der Stelle des dazugehörigen, ehemaligen Stadlmannhauses steht nun eine moderne Fleischhauerei mit Gästezimmern.
Die Kirche
Die katholische Pfarrkirche Nußdorf ist in einem eigenen Artikel beschrieben. Sie liegt etwas seeseitig von der Ortsmitte und ist vom Friedhof umgeben. Bergseitig gegenüber, in Verlängerung des Kirchplatzes, liegt der Pfarrhof
Beim Staller oder Schuster
Das Stallerhaus liegt im Anschluss an die Kirche, ihrem Vorplatz und den Friedhof an der Straße zum See. Später heißen die Besitzer Schuster und Roither.
Der Niedermayrhof
An der nördlichen Ortseinfahrt liegt seeseitig der Niedermayrhof. An den Außenmauern des Wohnstockes sind die Steine frei sichtbar und zeigen, wie die Häuser beim Wiederaufbau nach 1857 mit Steinen vom Gmauret gebaut wurden. Alle anderen Häuser wurden später verputzt
Das Ledererhaus
Vom Ledererhaus ist die längste Tradition als Handwerksbetrieb in Nußdorf bekannt. Vermutlich wird bereits ab dem 13. Jahrhundert bis heute auf diesem Standort Leder hergestellt.
Das Schuster Justi Haus
Das Justihaus war ein altes Holzhaus zwischen Roiderhof und Ledererhaus. Nach dem 2. Weltkrieg war in diesem Haus einige Jahre lang die Schülerausspeisung für die auswärtigen Schüler untergebracht, die nicht zum Mittagessen heimgehen konnten.
Das Wiesnerhaus
Im Wiesnerhaus befindet sich eine Tischlerei, die in den vergangenen Jahrzehnten mehrmals vergrößert wurde. Das Wiesnerhaus, das heutige Cafehaus, früher Kurschmied (Tierarzt) und das alte Gemeindehaus, welches 2009 abgerissen wurde, gehörten früher zum Rehrlgut des Karl Schorn. Seine interessante Geschichte siehe unter "Öffentliche Gebäude". Nach dem Tod von Ludwig Gruber, dem Besitzer des Seitlhofes (Hiaslbauer) gingen auf dem Erbwege erhebliche Grundstücksflächen in den Besitz des Wiesnerhauses über.
Das Oberdorf
Als Oberdorf wird der vom Schmiedanger bachaufwärts gelegene Teil des Ortes genannt.
Das Wastlgut in der Wienerroith
In der Wienerroith ist ein altes Bauernhaus erhalten geblieben das in Nußdorf einzigartig ist. Die Eltern der derzeitigen Besitzer waren der langjährige Vizebürgermeister Anton Ablinger und seine Frau Oberschulrätin Elisabeth Ablinger. Sie hat Generationen von Nußdorfer Kindern unterrichtet, war jahrzehntelang Organistin und hat den Kirchenchor geleitet. Ihnen verdankt Nußdorf nicht nur viel öffentliches Engagement sondern auch die Erhaltung eines bäuerlichen Baujuwels.
Das Bäckerhaus
Das Bäckerhaus stand vor 1857 im Dorfzentrum. Seit Generationen wird hier von der Familie Auinger Brot gebacken. Früher wurde zugleich eine kleine Landwirtschaft betrieben.
Häuser im südlichen Ortsteil
Öffentliche Gebäude
Im Haus Nr. 37, dem alten Gemeindeamt, das 2009 abgetragen wurde, kam am 10. September 1882 Joannes Karolus Schorn zur Welt. Sein Vater, Karl Schorn, war Kurschmied (Tierarzt) und besaß das Rehrlgut. Seine Mutter Karolina stammt vom Ederfritzen-Wirt in St. Georgen im Attergau. Dieser Joannes Karolus Schorn wurde am 24. November 1919 als Kàroly Huszar zum Ministerpräsidenten von Ungarn angelobt. Er verstarb im Jahr 1941.
Doktorhaus
Das Doktorhaus war ursprünglich die Volksschule von Nußdorf. Seit 1911 wohnten und ordinierten dort die Nußdorfer Gemeindeärzte. Das waren bzw. sind Dr. Lechner, Dr. Resch, Dr. Granzner, Dr. Haase, Dr. Brenner, Dr. Steinhardt und derzeit Dr. Wenger-Öhn. Der Gemeindearztpraxis ist eine Hausapotheke angeschlossen. Seit 2011 ist zu dem auch das Vitalhaus Prof. Hoffmann KG in diesem Haus untergebracht.
In seiner Geschichte wurde das Haus wiederholt renoviert und erweitet, in seinem äusseren Erscheinungsbild aber nur wenig verändert. So blieb der ursprüngliche Baustil im Wesentlichen erhalten.
Volksschule
Die Volksschule wurde 1911 eröffnet und später erweitert und renoviert.
Das Isolierhäusl
Das Isolierhäusl, im Volksmund Krepierhäusl genannt, wurde in früheren Zeiten für die Unterbringung von Menschen mit ansteckenden Krankheiten benützt. Diese Bedauernswerten wurden von der übrigen Bevölkerung isoliert bis sie wieder gesund waren oder verstarben. Es liegt am Waldrand am Nußdorfer Bach und wurde später verkauft und als Wohnhaus genützt.
Kapellen
Die Bräukapelle (Donnerkapelle), die Dommerlbauerkapelle, die Ledererkapelle, die Niedermayrkapelle und die Kapelle vom Müller z' Dickau und auch das Fleischhacker Kreuz gehörten zu den jeweiligen Häusern. Sie waren Ziel der Fronleichnams- und Bittprozessionen wurden dazu festlich geschmückt.
Bildstock in der Wienerroith
Im Jahr 1995 wurde von der Goldhaubengruppe Nußdorf ein Bildstock gestiftet. Alljährlich wird dort eine Maiandacht gehalten. Er steht in der Wienerroith, einem Weiler oberhalb Nußdorfs mit einem Panoramaausblick über See und Gebirge.
Der Landungsplatz
Am Landungsplatz kamen die Schiffe ans Ufer. Personen gingen an und von Bord. Die Brief- und Paketpost und andere Waren wurden verladen. Ein kleines Häuschen diente als Warteraum und Magazin. Bei den beliebten Sommerfesten wurden hier von den Bäuerinnen Krapfen gebacken.
Bauliche Gegensätze
Mit der Villa von Eugen Freiherr von Ransonnet, verbinden die Nußdorfer die Erinnerung an einen Künstler, Denker, Gönner, einen visionären Geist, der die Entwicklung von Nußdorf im positivsten Sinne voraussah und mitbestimmte.
Die Ransonnetvilla 1925 – im Park stehen Bäume und Pflanzen aus aller Welt
Das Lager unterhalb des Wieserbauern-Hofes wurde 1938 für den Bau der Reichsautobahn errichtet, diente später dem Reichsarbeitsdienst und der HJ-Wehrertüchtigung. Während des 2. Weltkrieges wurden Kriegsgefangene interniert. Von 1945 bis 1950 war es Flüchtlingslager für Heimatvertriebene. Seit seinem Abriss 1950 erinnert an dieser Stelle nichts mehr an dieses Stück Nußdorfer Zeitgeschichte über Intoleranz, Rassenwahn, Krieg, Tod und Elend.
Reith
Die Ortschaft Reith gibt dem Reithergupf seinen Namen, der sich westlich davon erhebt.
Zell
In der evangelischen Schule in Zell, die von 1789 bis 1925 bestand, wurden seinerzeit die meisten evangelischen Kinder des Attersee- und Attergaugebietes unterrichtet.
Dexelbach
Zwei stattliche Bauernhöfe, der Moar und der Lacher bilden den Ort Dexelbach. Dazu haben sich später einige Privathäuser und zwei Campingplätze gesellt
Parschallen
Am Seeufer von Parschallen stehen eine Reihe von Ferienhäusern bekannter Familien. Unter anderem auch das von Kurt Waldheim und Hans Dichand
Aich
Die Ortschaft Aich liegt bergseits vom See zwischen Parschallen und Stockwinkl und zieht sich über das Reiserbauerngut bis zur Aichereben hinauf.
Zum Reiserbauernhof,hier 1939, zwischen Aich und Aichereben gehört die, später für touristische Zwecke neu renovierte Reiserbauer-Mühle und der Berimandlstoa. Die steingemauerte Fassade ist erhalten geblieben
Limberg - Lichtenbuch - Schwarzenbach
Den traumhaften Ausblick über den Attersee müssen sich die Bauern in Limberg und Schwarzenbach auf steilen Wiesen und Feldern hart verdienen. Lichtenbuch war früher eine eigene Gemeinde
Hausmühlen
Zu vielen Bauernhöfen gehörten Hausmühlen, die mit einer Ausnahme alle verfielen. Die Reiserbauer-Mühle wurde von beherzten Freiwilligen unter der Leitung von Walter Großpointner liebevoll renoviert und ist ein beliebtes Wanderziel mit regelmäßigen Vorführungen.
Quellen
- Walter Großpointner, Nußdorf - Heimatgeschichtliche Sammlung
- Sammlung Gebetsberger, Nußdorf
- Manfred Hemetsberger, Nußdorf