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In der Gegenreformationszeit bestand eineprotestantische Kirche in Litzlberg am Attersee.
NEU Grabfunde im Jahr 2020
Seit Ende März 2020 beschäftigt die Wissenschafter der OÖ. Landes-Kultur GmbH ein weltweit einzigartiger Fund in Litzlberg. Bei Grabungsarbeiten für ein Wohnhaus wurden menschliche Knochen, Holzbretter sowie ein großes Metallbehältnis (Metallsarg) gefunden. Der Fund bestätigt erstmals, dass sich im 17. Jahrhundert an diesem Platz das protestantisches Bethaus befunden hat.
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Geschichte
Zum weitreichenden Gemeindegebiet der evangelischen Kirche Attersee gehört auch ein Teil der Ortschaft Litzlberg, politische Gemeinde Gemeinde Seewalchen a. A. Ein örtlich herausragendes Bauobjekt ist die Insel im Attersee mit dem Schloss Litzlberg, dem ehemaligen Sitz der Herrschaft Litzlberg.
Aus der in die Jungsteinzeit zurückreichenden Besiedelungsgeschichte ist für die evangelische Gemeinde Attersee jener Zeitabschnitt interessant, in welchem der Bau der protestantischen Kirche in Litzlberg im Jahr 1615 erfolgte, deren Bestand bis 1656 nachgewiesen ist. Auf dem bekannten Bild von Merian d. Ä.[1] „Schörffling sampt der Grafschaft Cammer an dem Adersee", 1649, das topographisch genau ist, kann man das Predigthaus mit Turm erkennen (auf dem Bild gekennzeichnet mit einem Kreis).
Im 14. Jahrhundert wird das Mondseer Lehen „Lützelburg" erstmals urkundlich erwähnt.
1514 ist der Edelsitz Litzlberg (Litzlburg) im Besitz von Pankraz Winter, Aufschläger in Vöcklabruck. Dieser verkauft am 17. Nov. 1534 das Inselschloss im Attersee an Weikard von Polheim, der meist in Puchheim wohnt. Die Polheimer bleiben im Besitz der Herrschaft, bis Wolfgang von Polheim den alten Bestand der Herrschaft 1605 an Simon Engl von Wagrain verkauft, der, wie sein Vorbesitzer, Anhänger Luthers ist.
Bis 1611 ist Wolfgang Geißlitzer Hofprediger bei Simon Engl auf Litzlberg. Geißlitzer wurde dann von Bartholomäus Khevenhüller als evangelischer Pfarrer von St. Georgen im Attergau eingesetzt, wo er bis zu seiner Absetzung 1614 wirkte. Obwohl der Abt Ulrich Hofbauer Einspruch erhebt, lässt Simon Engl im Jahr 1615 außerhalb des Schlosses eine lutherische Kirche erbauen und macht sie zur Pfarre. Dort wird als Nachfolger von Geißlitzer der Prädikant Cyriak Götz und außerdem ein Schulmeister angestellt. Götz kann bis zur Landesverweisung der evangelischen Pfarrer und Prädikanten im Oktober 1624 tätig sein. In Litzlberg wird aber weiter im Geheimen evangelischer Gottesdienst, das Abendmahl in Brot und Wein gehalten und von den Protestanten des Attergaues besucht. Aus dem Schörflinger Pfarrarchiv: „Es ließen auch die Bauern nicht an einem guten Beichtpfennig fehlen..."
Im Salzburger Land hat der Erzbischof, im Zuge der Gegenreformation, die neue Lehre und den neuen Gottesdienst verboten und den Besuch unter Strafen gestellt. Die Salzburger Kryptoprotestanten besuchen, unter dem Vorwand, nach St. Wolfgang zu wallfahrten, den Gottesdienst in Litzlberg. Wie aus Berichten zu ersehen ist, führt sie der Weg auf dem alten Wallfahrerweg über den Fachberg zum Attersee oder über den Mondsee nach Burgau, Unterach und nach Litzlberg. „Lützelberg wurde neben Unterach der beliebteste Ort für die Salzburger Kryptoprotestanten."
Am 10. Juni 1656 schreibt der neue Besitzer von Litzlberg, Johann Christoph Staindl, an den Abt Michael Trometer u. a., „... dass die beim alten Meierhof befindliche sogenannte ,lutherische Kirche' geweiht werde, damit dieser Name endlich verschwinde." Vom bischöflichen Ordinariat Passau wird dem Abt die Gewalt erteilt, die lutherische Kirche abzubrechen.
Die Steine werden später zum Bau des Kranawitterhauses, Litzlberg 12, verwendet. Bei den 1981/82 durchgeführten Nachforschungen konnte das Grundstück mit den durch Vegetationsveränderungen noch erkennbaren Fundamentlinien fotografiert werden. Vom ehemaligen Grundstückbetreuer, Herrn Johann Reiter, Litzlberg, wurde von einer vor Jahren ausgegrabenen eisernen Türe und abtransportierten Steinresten berichtet. Die Parzelle wurde in der Zwischenzeit 20 bis 50 cm mit Aushubmaterial überdeckt. Fundamentreste, wenn solche noch vorhanden waren, wurden dadurch vermutlich nicht zerstört.
Quellen
- Text und Skizze: August Mayer, Schörfling
- Atergovius (Josef Lohninger), Die Pfarrkirche St. Georgen im Attergau, Blätter zur Geschichte des Attergaus, 1913
Fußnote
- ↑ siehe Wikipedia Merian d. Ä.
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