Bildstock in Haining
Der Bildstock steht frei im Feld an der Wegkreuzung von Haining nach Gerlham und Buchberg.
Beschreibung
Der neue Bildstock
Die vierkantige Granitstele steht an der Stelle des alten Bildstockes. Sie entspricht im Aussehen der Sandsteinstele, die sich bis zirka 1965 an dieser Stelle befand, bevor sie ein Opfer des Verkehrs wurde. Auf Wunsch von Stephanie Fürthauer ließen ihr Sohn und dessen Familie diesen Bildstock bei einem Straßwalchener Steinmetz nach alten Vorlagen originalgetreu nachbauen. Die Kosten allein für die Bearbeitung der Granitsäule beliefen sich auf rund 1.500 Euro.
An der Vorderseite ist ein Bild angebracht, das den heiligen Leonhard zeigt, der von einem Schaf, einer Kuh und einem kleinwüchsigen Pferd oder einem Esel umgeben ist. Leonhard ist in unserer Region ein mächtiger Bauernheiliger. In der linken Hand hält er einen weißen Bischofsstab, den das Schaf abzulecken scheint.
Das Bild auf der linken Seite zeigt den heiligen Florian, der gerade mit einem Eimer einen brennenden Vierkanthof zu löschen versucht. Seine Kleidung entspricht nicht der eines römischen Offiziers, sondern eher der eines mittelalterlichen Ritters. In der linken Hand hält er ein langes Banner mit einem roten Kreuz auf weißem Hintergrund.
Das Bild auf der rechten Seite zeigt den heiligen Hubertus, als er gerade auf den weißen Hirsch mit dem Kreuz zwischen dem Geweih trifft. Hubertus ist mit einem Säbel gegürtet und trägt in seiner linken Hand ein Gewehr, das um 700 nach Christus, als Hubertus lebte, noch nicht erfunden war. Seine rechte Hand ruht auf dem Magen. Das Bild auf der Rückseite des Bildstockes trägt folgende Aufschrift:
Bildstock der Familie Wolfgang, Barbara und Lorenz Fürthauer / Moar in Hainig im Jahre 2005
Die Bilder wurden von Franz Günther Andorfer gemalt.
Der alte Bildstock
Der mehrteilige Marien-Gedenkstock stand frei im Feld an der Wegkreuzung von Haining nach Gerlham und Buchberg. Der Bildstock hatte ein bewegtes Leben. Vor einiger Zeit wurde ihm der Kopfteil abgeschlagen, im Winter 2002/03 wurde er angefahren, kurzfristig entfernt und 2005 endgültig durch einen neuen Bildstock ersetzt. Bis zirka 1965 soll an dieser Stelle eine Pestsäule aus Sandstein gestanden haben, die der Dreifaltigkeit gewidmet war und ebenfalls ein Opfer des Verkehrs wurde. Auch sie wurde umgefahren. Die leicht verwitterte und mehrfach zersprungene Steinreliefplatte bildete Maria ab, die ein Kind küsst. Der Bildstock trug folgende Aufschrift:
Maria / mit dem Kinde / lieb, uns allen / deinen Segen / gib
Der Bildstock wurde von zwei Zedern flankiert, eine Bank lud zum Rasten ein. Der Betonguss wurde von der Familie Fürthauer erhalten.
Quelle
- Helga Kern, Franz Roither: Kleindenkmäler in Seewalchen am Attersee, Eigenverlag 2006/2009