Simon Engl
Simon Engl von Wagrain zu Litzlberg und Hildprechting (*1571, +1639), hat im Jahr 1605 die Herrschaft Litzlberg erworben, die er bis zum Jahr 1638 besessen hat.
Leben
Simon Engl wurde 1571 als Sohn des Stephan Engl und dessen zweiter Frau Margaretha Dörringer in Steyr geboren. Die adelige Familie Engl war Anhänger der Lehre Luthers und so verwundert es nicht, dass Simon zu Studienaufenthalten in Wittenberg war. In seinem Stammbuch finden sich neben Aufenthalten in Wittenberg auch Aufenthalte in Nürnberg, Genf, Straßburg und selbstverständlich auch in seiner Heimat in Steyr und Wien.
Simon Engl und sein um ein Jahr jüngerer Bruder David erhielten von ihrem Vater Wagrain bei Vöcklabruck, das sie durch Zukäufe zu einer Herrschaft ausbauten. Im Alter von 23 Jahren heiratete Simon am 10. Juli 1594 seine erste Frau, Anna Furt, deren gut erhaltener Sarg im Frühjahr 2020 bei einer Grabung in Litzlberg, Marktgemeinde Seewalchen am Attersee, aufgefunden wurde. Anna Engl, geb. Furt zu Furtenburg, starb am 2. Juli 1620. Simon Engl heiratete noch 1620 seine zweite Frau, Christina Hack aus Steyr.
1598 wurde Simon Engl gemeinsam mit seinem Bruder David in den Ritterstand aufgenommen.
Simon Engl und Litzlberg
Im Jahr 1605 erwarb Simon Engl die Herrschaft Litzlberg mit dem Sitz Schloss Litzlberg von Wolfgang von Polheim, dazu gehörten auch frühere Besitzungen der Hohenfelder in St. Georgen im Attergau.
Obwohl die Gegenreformation - im Attergau von Franz Christoph Khevenhüller vorangetrieben - schon angelaufen ist, baute der Protestant Simon Engl noch 1915 ein evangelisches Bethaus in Litzlberg und bestellte den Prädikanten Cyriak Götz als Prediger. Das Bethaus war Anlaufstelle vieler Protestanten aus der Umgebung und auch aus dem Salzburger Land. Die angrenzenden Pfarren Seewalchen, Schörfling und St. Georgen im Attergau waren zu dieser Zeit schon wieder mit katholischen Pfarrern besetzt.
- Siehe Hauptartikel: Protestantismus in Litzlberg (dort ist auch der Grabfund von 2020 beschrieben).
Sein Bruder David Engl von Wagrain und Schöndorf musste Wagrain 1628 an den bayerischen Statthalter Adam von Herberstorff verkaufen, da er - wie auch sein Bruder Simon - nicht bereit war dem Protestanismus abzuschwören. Davids Sohn Stephan Engl von Wagrain gelang nach dem Tod von Adam Graf Herberstorff (1629) der Rückkauf von Wagrain im Jahr 1630.
1638 kaufte Franz Christoph Khevenhüller, Besitzer der Herrschaften Kammer, Kogl und Frankenburg, die Herrschaft und das Schloss Litzlberg, knapp vor dem Tod Simon Engls im Jahr 1639.
Quellen
- Stammbuch des Simon Engl, Württembergische Landesbibliothek Stuttgart
- Atergovius (Josef Lohninger), Die Pfarrkirche St. Georgen im Attergau, Blätter zur Geschichte des Attergaus, 1913
- Alois Zauner: Vöcklabruck und der Attergau; OÖ. Landesarchiv; Verlag Böhlau, Graz, 1971, ISBN 3 205 01111 2
- Satzinger, Franz: »Vöcklabruck« Stadtgeschichte - Von den Anfängen bis 1850, Vöcklabruck 2006