Atterwiki:Laténe- und frühe Römerzeit in Unterach
Während für andere Orte im Attergau durchaus Belege für römische Siedlungen bestehen (vgl. Römer am Attersee), gibt es in Unterach (noch) keine Funde, sieht man von einem Hortfund ab, den 1870 der Heimatforscher Matthäus Much dokumentierte.
Unmittelbar an der Landesgrenze, genau genommen also schon im salzburgischen St. Gilgen, unweit des „Kaiserbrunnens“ wurden im Zuge der Errichtung eines Steinbruchs Gegenstände gefunden, die in die späte Laténe-Zeit beziehungsweise in die frühe Römerzeit weisen. Much katalogisierte die Fundstücke, die von keramischen Teilen bis zu gut erhaltenen Werkzeugen wie Sense, Pflug oder Kesselhaken reichten. Nach seinem Tod wurden die Stücke mit vielen anderen der Sammlung zur Ur- und Frühgeschichte der Universität Wien übergeben und lagern seit den 1920er Jahren dort. Einige wenige Stücke sind nicht mehr auffindbar, andere sind immer wieder in Ausstellungen zu sehen.
Mit der Nachfrage über den Verbleib der von Alfred Mück in der Chronik von Unterach erwähnten Stücke ergab sich erstmals seit über 100 Jahren eine genaue Verortung der Fundstelle, denn Matthäus Much hatte in seiner Liste lediglich „Kaiserbrunn am Attersee“ vermerkt und bislang ging niemand der Frage nach, wo diese Stelle tatsächlich ist. Einen weiteren Fund verdanken wir einem Apotheker aus Mondsee, Rudolf Hinterhuber, der auch im ausklingenden 19. Jahrhundert dem Museum in Salzburg eine gut erhaltene römische Bronzelampe verkaufte, die ebenfalls im damaligen Steinbruch-Areal gefunden wurde.
Mit diesen Beweisen auf menschliche Aktivitäten in unmittelbarer Nähe zum heutigen Dorf Unterach versinkt der südliche Attersee für mehrere hundert Jahre in einen Dornröschenschlaf. Erst nach dem Ende des Römischen Reiches, im frühen Mittelalter, gibt es wieder ein Lebenszeichen aus „Untraha“.
Quelle
- Christina Burda, Unterach