Atterwiki:Sandkasten: Unterschied zwischen den Versionen
Keine Bearbeitungszusammenfassung |
Keine Bearbeitungszusammenfassung |
||
Zeile 174: | Zeile 174: | ||
*2006 – 2006 Norbert Hemetsberger, Bankbeamter | *2006 – 2006 Norbert Hemetsberger, Bankbeamter | ||
*Seit 2007 Klaus Duftschmid MA, Lehrer | *Seit 2007 Klaus Duftschmid MA, Lehrer | ||
''' Marketenderinnen ''' | ''' Marketenderinnen ''' |
Version vom 22. Februar 2010, 19:17 Uhr
Der Atterwiki-Sandkasten dient als Übungs- und Testplatz für Autoren im Atterwiki.
Musikkapelle St. Georgen im Attergau
Die Musikkapelle prägt mit ihrem klingenden Spiel in ihrer bunten Tracht sehr wesentlich das Bild der Volkskultur in St. Georgen im Attergau und nimmt einen hohen kulturellen Stellenwert im öffentlichen Leben ein.
Geschichte
Die Zeit vor 1825
Dass in St. Georgen im Attergau die Musik zumindest im Rahmen des Gottesdienstes eine große Rolle gespielt hat, kann man einer Instruktion entnehmen, die Graf Franz Christoph Khevenhüller 1638 für die Musikanten von St. Georgen erlassen hat. Er schützte die Musiker vor Konkurrenz von außerhalb und verpflichtet sie im Gegenzug, alle Sonn- und Feiertage , bei Prozessionen und anderen Kirchendiesten „ gehorsam zu erscheinen“. Man kann daraus schließen, dass es in St. Georgen im Attergau bereits gut ausgebildete Musiker gegeben hat.
Johannes Beer (1655 – 1700), der aus St. Georgen im Attergau stammende universelle Geist – er wirkte als Vokalist, Instrumentalist, Komponist und Schriftsteller - berichtet in einem seiner Romane über eine adelige Hochzeit. Schalmeienpfeiffer, Bockspfeiffer und andere Dorfgeiger „fiedelten“ den Hochzeitszug in die Kirche.
Aus den Aufzeichnungen der Pfarrchronik ist zu erfahren, dass in St. Georgen im Attergau schon vor der Gründung des Musikvereins musiziert wurde. Pfarrer Rupert Landelin Baron von Bodmann berichtet 1734 über die Anschaffung von mehreren Musikinstrumenten.
Pfarrer Max von Anprecht (1752 – 1774) hat in seinem Testament festgelegt, dass bei seiner Beerdigung keine fremde Musikanten, sondern nur seine eigenen musizieren dürfen.
Die Zeit von 1825 – 1890
Aus der Sakralmusik in St. Georgen im Attergau wurde schön langsam eine Blasmusik. In der Pfarrchronik schreibt Pfarrer Michael Kunnath (1805 – 1847) über die Turmkreuzsteckung im Jahre 1823, die unter Paradierung der Bürger Garde und Begleitung der türkischen Musik (frühere Bezeichnung für Blaskapellen) stattgefunden hat.
Leider gibt es über den Zeitraum von 1825 bis 1890 wenig bis fast gar keine Aufzeichnungen. Lediglich ein Verzeichnis der damals tätigen Kapellmeister beweist die Existenz einer Musikkapelle. Oftmals waren es Militärmusiker die nach ihrer Rückkehr ins Zivilleben einen entscheidenden Beitrag zur Entwicklung des Blasmusikwesens geleistet haben. Die ältesten Noten im Archiv wurden von einem gewissen Georg Nini abgeschrieben und nach seiner Militärzeit nach St. Georgen im Attergau gebracht.
Das Wirken von Peter Kibler (1890 – 1925)
Unter dem langjährigen Kapellmeister und Leiter der Blechmusik, Peter Kibler wurde die Musikkapelle erst im Jahre 1907 offiziell als Verein angemeldet. Der 1. Obmann des „Vereines der Musikfreunde in St. Georgen im Attergau“ war Pfarrer Johann Mayrdoppler. Zur gleichen Zeit gab es auch eine Streichmusik, deren Leiter Herr Johann Sompek war. Die Musikkapelle hatte um die Jahrhundertwende (1898/1900) ca. 20 Mitglieder. Es gab ca 15 – 20 Ausrückungen pro Jahr. Geprobt wurde jährlich etwa 20 - 25mal. 1925 verstarb der langjährige Kapellmeister Peter Kibler. Er war ein begeisterter Musiker, der mit viel Tatkraft den Verein geführt hat.
Bild von Peter Kibler und Musikkapelle t. Georgen im Attergau v. 1898.
Nach dem Ableben von Peter Kibler übernahm bis 1926 Herr Franz Stelzhammer, Bauer in Eggenberg, die Leitung der Musikkapelle.
Der Verein von 1926 – 1948
Über die Tätigkeit der Musikkapelle in diesem Zeitraum liegen leider wieder fast keine Aufzeichnungen vor. Der Gastwirt und Bürgermeister Herr Johann Anzenbacher war als Kapellmeister bemüht, die Musiker nach dem 2. Weltkrieg wieder zu sammeln. Während dieser Zeit hat der ehemaliger Militärmusiker Johann Ammer, Postbeamter und 1. Flügelhornist große Verdienste erworben. In den Jahren 1948/49 war Johann Ammer als Kapellmeister tätig.
Kapellmeister
Die Ära Franz X. Nagl (Kapellmeister von 1949 – 1971)
Mit dem Jahr 1949 beginnt eine neue Ära der Musikkapelle
1949 Unter der Leitung des neuen Kapellmeisters Franz Nagl trat die Musikkapelle zum ersten Mal bei einem Katharinenkränzchen mit großem Erfolg vor die Öffentlichkeit. 1950 bei der ersten Generalversammlung nach dem Krieg wurde der Name des „Vereines der Musikfreunde in St. Georgen I/A“ in „Musikkapelle St. Georgen“ abgeändert. Mit Franz Nagl bahnen sich musikalische Erfolge an. 1950 die Musikkapelle trat der erste Mal in einer neuen Uniform auf 1955 erfolgte die Einkleidung in Tracht 1957 wurde der Musikpavillon eröffnet, der unter tatkräftiger Unterstützung der Musikkapelle und des örtlichen Fremdenverkehrsverbandes erbaut wurde.
Bild von Franz Nagl und Bild Musikpavillon St. Georgen im Attergau, eröffnet 1957
In den Jahren seiner Tätigkeit hat der unermüdlich arbeitende Kapellmeister Nagl die Musikkapelle St. Georgen i.A. schließlich auf eine beachtliche Höhe gebracht. Eine bleibende Erinnerung setzt sich Kpm. Franz X. Nagl durch seinen Marsch „Hoamat, mei Attergau“.
Die Ära Horst Punzet ( Kapellmeister von 1972 – 1993)
1961 Horst Punzet tritt als Trompeter der Musikkapelle St. Georgen i.A bei. Er wechselte auf Anraten v. Kpm Nagl zum Tenorhorn. 1964 als erster Musiker der MK St. Georgen i.A. rückte Horst Punzet zur Militärmusik OÖ unter der Leitung von Prof. Zemann ein. 1972 Er übernimmt die Kapellmeisterstelle in St. Georgen i/A. Zusätzlich zu den bereits vorhandenen Instrumenten wurden Flöten, Oboen, ausreichend Klarinette, viele Schlaginstrumente u.a.m. angekauft. 1976 Die ersten Mädchen werden in die Musikkapelle aufgenommen 1978 Mit Unterstützung der Marktgemeinde gelang es Horst Punzet eine Zweigstelle der Musikschule nach St. Georgen i.A. zu bringen. 1988 wurde sie zur Hauptanstalt , die provisorisch im Schulzentrum untergebracht wurde. Der Nachwuchs erhielt nun eine professionelle Ausbildung.
Nicht nur die gediegene Ausbildung junger Musiker war ein besonderes Anliegen von Horst Punzet, sondern auch die Hebung des musikalischen Niveaus der gesamten Kapelle. Eine lückenlose Teilnahme bei allen Konzertwertungen mit ausschließlich „ausgezeichnetem Erfolgen“ und intensive Probenarbeit für die vielen Konzerte haben zum Erfolg der Musikkapelle beigetragen. Auch in der Vereinsführung hat sich während seiner Kapellmeisterzeit einiges verändert: seit Mitte der siebziger Jahre fungieren nur mehr aktive Musiker als Obmänner. Das äußere Erscheinungsbild hat sich durch eine vollständige und zwei kontinuierliche Neueinkleidungen geändert. Eine fast komplette Neuinstrumentierung und der Ankauf neuer Noten haben auch das musikalische Erscheinungsbild positiv beeinflusst. Die gute Kameradschaft war innerhalb der Musikkapelle nie eine Phrase. Sie wurde gelebt.
Kapellmeister Norbert Hemetsberger (1993 – 1998)
1993 übergibt Horst Punzet den Taktstock an den talentierten und langjährigen 1. Klarinet-tisten Norbert Hemetsberger, Bankangestellter in St. Georgen i.A. Die Kapellmeisterstelle übte dieser bis 1998 aus. Nach wie vor zählt Hemetsberger zu den wesentlichen Stützen des Vereines und ist als Kapellmeister-Stellvertreter tätig.
Kapellmeister Johann Kieleithner (1998 – 2006)
Der Klarinettist Johann Kielleithner, Gemeinde- und Standesbeamter, bereits seit 1975 Vereinsmitglied, übernimmt die 14. Kapellmeisterstelle in der Geschichte der Musikkapelle St. Georgen im Attergau. Schon vor seiner Kapellmeisterausbildung (abgeschlossen im Jahre 1989) befasste er sich als Autodidakt mit Kompositionslehre und Arrangementtechnik für Blasorchester. Seine Werke wurden und werden bei den jährlichen Konzerten immer wieder mit großem Erfolg aufgeführt. Sein Ziel war es, das von Kpm. Horst Punzet und seinem vorgänger Norbert Hemetsberger erarbeitete Niveau beizubehalten und gleichzeitig den Kameradschaftsgeist hochleben zu lassen.
Kapellmeister Klaus Duftschmid (seit 2007)
Die Musik im Jahreskreis oder „Klingende Volkskultur“
Um einen Überblick über das vielfältige Wirken zu erhalten, werden nachstehende die Einsätze angeführt:
- In der Adventzeit wird jährlich in der Pfarrkirche zum Gedenken an die verstorbenen Musikkameraden eine Rorate gefeiert und musikalisch um rahmt
- Das Turmblasen, als fester Bestandteil des Weihnachtsbrauches wird alljährlich vor und nach der Mette von einem Bläserensemble bestritten.
- Am Drei-Königstag werden die Sternsinger des Kirchenchores von einem Bläserquartett begleitet.
- Beim Faschingszug sorgt die Musikkapelle für die musikalische Umrahmung.
- Zur Osterzeit begeistert die Musikkapelle mit traditionellen Frühlingskonzert alle Besucher. Es ist auch der musikalische Höhepunkt im Vereinsleben.
- Die Palmweihe vor der Pfarrkirche wird ebenfalls musikalisch begleitet.
- Die musikalische Gestaltung beim Georgi-Ritt bestreitet ebenfalls die Blasmusik.
- Das Maiblasen zum 1. Mai entspricht einer alten Tradition. Die Floriani-Jünger feiern ihren Patron Anfang Mai . Auch hier sorgt die Musikkapelle für festliche Klänge.
- Ein weiterer Pflichttermin ist die Beteiligung an der Erstkommunionfeier.
- Zu Pfingsten werden die Firmlinge in die Pfarrkirche begleitet, wo auch der Bischof musikalisch begrüßt wird.
- Die große Prozession zu Fronleichnam wäre ohne Blasmusik nur halb so festlich.
- Gerne gesehen ist die Mitwirkung der Musikkapelle beim Erntedankfest.
- Alle Jahre ruft auch der Ortsverband des Kameradschaftsbundes zur Teilnahme bei den beliebten Bezirkstreffen der Ortsverbände auf.
- Zu Allerheiligen schließt sich der musikalische Jahreskreis.
Die Musik im Lebenslauf
Auch die wichtigen Lebensstationen nicht nur der Musikkameraden werden beachtet. Hochzeiten, Begräbnisse, Unterhaltungsveranstaltungen im Dienst an der Gemeinschaft. Auf diesem Sektor spannt sich der Bogen des musikalischen Wirkens von der Festmusik über das Musizieren auf Zelt- und Wiesenfesten bis zum Frühschoppen. In eigener Sache veranstaltet die Musikkapelle ihr traditionelles Gartenfest im Kottulinskypark. Groß ist der Einsatz der Musikkapelle für den Tourismus. Großer Beliebtheit bei den Einheimischen und Touristen erfreuen sich die Konzerte in der Fußgängerzone und im Kottulinskypark. Viele Feste und Bräuche erhalten so durch die Mitwirkung der Musikkapelle ein besonderes Gepräge.
Musikgruppen
Attergauer Spielleute (7 Personen) für kleine Anlässe
Die Musik im Wettbewerb
Persönlichkeiten
Kapellmeister
- 1825 - 1845 Mattias Permoser, Marktrichter
- 1845 – 1850 Anton Schwaqiger, Gastwirt
- 1850 – 1858 Zephyrin Moutschka, Lehrer
- 1859 – 1865 Johann Bugner
- 1865 – 1886 Matthias Mayrhofer, Beindrechsler
- 1887 – 1890 Matthias Haumtratz, Pointler
- 1890 – 1925 Peter Kibler, Kaufmann und Gemeindewachmann
- 1925 – 1926 Johann Anzenbacher Gastwirt
- 1948 – 1949 Johann Ammer, Postbeamter
- 1949 – 1972 Franz Xaver Nagl, Lehrer
- 1972 – 1993 OSR Kons. Dir. Horst Punzet
- 1993 – 1998 Norbert Hemetsberger Bankbeamter
- 1998 – 2006Johann Kieleithner, Standesbeamter
- 2006 – 2006 Norbert Hemetsberger, Bankbeamter
- Seit 2007 Klaus Duftschmid MA, Lehrer
Obmänner
- 1825 - 1845 Mattias Permoser, Marktrichter
- 1845 – 1850 Anton Schwaqiger, Gastwirt
- 1850 – 1858 Zephyrin Moutschka, Lehrer
- 1859 – 1865 Johann Bugner
- 1865 – 1886 Matthias Mayrhofer, Beindrechsler
- 1887 – 1890 Matthias Haumtratz, Pointler
- 1890 – 1925 Peter Kibler, Kaufmann und Gemeindewachmann
- 1925 – 1926 Johann Anzenbacher Gastwirt
- 1948 – 1949 Johann Ammer, Postbeamter
- 1949 – 1972 Franz Xaver Nagl, Lehrer
- 1972 – 1993 OSR Kons. Dir. Horst Punzet
- 1993 – 1998 Norbert Hemetsberger Bankbeamter
- 1998 – 2006Johann Kieleithner, Standesbeamter
- 2006 – 2006 Norbert Hemetsberger, Bankbeamter
- Seit 2007 Klaus Duftschmid MA, Lehrer
Marketenderinnen