Brunnenlinde in St. Georgen: Unterschied zwischen den Versionen

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"Am Brunnen vor dem Tore" zitiert nach: [http://de.wikipedia.org/wiki/Am_Brunnen_vor_dem_Tore Am Brunnen vor dem Tore] (21.10. 2009)
"Am Brunnen vor dem Tore" zitiert nach: [http://de.wikipedia.org/wiki/Am_Brunnen_vor_dem_Tore Am Brunnen vor dem Tore] (21.10. 2009)
 
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Version vom 30. Dezember 2009, 17:30 Uhr

Die Brunnenlinde St. Georgen im Attergau ND-Nr. 36

Brunnenlinde in St. Georgen

Standort und Beschreibung

Die Linde befindet sich in der Wildenhagerstraße, nahe der Kreuzung mit der Löckherstraße, gegenüber der Galerie KU-Stall und dem Hotel Staufer. Der Baum steht auf einer Verkehrsinsel neben einem Brunnen und einem Picknicktisch, hat einen Stammumfang von 240 cm und eine Höhe von etwa 25 m.

Die Linde in heidnischer Zeit und in der Literatur

Brunnenlinde in St. Georgen

Kein anderer Baum ist so sehr mit der Kulturgeschichte Mitteleuropas verbunden wie die Linde. Sie ist ein märchen- und sagenumwobener Baum, den Kelten und Germanen galt sie gar als heilig. Die Linde war der Fruchtbarkeitsgöttin Freya geweiht, nach der unser Freitag benannt ist. Außerdem befanden sich unter Linden häufig Heiligtümer der antiken Liebesgöttin Aphrodite, was bis heute nachwirkt – die Linde wird auch in der Gegenwart oft als „Liebesbaum“ bezeichnet, nicht zuletzt deshalb, weil ihre Blätter herzförmig sind. In diversen Liedern, Balladen oder Geschichten treffen sich Liebende unter dem Lindenbaum. Generell zieht sich das Motiv der Linde wie ein roter Faden durch die deutschsprachige Literatur. Ein sehr frühes Beispiel stellt Walther von der Vogelweides Lied „Unter der Linden“ dar. Vor allem in Klassik und Romantik ist die Linde ein weit verbreitetes Motiv. In Goethes „Hermann und Dorothea“, treffen sich die Liebenden vor dem Dorfe „von dem würdigen Dunkel erhabener Linden umschattet“ und in Wilhelm Müllers bekanntem Lied „Am Brunnen vor dem Tore“ (Vertonung von Franz Schubert) findet sich der Wanderer gar unter einer Brunnenlinde ein.


Walther von der Vogelweide (1170-1230)

Brunnenlinde in St. Georgen

Unter der Linden


Under der linden

an der heide,

dâ unser zweier bette was,

dâ muget ir vinden

schône beide

gebrochen bluomen unde gras.

Vor dem walde in einem tal,

tandaradei,

schône sanc diu nahtegal.


Wilhelm Müller Der Lindenbaum (1823)


Am Brunnen vor dem Tore,

Da steht ein Lindenbaum:

Ich träumt’ in seinem Schatten

So manchen süßen Traum.


Ich schnitt in seine Rinde

so manches liebe Wort;

Es zog in Freud und Leide

Zu ihm mich immer fort.


Weitere Informationen zur Linde als Gerichts- und Versammlungsort finden Sie bei der Gerichtslinde Attersee.

Weitere Informationen zur „heiligen Linde“ im Christentum finden Sie bei den zwei Kapellenlinden in Abtsdorf

Weitere Informationen zur Verwendung der Linde und Lindenprodukten finden Sie bei der Kapellenlinde Koberg.

Weitere Informationen zur Linde in botanischer Hinsicht finden Sie bei der 1000-jährigen Linde in St. Georgen im Attergau.

Weitere Informationen zu den sog. Franzosenlinden finden Sie bei der Franzosenlinde in Unterach

Literatur:

  • Angermann, Norbert (Hrsg.), Robert-Henri Bautier, Robert Auty: Lexikon des Mittelalters, 10 Bde., München-Zürich 1977-1999.
  • Brosse, Jaques: Mythologie der Bäume, Olten 1990.
  • Die Edda. Götterdichtung, Spruchweisheit und Heldengesänge der Germanen, übertr. v. Felix Genzmer, Kreuzlingen-München 2004.
  • Laudert, Doris: Mythos Baum. Was Bäume uns Menschen bedeuten. Geschichte – Brauchtum – 40 Baumporträts, München-Wien 1998.

"Unter der Linden" zitiert nach: Walther von der Vogelweide (21.10.2009)

"Am Brunnen vor dem Tore" zitiert nach: Am Brunnen vor dem Tore (21.10. 2009)

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