Theodora Kottulinsky: Unterschied zwischen den Versionen
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Aktuelle Version vom 5. Januar 2025, 16:10 Uhr
Theodora "Dora" Kottulinsky, geb. Freiin von Mayr-Melnhof, verh. Gräfin von Kottulinsky (geb. 29. Dezember 1857 in Leoben, gest. 15. Jänner 1936 in Salzburg) war Besitzerin von Schloss Kogl mit den dazugehörigen Besitzungen. Das Schloss erhielt Theodora Gräfin Kottulinsky von ihrem Vater Franz von Mayr-Melnhof als Morgengabe anlässlich ihrer Hochzeit mit Albert Graf Kottulinsky am 15. Jänner 1884. Gräfin Kottulinsky wurde vor allem im Attergau als vielfache Wohltäterin bekannt.
Leben
Nach ihrer Vermählung mit Adalbert Graf Kottulinsky lebte Theodora mit ihrem Gatten auf Schloss Neudau in der Steiermark. Ihre großzügige Wohltäterschaft begann sie mit der Schaffung eines Kinderasyls in Leoben, in dem arme elternlose Kinder aufgenommen und auf ein selbständiges Leben vorbereitet wurden. Des Weiteren schuf sie eine Dienstmädchenschule, die junge Frauen auf ein erfolgreiches Berufsleben vorbereitete.
Ihr Gatte Adalbert starb am 20. November 1904 an einer Lungenentzündung, die er sich bei einem Jagdausflug zugezogen hatte. Er wurde vorerst provisorisch bestattet. Theodora ließ für ihn beim Schloss Neudau ein Mausoleum errichten, in dem Adalbert schließlich beigesetzt wurde.
Nach dem Tod ihres Mannes übersiedelte sie in ihr Schloss Kogl bei St. Georgen im Attergau.
1912 erlitt sie auf einer Autoreise in die Steiermark auf dem schwierigen Pötschenpass einen schweren Unfall, an dem sie Zeit ihres Lebens litt.
Theodora war auch kunstaffin und so ist es nicht verwunderlich, dass sie sich auch um Kunstschaffende kümmerte. Dem Bildhauer Richard Jakitsch aus Graz bot sie nach dem Ersten Weltkrieg Unterkunft in einem kleinen Haus ("Jakitsch-Häusl" beim Friedhof) in St. Georgen an und versorgte ihn mit Aufträgen.
In den wirtschaftlich schlechten Jahren verbrachte sie die Winter in ihrer Villa in Salzburg.
Am 15. Jänner 1936 starb sie an einer starken Grippe in Salzburg. Sie wurde nach Kogl überführt und in der dortigen Schlosskapelle aufgebahrt. Nach einem Requiem in der Pfarrkirche St. Georgen wurde sie in das Mausoleum in Neudau überführt und neben ihrem Gatten bestattet.
Da ihre Ehe kinderlos blieb, erbten ihre Nichten und Neffen aus der Familie Mayr-Melnhof Schloss Kogl.
Die Bauherrin
Obwohl ihr der Abschied von der neuen Heimat in Neudau schwer fiel, übersiedelte sie in ihr Schloss Kogl in St. Georgen im Attergau. Sie ließ das Schloss sogleich in den Jahren von 1906 bis 1908 umfangreich renovieren und erweitern. Der Mitteltrakt wurde dreistöckig und links und rechts mit einem vierstöckigen Turm neu aufgebaut.
Als Schlossbesitzerin war sie auch Patronatsfrau von den Pfarren St. Georgen, Weißenkirchen, Attersee, Weyregg, Steinbach und Unterach. Als Patronatsfrau war sie verpflichtet, für die Erhaltung der Kirchen und Pfarrhöfe zu sorgen. Diese Aufgabe erforderte große Mittel, die durch ihre Besitzungen erwirtschaftet werden mussten. Vor allem die Untwetter 1911 und 1929 erforderten große Aufwendungen.
Die größte Aufwendung brachte sie für die vollständige Renovierung der Wallfahrtskirche Maria Attersee auf. Das wunderbare Barockheiligtum wurde damit erhalten und am Patronatstag, dem 15. August 1910, feierlich eingeweiht.
Verdienste erwarb sich Theodora auch beim Bau einer Kinderbewahranstalt und einer Mädchenvolksschule in St. Georgen im Attergau.
1911 ließ sie auf dem Ahberg auf Wunsch des Prälaten Dr. Lohninger die Ahberg-Kapelle erbauen. Auf diesem Platz stand früher eine der ersten Kirchen des Attergaus, die im 19. Jahrhundert abgebrochen wurde.
1916 erwarb sie das Ortlerhaus, den heutigen Pfarrhof in St. Georgen, und stellte die Räumlichkeiten armen und mittellosen und oft auch pflegebedürftigen Personen zur Verfügung. Zwei Ordensschwestern, die von Theodora Kottulinsky bezahlt wurden, betreuten die Inwohner.
Die Wohltäterin
Ihre großzügige Wohltäterschaft begann sie mit der Schaffung eines Kinderasyls in Leoben, in dem arme elternlose Kinder aufgenommen wurden und auf ein selbständiges Leben vorbereitet wurden. Des Weiteren schuf sie eine Dienstmädchenschule, die junge Frauen auf ein erfolgreiches Berufsleben vorbereitete.
Im Ersten Weltkrieg richtete sie in einem Turm des Schloss Kogls ein Lazarett für bis zu dreißig Soldaten ein, die vom Welser Militärspital zur Nachbetreuung nach Kogl überwiesen wurden. Die Betreuung erfolgte durch den Gemeindearzt Siebenrock und zwei Krankenschwestern. Die Soldaten dankten ihre Wohltätigkeit damit, dass sie ihr auch noch nach Jahren Dankschreiben schickten und so mit ihr in Kontakt blieben.
Ein ständiges Anliegen war ihr die Unterstützung von armen Kindern oder in Not geratenen Familien.
1926 unterstützte sie eine umfangreiche archäologische Grabungskampagne in Weyregg am Attersee, bei der Überreste einer römischen Villa freigelegt wurden.
Für ihre vielfältigen Tätigkeiten zum Wohle der Bevölkerung wurde sie mit Ehrenbürgerschaften und weiteren Auszeichnungen geehrt.
Quelle
- Familie Mayr-Melnhof
- Heimatverein Attergau
- Zeitungsberichte