Leonhardi-Ritt Weißenkirchen

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Leonhardi-Ritt in Weißenkirchen

Der Leonhardi-Ritt in Weißenkirchen im Attergau wird jährlich am nächstgelegenen Sonntag zum 6. November abgehalten.

Chronik

  • 1711 wird in den Dokumenten der Pfarre St. Georgen im Attergau erstmals eine Prozession nach St. Margarethen (der damalige Name von Weißenkirchen) zur Abwendung einer Viehseuche erwähnt. "Als Mann mit der procession wegen Abwendtung der Seuch bei dem Vieh bey St.Margarethen gewesen...".
  • 1792 Kaiser Joseph II. verbietet alle Wallfahrten, damit auch die "Wallfahrt zu Pferde" in St.Margarethen.
  • 1796 Erst nach einem schweren Reitunfall wird der Ritt wirklich eingestellt. Die große Verehrung des Heiligen geht in der Pfarre aber ungebrochen weiter.
  • 1922 Pfarrer Johann Großpointner bemüht sich den Leonhardiritt zu reaktivieren.
  • 1924 Der Leonhardiritt wird mit 18 Pferden wieder durchgeführt und erfuhr seither niemals mehr eine Unterbrechung.
  • 1959 Ab nun kann der Leonhardiritt auch an dem Sonntag, der dem 6. November am nächsten liegt, durchgeführt werden. (Pfarrer Johann Dopler)
  • 1966 Schulleiter Herbert Saminger erweitert den Ritt mit Reiterspielen. Unterstützung durch: J. Hollerweger, M. Lohninger, Landwirtschaftliche Fachgruppe der Mädchen von Weißenkirchen im Attergau.
  • 1967 Die Musikkapelle Weißenkirchen übernimmt die Organisation der Veranstaltung.
  • 1978 Uraufführung der "Weißenkirchner Leonhardimesse" von Volksschuldirektor Herbert Saminger beim Festgottesdienst.
  • 1984 Erstmals werden über 100 Pferde beim Weißenkirchner Leonhardiritt gezählt.
  • 1996 Die Zahl der teilnehmenden Reiter übersteigt knapp 200.
  • 2003 Die bisherige Rekordteilnahme von 207 Pferden wird erreicht.
  • 2011 Am 6. November 2011 wird in Weißenkirchen in Anwesenheit von Diözesanbischof Dr. Ludwig Schwarz und Agrarlandesrat Max Hiegelsberger 300 Jahre Leonhardiritt gefeiert.

Mit tausenden Zusehern ist der Leonhardiritt eine der größten Brauchtumsveranstaltungen im Attergau.

Ablauf

Der Leonhardi-Ritt besteht aus einem kirchlichen und einem weltlichen Teil. Der kirchliche Teil umfasst einen Leonhardi-Rosenkranz, einen Festgottesdienst und die Pferde- und Kranzl-Segnung mit einem dreimaligen Umreiten der Kirche. Der weltliche Teil wird vor allem durch Geschicklichkeitsspiele wie "Kranzlstechen" und "Fasslschlagen" geprägt.

Die Organisation des Leonhardi-Rittes liegt bei der Musikkapelle Weißenkirchen.

Der legendäre „Weiße Leonhard“

Der sogenannte „Weiße Leonhard“ befand sich in der Pfarrkirche zu Weißenkirchen. Vermutlich war die Statue weiß gefasst und wurde am Leonhardifest besonders verehrt. Über die genauere Beschaffenheit der Statue fehlen leider jedwede Aufzeichnungen.

Dass die Figur des Heiligen ausgehöhlt war und rückseitig einen Schlitz besaß um die Geldopfer der Gläubigen aufnehmen zu können, ist nur eine mündliche Überlieferung. Sie beruht vielleicht darauf, dass es in unserer Pfarre nicht üblich war, zu Leonhardi Gebilde aus Eisen oder Wachs zu opfern (in anderen Orten z. B. Tierfiguren, Ketten u. ä.), aber es ist in pfarreigenen Büchern dokumentiert, dass immer zu Leonhardi fleißig gespendet wurde (.... „wobey oft nicht wenig Opfer einging“, Pfarrvikar Matthias Lenzeder, Chronik um 1835).

Unter Pfarrer Franz Xaver Schwarzäugl ( i. l. 1789–1811) wurde der Weiße Leonhard entfernt und durch das Leonhardibild ersetzt, das jetzt im Altarraum angebracht ist (dieses Bild entstand allerdings schon 1835, Joh. A. Miller). Der Beweggrund dafür, die Statue nicht mehr zu verwenden und dafür ein Bild aufzustellen, liegt im Dunkeln. Er könnte mit den kirchlichen Reformen Kaiser Josephs II. zusammenhängen. 1892 ließ Pfarrer Roman Lässer die heutige Leonhardi–Statue von Bildhauer Johann Piger in Salzburg anfertigen.

Bildergalerie

Weblink

Quelle