Adolf Bocksleitner
Adolf Bocksleitner (* 28. Mai 1886 in Aigen, † 21. Oktober 1954 in Seewalchen) war Schuldirektor, Heimatforscher und Ehrenbürger von Seewalchen am Attersee. Er schrieb 1927 das Heimatbuch "Seewalchen am Attersee".
Leben
Bocksleitner wohnte in Seewalchen 118 (Neißinger Straße), heute ist dort westlich des Kultursaales der „Gemeindegarten“.
Bocksleitner war von 1908 bis 1911 Aushilfslehrer in Seewalchen, dann in St. Georgen und ab 1. Mai 1920 provisorischer Oberlehrer (= Schulleiter).
Er wurde Nachfolger seines Schwiegervaters Markus Kroiß, der seit 1904 die Volksschule leitete. Im Jahr 1935 wurde er zum „Direktor“ ernannt, 1945 wegen Zugehörigkeit zur NSDAP vom Dienst enthoben und in der Folge pensioniert.
Neben seiner Tätigkeit als Schulleiter betätigte er sich in der Erwachsenenbildung und führte bäuerliche Fortbildungskurse durch. Er leitete die „Suppenanstalt" und führte Sammlungen und Veranstaltungen zugunsten der Armenkinder, deren es genug gab, durch.
Für schwächere Schüler erteilte Bocksleitner in den Ferien eine Art Nachhilfe-Unterricht. Dieses lobenswerte Engagement fand jedoch naturgemäß bei den betroffenen Kindern wenig Begeisterung.
Im Jahr 1927 schrieb er das Heimatbuch „Seewalchen am Attersee“, welches 1929 erschien und dessen Gesamterlös für die Kirche bestimmt war. Die Zusammenstellung des heimatlichen Brauchtums erfolgte in mühevoller Kleinarbeit durch Befragung älterer Leute.
In einer weiteren Arbeit beschäftigte er sich mit den alten Flurnamen von Seewalchen, diese Aufstellung wurde aber nicht publiziert.
Von 1929 bis 1953 war er Kassenleiter der Raiffeisenkasse Seewalchen, die damals nur an Sonntagen geöffnet war.
Am 21. August 1954 wurde er zum Ehrenbürger von Seewalchen ernannt, bald darauf starb er.