Tausendjährige Linde: Unterschied zwischen den Versionen
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Die Linde wurde im Jahr 1114 gepflanzt, im selben Jahr wurde auch der erste Kirchturm in St. Georgen errichtet. Bis ins 16. Jahrhundert diente der imposante Baum als Gerichtsort. Die noch in Teilen sichtbare Betonplombe im Stammesinneren ist eine Erhaltungsmaßnahme aus dem Jahr 1912, die 1947, als ein Feuer im Stamm der Linde ausbrach, entfernt wurde. | Die Linde wurde im Jahr 1114 gepflanzt, im selben Jahr wurde auch der erste Kirchturm in St. Georgen errichtet. Bis ins 16. Jahrhundert diente der imposante Baum als Gerichtsort. Die noch in Teilen sichtbare Betonplombe im Stammesinneren ist eine Erhaltungsmaßnahme aus dem Jahr 1912, die 1947, als ein Feuer im Stamm der Linde ausbrach, entfernt wurde. | ||
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Die Linde ist weltweit in etwa 50 Arten präsent, in Mitteleuropa trifft man vor allem die Sommer- und die Winterlinde an. Das geübte Auge kann diese beiden Unterarten leicht voneinander unterscheiden: Die Winterlinde trägt einen „Winterpelz“ – zarte braune Härchen an der etwas helleren Blattunterseite nahe der Blattnerven und besitzt Blütenstände zu je 4-10 Einzelblüten. Die Sommerlinde dahingegen besitzt weißbehaarte Blattnerven und Blütenstände zu je 3-5 etwas größeren Blüten. Die wichtigsten „Organe“ eines Baums liegen übrigens in | Die Linde ist weltweit in etwa 50 Arten präsent, in Mitteleuropa trifft man vor allem die Sommer- und die Winterlinde an. Das geübte Auge kann diese beiden Unterarten leicht voneinander unterscheiden: Die Winterlinde trägt einen „Winterpelz“ – zarte braune Härchen an der etwas helleren Blattunterseite nahe der Blattnerven und besitzt Blütenstände zu je 4-10 Einzelblüten. Die Sommerlinde dahingegen besitzt weißbehaarte Blattnerven und Blütenstände zu je 3-5 etwas größeren Blüten. Die wichtigsten „Organe“ eines Baums liegen übrigens in den äußeren Teilen des Stammes – aus diesem Grund konnte die 1000jährige Linde trotz ihres fehlenden Kerns überleben. | ||
''Weitere Informationen zur | ''Weitere Informationen zur Linde als Gerichts- und Versammlungsort finden Sie bei der [[Gerichtslinde Attersee]].'' | ||
''Weitere Informationen | ''Weitere Informationen zur „heiligen Linde“ im Christentum finden Sie bei den zwei [[Kapellenlinden in Abtsdorf]]'' | ||
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''Weitere Informationen zu den sog. Franzosenlinden finden Sie bei der [[Franzosenlinde in Unterach]].'' | |||
''Weitere Informationen zur Linde in heidnischer Zeit und zur Linde in der Literatur finden Sie bei der [[Brunnenlinde in St. Georgen]].'' | |||
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*Kremer, Bruno : Bäume erkennen & bestimmen, 2. Aufl., Stuttgart 2005 | *Kremer, Bruno : Bäume erkennen & bestimmen, 2. Aufl., Stuttgart 2005 | ||
*Laudert, Doris: Mythos Baum. Was Bäume uns Menschen bedeuten. Geschichte – Brauchtum – 40 Baumporträts, München-Wien 1998. | *Laudert, Doris: Mythos Baum. Was Bäume uns Menschen bedeuten. Geschichte – Brauchtum – 40 Baumporträts, München-Wien 1998. | ||
[[Kategorie:Naturdenkmale]] | |||
[[Kategorie:St.Georgen im Attergau]] |
Version vom 29. Dezember 2009, 21:02 Uhr
Die 1000jährige Linde im Gries in St. Georgen im Attergau
ND-Nr.: 36
Standort und Beschreibung
Die „Linde im Gries“ befindet sich in einer kleinen Parkanlage an der Attergaustraße, nahe dem Hotel „Goldenes Schiff“ und der Agerbrücke. Sie weist einen Stammumfang von 29 m und eine Höhe von etwa 30 m auf. Die Linde wurde im Jahr 1114 gepflanzt, im selben Jahr wurde auch der erste Kirchturm in St. Georgen errichtet. Bis ins 16. Jahrhundert diente der imposante Baum als Gerichtsort. Die noch in Teilen sichtbare Betonplombe im Stammesinneren ist eine Erhaltungsmaßnahme aus dem Jahr 1912, die 1947, als ein Feuer im Stamm der Linde ausbrach, entfernt wurde.
Botanik
Die Linde ist weltweit in etwa 50 Arten präsent, in Mitteleuropa trifft man vor allem die Sommer- und die Winterlinde an. Das geübte Auge kann diese beiden Unterarten leicht voneinander unterscheiden: Die Winterlinde trägt einen „Winterpelz“ – zarte braune Härchen an der etwas helleren Blattunterseite nahe der Blattnerven und besitzt Blütenstände zu je 4-10 Einzelblüten. Die Sommerlinde dahingegen besitzt weißbehaarte Blattnerven und Blütenstände zu je 3-5 etwas größeren Blüten. Die wichtigsten „Organe“ eines Baums liegen übrigens in den äußeren Teilen des Stammes – aus diesem Grund konnte die 1000jährige Linde trotz ihres fehlenden Kerns überleben.
Weitere Informationen zur Linde als Gerichts- und Versammlungsort finden Sie bei der Gerichtslinde Attersee.
Weitere Informationen zur „heiligen Linde“ im Christentum finden Sie bei den zwei Kapellenlinden in Abtsdorf
Weitere Informationen zur Verwendung der Linde und Lindenprodukten finden Sie bei der Kapellenlinde Koberg.
Weitere Informationen zu den sog. Franzosenlinden finden Sie bei der Franzosenlinde in Unterach.
Weitere Informationen zur Linde in heidnischer Zeit und zur Linde in der Literatur finden Sie bei der Brunnenlinde in St. Georgen.
Literatur:
- Aichele, Dieter: Welcher Baum ist das?, 17. Aufl., Stuttgart 1978.
- Göschl, Fritz, Helmut Pachler: Attersee Attergau. Portrait einer Kulturlandschaft, Vöcklabruck o. J.
- Kremer, Bruno : Bäume erkennen & bestimmen, 2. Aufl., Stuttgart 2005
- Laudert, Doris: Mythos Baum. Was Bäume uns Menschen bedeuten. Geschichte – Brauchtum – 40 Baumporträts, München-Wien 1998.