Gustav Klimt Zentrum
Gustav Klimt Zentrum am Attersee | |
Ort | Schörfling am Attersee |
Art | Dokumentationszentrum |
Eröffnung | 14. Juli 2012 |
Betreiber seit 2015 | Gustav Klimt Wien 1900 Foundation |
Website | www.klimt-am-attersee.at |
Gustav Klimt Zentrum |
Das Gustav Klimt Zentrum in Schörfling am Attersee war dem berühmten Wiener Maler gewidmet, der viele Sommer am Attersee verbrachte, und hier vor allem seine Landschaftsgemälde schuf. Seit der erfolgreichen Eröffnungsschau anlässlich des 150. Geburtstages von Gustav Klimt am 14. Juli 2012 folgte 2019 bereits die achte neu gestaltete Ausstellung. Geführt wurde das Gustav Klimt Zentrum von der Gustav Klimt Wien 1900 Foundation.
Gustav Klimt am Attersee
Vergleichbar mit Claude Monets Giverny, Paul Cézannes Provence und Egon Schieles Krumau präsentiert sich der Attersee als einzigartige Wirkungsstätte von Gustav Klimt (1862-1918). Der weltberühmte Maler verbrachte die Sommermonate zwischen 1900 und 1916 regelmäßig in dieser Region und urlaubte, aufgrund der verwandtschaftlichen Beziehungen der Familien Klimt, Flöge und Paulick, besonders gern mit seiner Lebenspartnerin Emilie Flöge (1874-1952) am türkisblauen See. Auf der Suche nach ruhigen Plätzen für Erholung und künstlerische Inspiration fand er diese, abseits der Großstadt Wien, zunächst am Nordufer des Attersees in Litzlberg bei Seewalchen, ab 1908 in Kammer sowie ab 1914 im Süden des Sees am Eingang des Weißenbachtales.
Noch knapp 20 Jahre zuvor, 1883, bemerkte ein Attersee-Reiseführer, dass man ein „tüchtiger Maler“ sein müsse, wollte man „nur annähernd die Farbentöne der Seefläche bestimmen“. Im Jahr 1900 gelang es schließlich Gustav Klimt, die Farben des Attersees so vortrefflich in ein Gemälde zu fassen, dass es der Kunstkritiker Ludwig Hevesi als „Rahmen voll Seewasser“ bezeichnete. Letztendlich ließ sich Gustav Klimt am Attersee zu über 40 seiner rund 55 bekannten Landschaften inspirieren, die bis heute Kunstliebhaber aus aller Welt begeistern.
Die Ausstellung
Anlässlich des 150. Geburtstages des Jugendstilkünstlers eröffnete das Klimt-Zentrum in prominenter Lage an der vom Künstler gemalten Schlossallee in Kammer-Schörfling. Das Klimt-Zentrum mit Kino, Shop und Café etablierte sich seither als attraktiver Treffpunkt für regionale Besucherinnen und Besucher sowie für internationale Gäste.
Der erfolgreichen Eröffnungsschau anlässlich des 150. Geburtstages von Gustav Klimt am 14. Juli 2012 folgte die zweite, vollständig neu gestaltete Ausstellung. Im Fokus standen dabei biografisch prägende und künstlerische Meilensteine im Leben und Schaffen des Jugendstilkünstlers: Familie, Frauen, Skandale, Erotik, Sommerfrische und honorige Aufträge! Darüber hinaus wurde besonders der einzigartige, unmittelbar an der Allee von Schloss Kammer gelegene Standort des Klimt-Zentrums thematisiert, denn nur dieses Motiv des Schloßparks inspirierte Klimt allein zu sechs Landschaftsgemälden!
Die multimedial gestaltete Ausstellung mit eigenem Kino, Multimedia-Touchscreens und einem Salzkammergut-Panorama in Kooperation mit dem Filmarchiv Austria dokumentierte in einer abwechslungsreichen Zusammenstellung von originalen und faksimilierten Objekten Gustav Klimts Schaffen und Leben als „Sommerfrischler“ in den Jahren 1900-1916 sowie den gesellschaftlichen Kulturtourismus der Jahrhundertwende am Attersee und in der Reichs- und Residenzstadt Wien.
Im Fokus der permanenten Ausstellung standen der Urlaubsgast Gustav Klimt sowie biografisch prägende als auch künstlerische Meilensteine im Leben und Schaffen des Jugendstilkünstlers. Familie, Frauen, Skandale, Erotik, Sommerfrische und honorige Aufträge wurden ebenso thematisiert wie der unmittelbar an der Allee gelegene Standort des Klimt-Zentrums, denn allein dieses Motiv des Schlossparks inspirierte Klimt zu sechs Landschaftsgemälden. Für Individualbesucher bieten sich in der Dokumentation des Klimt-Zentrums außerdem Saaltexte und Audioguides zur persönlichen Vertiefung an. Auch die Bücher zur Ausstellung sowie zur vergangenen Sonderausstellung sind im Shop erhältlich.
Das Dokumentationszentrum am Attersee bot ein vielfältiges Vermittlungsprogramm: Die multimedial gestaltete Ausstellung mit eigenem Kino, Multimedia-Touchscreens und einem Salzkammergut-Panorama in Kooperation mit dem Filmarchiv Austria dokumentierte in einer Zusammenstellung von originalen und faksimilierten Objekten Gustav Klimts Schaffen und Leben als „Sommerfrischler“ in den Jahren 1900-1916 sowie den gesellschaftlichen Kulturtourismus der Jahrhundertwende am Attersee und in der Reichs- und Residenzstadt Wien.
Das im Klimt-Zentrum integrierte Kino umfasste Sitzplätze für 20 Personen und zeigte einen zwanzigminütigen Film (Titel: Sehnsucht „nach dort“, 2012) über Klimts Leben und Schaffen am Attersee. Auf weiteren Multimedia-Screens in der Ausstellung und im Salzkammergut-Panorama konnten Besucher Auszüge aus den Filmen „Ich male in großer Not“ (2014) und Das Salzkammergut in Oberösterreich und Salzburg (2008) sehen.
Ausstellung 2019
(Quelle: Klimt Foundation News Juli 2019)
Fulminante Eröffnung der Sonderschau 2019
Zahlreiche Gäste kamen zur Eröffnung der Sonderschau „Florale Welten – Blühender Jugendstil“ am 21. Juni 2019.
Die Ausstellung präsentierte hochkarätige Leihgaben – wie das Original-Gemälde „Litzlbergkeller“ – und würdigte Gustav Klimt als Künstler des „ewigen Blühens“ im Netzwerk seiner Wegbereiter und Zeitgenossen.
Das Originalgemälde „Litzlbergkeller“ war vom 21. Juni bis 14. Juli im Klimt-Zentrum zu sehen.
Ein umfangreicher Querschnitt durch Architektur, Fotografie, Möbeldesign, Druckgrafik, Schmuck und Kunsthandwerk beleuchtete die vielfältigen Facetten der floralen Bewegung des Jugendstils.
Zur Ausstellung erschien die Publikation „Gustav Klimt. Florale Welten“ in der Reihe „Edition Klimt“, erschienen im Verlag Christian Brandstätter.
Der weltweit erste Gustav-Klimt-Garten
Zeitgleich mit der Eröffnung der neuen Ausstellung wurde auch der unweit des Zentrums in der Bucht Marina liegende Klimt-Garten der Öffentlichkeit präsentiert. Gustav Klimts Begeisterung für die Farbenpracht der Natur entfaltet sich besonders in seinen Landschaftsgemälden. Inspirationsquelle für die rund 100m² große, in quadratischen Beeten konzipierte Anlage mit Seerosenbecken und Rosengarten waren sechs blumenreiche Gartenansichten des Meisters. Ein Meer aus Blumen bereichert nun also die Bucht Marina!
Siehe auch: Ein Zeitungsartikel aus "meinbezirk" zum Klimt Garten.
Rückblick 2012-2019
Am 14. Juli 2012 erfolgte anlässlich des 150. Geburtstages des Malergenies die Eröffnung des [Gustav Klimt-Zentrum][1], das sich in prominenter Lage an der vom Künstler gemalten Schlossallee in Kammer-Schörfling am Attersee befindet. Bis 2014 wurden die Dauer- und Sonderausstellungen von der Wiener [Leopold Museum-Privatstiftung][2] kuratiert, ein Mal pro Jahr wurde zusätzlich ein Originalgemälde von Gustav Klimt aus dem Sammlungsbestand des Leopold Museums präsentiert.
2012 Das Gustav Klimt-Zentrum am Attersee wurde anlässlich des 150. Geburtstages des Jugendstilkünstlers am 14. Juli 2012 eröffnet.Die multimediale Ausstellung am Attersee, mit musikalischen Hörsäulen und eigenem Klimt-Kino, wurde von Peter Weinhäupl und Sandra Tretter kuratiert. Erstmals kehrt die Ikone aus dem Leopold Museum, das Gemälde Am Attersee aus dem Jahr 1900, an seinen Entstehungsort zurück. Das MAK – Österreichisches Museum für angewandte Kunst stellte permanente Eins-zu-eins-Reproduktionen der am Attersee entstandenen Entwürfe für den Stocletfries zur Verfügung.
2013 Das 1899 im Salzburger Golling entstandene Gemälde Ein Morgen am Teiche aus dem Leopold Museum wurde im Klimt-Zentrum präsentiert. Es war Klimts erste Landschaft im quadratischen Format und prägend für seine darauffolgenden Attersee-Landschaften. Die Betriebsführung des Klimt-Zentrums erfolgt in diesem Jahr durch den Tourismusverband der Ferienregion Attersee-Salzkammergut.
2014 Neuerlich gelangte ein Meisterwerk aus dem Leopold Museum, das durch seine charakteristischen »Forellentupfen« betonte Werk Die große Pappel II (Aufsteigendes Gewitter) von 1902/03, im Klimt-Zentrum zur Präsentation.
2015 Im Frühjahr 2015 sicherte die Klimt-Foundation mit der Übernahme der wissenschaftlichen Leitung und der wirtschaftlichen Betriebsführung das Weiterbestehen des Zentrums. Im Zuge dessen erfolgte eine wesentliche Vergrößerung der Ausstellungsfläche und die Eingliederung einer zeitgemäßen Shop- und Besucherservicestruktur. Die Räumlichkeiten wurden um das »Salzkammergut-Panorama« in Kooperation mit dem Filmarchiv Austria erweitert. Klimts 1907 vollendetes Gemälde Freundinnen I (Die Schwestern)kehrte nach über 100 Jahren an den Ort seiner Vollendung zurück. Erstmals gelang die Zusammenführung von drei Klimt-Zeichnungen der jungen Gertrude Flöge. Am 3. Juli erhielt das überregional etablierte Gustav-Klimt-Zentrum am Attersee eine EU-LEADER-Auszeichnung des Landes Oberösterreich.
2016 Erstmals stand die Modedesignerin Emilie Flöge im Fokus einer Sonderausstellung. Unter dem Titel »Emilie Flöge. Reform der Mode. Inspiration der Kunst« präsentierte die Schau exakt hundert Jahre nach der letzten gemeinsamen Sommerfrische Gustav Klimts und Emilie Flöges exklusive Botschaften und Erinnerungsstücke ihres Lebens in Wien und am Attersee ‒ Momente zwischen Reformkleid und Malerkittel ‒ und, damit verbunden, eine gleichnamige neue Publikation in der Edition Klimt. Darüber hinaus präsentierten auch zeitgenössische Künstlerinnen – Irene Andessner und Bernadette Huber – ihre Arbeiten im Klimt-Zentrum. Anlässlich des dreijährigen Bestehens der Klimt-Foundation gelangte das Stück Süße Wiener Dunkelheit / tiefheller See von Clara Gallistl mit Schauspielerin Maxi Blaha als Emilie Flöge am 3. September 2016 in der Villa Paulick in Seewalchen zur Uraufführung.
2017 Anlässlich des 155. Geburtstages von Gustav Klimt stand die Malerei des Künstlers in seinen drei Schaffensperioden am Attersee im Zentrum der neuen Ausstellung. Darüber hinaus widmete sich die Schau im Besonderen der historistischen Villa Paulick in Seewalchen, die 2017 ihr 140-jähriges Jubiläum feierte und impulsgebender Treffpunkt für das Urlaubspaar Gustav Klimt und Emilie Flöge war. Die oberösterreichische Künstlerin Marlene Schröder war mit einer von den Wellen des Attersees inspirierten Glasskulptur in der Ausstellung vertreten. In den Sommermonaten Juli und August wurde auch das Stück über Emilie Flöge Süße Wiener Dunkelheit / tiefheller See wieder exklusiv in der Villa Paulick in Seewalchen aufgeführt.
2018 Anlässlich des 100. Todestages von Gustav Klimt initiierte die [Klimt-Foundation][3] die Lichtinstallation eighteensixtytwo nineteeneighteen von Brigitte Kowanz für den Wiener Stiftungssitz und widmete Klimt sowie Egon Schiele, Koloman Moser und Otto Wagner, die ebenfalls 1918 verstarben, und ihrer Verbindung zum Salzkammergut einen besonderen Themenschwerpunkt. Im Grafik-Kabinett war der Jugendstilkünstler als erotischer Zeichner zu entdecken. Die permanente Ausstellung »Gustav Klimt & Emilie Flöge. Sommerfrische am Attersee 1900–1916« erzählte mit Klimt-Kino und multimedialen Touchscreens über Wirken und Schaffen des weltberühmten Urlaubspaares an dessen »Sehnsuchtsort« im Salzkammergut. Einen zeitgenössischen Akzent setzte die renommierte Wiener Künstlerin Nives Widauer mit ihrer Videoinstallation Time Tunnel, die einzigartige Einblicke in die 1877 errichtete historistische Villa Paulick in Seewalchen am Attersee gewährt. Im Rahmen der Maecenas-Preisverleihung erhielt die Klimt-Foundation zwei Anerkennungspreise für den Einsatz der gemeinnützigen Privatstiftung für das Klimt-Zentrum am Attersee.
2019 Die Saison stand ganz im Zeichen der Naturverbundenheit Gustav Klimts. Die Sonderschau »Florale Welten – Blühender Jugendstil« beleuchtete Klimts sensible Auseinandersetzung mit der Welt der Blumen, Bäume und Blüten. Begleitend dazu erschien der gleichnamige vierte Band der Edition Klimt. Vom 21. Juni 2019 bis zu Klimts 157. Geburtstag am 14. Juli 2019 wurde das Originalgemälde Litzlberger Keller (1915/16) im Rahmen der Sonderschau im Klimt-Zentrum präsentiert. Parallel zur Ausstellung wurde am 21. Juni 2019 auch der rund 100 Quadratmeter große »Gustav-Klimt-Garten« eröffnet. Sechs Gartenansichten des Meisters zwischen 1907 und 1916 – Bauerngarten, Bauerngarten mit Sonnenblumen, Obstgarten mit Rosen (Rosengarten), Bauerngarten mit Kruzifix, Italienische Gartenlandschaft und Gartenweg mit Hühnern – waren die Basis für das von der Klimt-Foundation erstellte Bepflanzungskonzept. Die Gartenanlage, 2018 vom Bundesministerium für Nachhaltigkeit und Tourismus ausgewählt und gefördert, ist Teil des Gustav Klimt-Themenweges rund um den Attersee und liegt unmittelbar vor dem Gustav Klimt-Zentrum.
Peter Weinhäupl, Sandra Tretter und Leo Gander vor dem Stoclet-Fries
Pressestimmen zur Eröffnung
- OÖ Nachrichten vom 14. Juli 2012
- News vom 14. Juli 2012
- Radio Oberösterreich 14. Juli 2012
- Salzkammergut-Zeitung: Eröffnung I
- Salzkammergut-Zeitung: Eröffnung II
- Salzkammergut-Zeitung: Schifffahrt
- OÖ Nachrichten 19. Juli 2012
- Die Zeit 26. Juli 2012
Bilder vom Eröffnungstag 14. Juli 2012
Obfrau Käthe Zwach mit dem Moderator Günther Hartl beim Festakt im Schloss
Lageplan
Weblink
- Website Gustav Klimt Zentrum am Attersee
- Facebook Gustav Klimt Zentrum