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Aktuelle Version vom 20. Oktober 2022, 16:24 Uhr
Richard Jakitsch (* 2. März 1872 in Graz, † 30. Dezember 1931 in St. Georgen im Attergau) war ein steirischer Bildhauer, der nach dem Ersten Weltkrieg in St. Georgen im Attergau lebte.
Leben und Werk
Richard Jakitsch wurde am 2. März 1872 als Sohn eines Apothekers in Graz geboren. Professoren an der Kunstgewerbeschule in Graz erkannten seine besondere Begabung. Jakitsch besuchte die Akademie der bildenden Künste in Wien und ist in die Spezialschule für höhere Bildhauerei eingetreten. Mit 24 Jahren gewann Jakitsch mit seinen Werken schon erste Preise. Mit dem Monumentalwerk "Strandgut", das der Industrielle Krupp sofort ankauft, gewinnt der Künstler den Rom-Preis. Dieser Preis ermöglicht Jakitsch seine Studien in Rom zu vollenden.
Von Rom zurück, arbeitet Jakitsch hauptsächlich in Wien. Sein Grabmal für den Afrikaforscher Emil Holub war damals eine der künstlerisch wertvollsten Schöpfungen am Wiener Zentralfriedhof. Für die Sparkasse in Graz schuf er die Büste des Erzherzogs Johann. Schon 1905 arbeitete er an Marmorreliefs für das Mausoleum der Gräflichen Kottulinskyschen Familie in Neudau, Steiermark. Dem Schmuck dieses sakralen Raumes diente auch Jakitsch' Relief ,Das letzte Abendmahl', das in der Ausstellung der Wiener Künstlergenossenschaft auch die Aufmerksamkeit des Kaisers fesselte und das als sein reifstes und bedeutendstes Werk bezeichnet wird.
Attergau-Bezug
Nach dem Ersten Weltkrieg, den Jakitsch bei der Artillerie mitmachte, zog er nach St. Georgen im Attergau, wo sich Gräfin Kottulinsky seiner in besonderer Weise annahm.
Die Bewohner St. Georgens der 1920er Jahre kannten den schweigsamen, ernsten Mann mit dem Samtrock, dem die Herrin auf Schloss Kogl, Theodora Gräfin Kottulinsky, im Ortlergarten nahe der Pfarrkirche ein Künstlerheim, das sogenannte "Jakitsch-Häusl", geschaffen hatte.
Nach einer langjährigen Tuberkuloseerkrankung starb Richard Jakitsch am 30. Dezember 1931 in St. Georgen im Attergau. Das Grabkreuz des aufgelassenen Grabes steht heute in der Vorhalle zwischen den beiden Kirchentüren. Die Jakitschgasse in St. Georgen erinnert ebenfalls an den Künstler.
Werke in St. Georgen
Neben den oben angeführten Werken schuf Jakitsch auch viele Werke in St. Georgen.
Dass seine besondere Begabung offenbar in der Darstellung und Herausarbeitung ausdrucksvoller Köpfe und Gebärden liegt, davon kann man sich auch in St. Georgen überzeugen, wenn man Gelegenheit hat, in der Schlosskapelle von Kogl die sechs noch von Jakitsch geformten Bronzereliefs der Kreuzwegstationen und sein Christi-Himmelfahrts-Relief über dem Altar eingehend zu betrachten.
Im Schlosshof Kogl schuf Jakitsch neben den erwähnten Kreuzwegstationen in der Schlosskapelle auch die entzückende Brunnenfigur "Fischender Knabe".
Ein wunderbares Beispiel seiner Kunst ist der Christuskörper des Kreuzes am Kriegerdenkmal.
Über die Entstehungsgeschichte des Marienbildstockes in der "Koagler Hoad" gibt es zwei Versionen. Eine lautet, die Gräfin hätte das Werk nach der großen Waldverwüstung im Jahr 1929 in Auftrag gegeben. Die andere Version meint, dass die Gräfin den Bildstock zum Dank an die Mutter Gottes errichten ließ, nachdem die Gräfin ein heftigen Gewitter überlebt hätte.
Quellen
- Gemeinde St. Georgen: St. Georgen im Attergau, Gemeinde St. Georgen 1964, 2. Auflage 1982
- Pfarrblatt der Pfarre St. Georgen