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Der Wald hat im Attergau seit jeher eine große Bedeutung für seine Bewohner. Die Vielfalt des Themas erfordert die Aufgliederung in mehrere Artikel auf die im einzelnen hingewiesen wird.
Waldökosysteme
Obwohl die Wälder des Attergaues seit der Besiedlung intensiv genützt werden, können die Ökosysteme als weitgehend intakt bezeichnet werden. Gegenüber der ursprünglichen Waldgesellschaft hat sich der Fichtenanteil aus wirtschaftlichen Gründen stark erhöht. Der schwer zugängliche Wald im Gebirge kann noch als naturnah gesehen werden. Neben Fichtenmonokulturen sind Fichten-Tannen-Buchen - Gesellschaften vertreten. Ein geschlossener Buchenbestand befindet sich am östlichen Steilhang des Reithergupfes in Nußdorf. Wegen der extrem steilen Hanglage wurde die ursprüngliche Waldgesellschaft kaum verändert. Sie sichert seit jeher das Erdreich gegen Abrutschung im steilen Gelände.
Entlang von Wasserläufen sind überwiegend Eschen, Ulmen, Erlen und Ahorn vertreten. Lärchen mischen sich einzeln oder in Gruppen in die vorhandenen Bestände und kommen verdichtet in der Eisenau vor. Aus ökologischer Sicht erstrebenswerte Mischwaldbestände aus Laub- und Nadelbäumen sind an den Hängen am Ostufer des Attersees zwischen Weyregg und Steinbach zu sehen. Mischkulturen senken das Risiko schädlicher Vermehrungen von Insekten wie Fichtenblattwespe und Borkenkäfer. Bessere Lebensbedingungen für nützliche Waldtiere wie Ameisen, Vögel udgl. stabilisieren das biologische Gleichgewicht. Die Waldfläche insgesamt hat sich seit den 1950er Jahren durch Aufforstung von Grenzertragsböden, Almen und Feuchtflächen erhöht.
Waldböden und Geologie
Im Artikel Geologie des Attergaues wird auf die erdgeschichtliche Entwicklung, die Bodenbeschaffenheit und die Landschaftsformen eingegangen. Der Attergau liegt in der Fyschzone (flyschen kommt von fließen) wo sich tonige Schichten mit festeren Gesteinsstrukturen mischen. Eine erhöhte Wassereinwirkung kann deshalb ein Abrutschen ganzer Berghänge verursachen. Ein Beispiel ist die Rutschung an der Rohrleiten in Weyregg, die nach einer Rutschung im Jahre 1890 auch 2008, ähnlich dem bekannten Gschliefgraben am Traunsee wieder unstabil wurde. Mischwälder mit tiefer Verwurzelung entziehen dem Untergrund hohe Wassermengen und festigen den Boden. Die Klimaveränderungen bringen auch Veränderungen in den Waldgesellschaften mit sich. Fichten sind empfindlich gegen Trockenheit und Wärme und werden in Lagen unter 500 Metern Seehöhe zunehmend von Laubhölzern und Kiefern verdrängt.
Soziale Funktionen
An wenigen Kennzahlen einer 80-jährigen Buche lässt sich die Bedeutung des Waldes für die Menschen ermessen. Höhe: 25 m, Holzgewicht trocken 12.000 kg, Kohlenstoffgehalt 6000 kg, Rauminhalt der Krone: 2.700 m³, 800.000 Blätter, Kohlendioxydaufnahme: 2,35 kg/Std, Sauerstoffproduktion für 15 Menschen. In den Wäldern des Attergaues stehen etwa 18 Millionen Bäume. Weitere Kennzahlen sind im Artikel Waldinventur ersichtlich.
Die Attergauer Wälder sind mit Forststrassen, Holzrückewegen und Wanderwegen nahezu vollständig erschlossen. Damit sind die Voraussetzungen sowohl für die Waldbewirtschaftung, Pflege und Aufforstung, als auch für Erholung und Freizeitaktivitäten in der Natur erfüllt. Wanderer, Radfahrer und Naturliebhaber finden einen intakten Erholungsraum vor.
Die Trinkwasserversorgung der Attergaugemeinden erfolgt zum Teil aus Waldgebieten in denen entsprechende Quellschutzgebiete ausgewiesen sind.
Jagd - Tiergehege
Wild, wie Hirsch, Reh, Wildschwein, Fuchs, Dachs, Hase, Gefieder gehören seit jeher zu einem natürlichen Ökosystem. Zu hohe Wildbestände führen jedoch zu Waldschäden durch Wildverbiss. Das verträgliche Maß zu erhalten, bemüht sich die Jägerschaft durch Weidwerk und Fütterung. Im Auwald zwischen Straß im Attergau und Nußdorf wurde von der Forstverwaltung Kogl – Mayr Melnhof ein weitläufiges Wildschweingehege angelegt.
Waldinventur
Seit 1961 werden vom Bundesforschungs- und Ausbildungszentrum für Wald (BFW) Erhebungen über verschiedene Parameter des österreichischen Waldes, die Waldinventur, durchgeführt. In diesem Beitrag werden Kennzahlen für den Bezirk Vöcklabruck ausgewiesen. Der Attergau mit den Gemeinden um den Attersee nimmt davon etwas weniger als die Hälfte der Fläche ein. Etwa 40% des Attergaues ist mit Wald bedeckt.
Forstwirtschaft
Der Wald des Attergaues mit seiner reichen Tier- und Pflanzenwelt wurde bereits von den ersten Steinzeitsiedlern genützt. Die Wald- und Forstwirtschaft hat sich im Lauf der Geschichte stark verändert, ist aber bis heute eine der wichtigsten Einkommensquellen geblieben.
Holzfuhrwerk
Historische Formen der Holzbringung vom Bergwald zum Wasser, der Holztransport auf dem Attersee und moderne Transportmöglichkeiten vom Wald zu den Holzverarbeitern.
Holzverarbeitung
Holz ist Hauptprodukt aus den Wäldern des Attergaues und wird seit Jahrtausenden vielfältig genützt. Die unterschiedlichen Formen der Holzverarbeitung sind weiter untergliedert und werden in eigenen Artikeln eingehender behandelt.
Holz als Bau- und Werkstoff
Zimmerei, Holzbau, Wasserbau
Architektur mit Holz
Tischlereien und Möbelfabriken
Wagnerei, Fassbinderei, Holzschindelerzeugung
Bootbau, Schiffbau
Holzwarenerzeugung
Holz als Industrierohstoff
Papier-, Zellstoff-, Faserindustrie
Holzwerkstoffindustrie, Spanplatten, Faserplatten
Holz als Energieträger
Köhlerei
Salzversiedung
Scheitholz für Hausbrand
Pelletheizung
Hackschnitzelheizung
Fernwärmeanlagen