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Kelten: Unterschied zwischen den Versionen

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Als '''Kelten''' werden die Menschen der Eisenzeit 800-15 v. Chr., speziell der jüngeren Eisenzeit 450-15 v. Chr., nördlich der Alpen bezeichnet. Organisiert waren die Kelten in Stämmen. Der keltische Stamm der Noriker gründete um 180 v. Chr. das Königreich Noricum, das um 15 v. Chr. von den [[Römer im Attergau|Römern]] erobert wurde. Für die Griechen und Römer waren die Kelten Barbaren. Da die Kelten nur wenig Schriftliches hinterlassen haben, spielt für die Erforschung ihrer Lebensweise die Archäologie eine wesentliche Rolle. Keltische Sprachen haben sich noch in der Bretagne, Irland und Schottland erhalten. Obwohl die Kelten über Jahrhunderte große Gebiete in Europa besiedelten, verschwanden sie fast gänzlich durch den Druck der Germanen von Norden und vor allem der Romanisierung von Süden. In neuerer Zeit geht man auch davon aus, dass bei den Kelten die Frauen eine wesentlich Rolle gespielt haben. In der Werkzeug- und Waffenerzeugung aus Eisen waren sie Meister.
Als '''Kelten''' werden die Menschen der Eisenzeit 800-15 v. Chr., speziell der jüngeren Eisenzeit 450-15 v. Chr., nördlich der Alpen bezeichnet. Organisiert waren die Kelten in Stämmen. Der keltische Stamm der Noriker gründete um 180 v. Chr. das Königreich Noricum, das um 15 v. Chr. von den [[Römer im Attergau|Römern]] erobert wurde. Für die Griechen und Römer waren die Kelten Barbaren. Da die Kelten nur wenig Schriftliches hinterlassen haben, spielt für die Erforschung ihrer Lebensweise die Archäologie eine wesentliche Rolle. Keltische Sprachen haben sich noch in der Bretagne, Irland und Schottland erhalten. Obwohl die Kelten über Jahrhunderte große Gebiete in Europa besiedelten, verschwanden sie fast gänzlich durch den Druck der Germanen von Norden und vor allem der Romanisierung von Süden. In neuerer Zeit geht man auch davon aus, dass bei den Kelten die Frauen eine wesentlich Rolle gespielt haben. In der Werkzeug- und Waffenerzeugung aus Eisen waren sie Meister.


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== Quellen ==
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{{Attergau-Buch}}
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*[https://de.wikipedia.org/wiki/Kelten Kelten in der Wikpedia]
*[https://de.wikipedia.org/wiki/Kelten Kelten in der Wikipedia]


[[Kategorie:Geschichte]]
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Aktuelle Version vom 16. Februar 2025, 14:46 Uhr

Keramik, Fibel und Sperspitze aus einem Hügelgrab im Baumer Holz, Gemeinde Seewalchen, um 450 v. Chr.

Als Kelten werden die Menschen der Eisenzeit 800-15 v. Chr., speziell der jüngeren Eisenzeit 450-15 v. Chr., nördlich der Alpen bezeichnet. Organisiert waren die Kelten in Stämmen. Der keltische Stamm der Noriker gründete um 180 v. Chr. das Königreich Noricum, das um 15 v. Chr. von den Römern erobert wurde. Für die Griechen und Römer waren die Kelten Barbaren. Da die Kelten nur wenig Schriftliches hinterlassen haben, spielt für die Erforschung ihrer Lebensweise die Archäologie eine wesentliche Rolle. Keltische Sprachen haben sich noch in der Bretagne, Irland und Schottland erhalten. Obwohl die Kelten über Jahrhunderte große Gebiete in Europa besiedelten, verschwanden sie fast gänzlich durch den Druck der Germanen von Norden und vor allem der Romanisierung von Süden. In neuerer Zeit geht man auch davon aus, dass bei den Kelten die Frauen eine wesentlich Rolle gespielt haben. In der Werkzeug- und Waffenerzeugung aus Eisen waren sie Meister.

Kelten im Attergau

Im Attergau rechnen wir mit über hundert Grabhügeln, die der Eisenzeit zugerechnet werden können. Neben den großen Gräberfeldern in Hallstatt und am Dürrnberg bei Hallein sind die Gräber im Attergau für die archäologische Forschung sehr wichtig, da hier auch organische Stoffe bei Grabungen entdeckt wurden. Man kann auch davon ausgehen, dass die Kelten im Attergau Zulieferer landwirtschaftlicher Produkte für die Salzabbaugebiete in Hallstatt und am Dürrnberg waren.

Bisher sind nur drei Gräber archäologisch untersucht worden. Zwei davon stammen aus der Hallstattzeit (ca. 600 v. Chr.) und eines aus der Latenezeit (ca. 450 v. Chr.) Die Funde und deren Beschreibung kann hier nachgelesen werden:

Ausgestellt sind die Funde im Haus der Kultur in St. Georgen im Attergau.

Keltenkult

Ihre Götter verehrten die Kelten in heiligen Hainen, in heiligen Flüssen und Seen. Ihre prachtvollen Grabbeigaben erinnern an den Glauben an ein Weiterleben. Die Druiden waren wohl hochangesehene Theologen und Philosophen, in deren Händen auch das gesamte Opferwesen lag. Ihre Feste richteten sich nach dem Jahresverlauf aus und diese wurden teilweise auch von den späteren Christen vereinnahmt, ebenso wie so mancher heilige Ort.

Keltomanie

Die in heutiger Zeit aufkommende Esoterik treibt mit dem Hinweis auf die Kelten oft seltsame Auswüchse. Am bekanntesten ist der "Keltische Baumkreis", der den einzelnen Jahresbereichen bestimmte Bäume zuweist. In Wirklichkeit ist dieser Baumkreis eine neuzeitliche Erfindung. Ähnlich verhält es sich mit verschiedenen Naturheilverfahren, Kraftplätzen und Diäten, die eher dem Erfindungsreichtum einzelner Personen entspringen und wenig bis gar nichts mit dem Leben der Kelten zu tun haben.

Quellen

Helmut Pachler: Berg - St. Georgen - Straß im Attergau - Streiflichter und Zeugnisse aus 4000 Jahren, Heimatverein Attergau 2006

Dieses Buch ist beim Heimatverein Attergau erhältlich.