Villa Friedl
Die Villa Friedl (auch „Villa Ferrary“ und gelegentlich „Villa Perle“ genannt) steht in Burgau auf der Halbinsel Burgbachau.
Früher war dort der Maierhof der Familie Lasser von Lasseregg. Das heutige Gebäude wurde Ende des 19. Jh. errichtet.
Sigmund Friedl
(*1851, † 1914) war ein österreichischer Philatelist und Briefmarkenhändler.
1872 eröffnete er ein eigenes Briefmarkengeschäft in Wien. Er etablierte sich bald als Briefmarkenexperte und hatte großen geschäftlichen Erfolg. Durch seine Beziehungen zur Post kaufte er zahlreiche billige Restposten und gab sie mit Gewinn an Sammler weiter. 1881 und 1890 organisierte er die ersten großen österreichischen Briefmarkenausstellungen.
Er stellte auch Fälschungen her, seine Fälschungen der Merkure-Marken aus dem Jahre 1851 mussten nach Aufdeckung dieses Betruges von Friedl teilweise zurückgekauft werden.
Philipp von Ferrary
Philipp Ferrary (*1850, † 1917) war weltweit einer der berühmtesten Philatelisten und besaß bis zu seinem Tod die vermutlich größte und wertvollste Briefmarkensammlung der Welt.
Sigmund Friedl hatte Ferrary bei der Abwicklung der Verlassenschaft nach dem Tod der Mutter 1888 gute Dienste geleistet. Aus Dankbarkeit kaufte er den Grund in der Burgbachau, wo er für Friedl eine Villa errichten ließ. Ferrary hatte dort lediglich ein Zimmer, dennoch nannten die Leute das Haus „Ferrary-Villa“. Er selbst wohnte häufig im Hotel Post in Weißenbach.
Zu Silvester 1905 brach in der Villa ein Brand aus, Ferrary ließ die Villa wieder aufbauen.
In jüngerer Zeit
In der zweiten Hälfte des 20. Jh. stand das Anwesen längere Zeit leer.
Um etwa 1990 ging die Liegenschaft an Ferrero-Rocher Erben. Die neu errichtete Reithalle ist weithin sichtbar.
Lage
Quellen
- Alwis Wiener, Schörfling
- Auszüge aus „Die Geschichte der Philatelie“
- Peter J. Bohr: „Der Briefmarkenkönig“; Verlag Ludwig Helwig, Dransfeld