Römer in Weyregg

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Römische Villen in Weyregg

Die Römer erbauten in Weyregg am Attersee gut ausgestattete Villen.

Weyregg war schon vor 5000 Jahren besiedelt. Eine Unzahl von Pfählen am Seeboden in der Bucht vom Landungssteg bis zum Steinwandeck im Süden von Weyregg bezeugt eine dichte Besiedelung in der Jungsteinzeit, es sind dies die Überreste des größten bekannten Pfahlbaudorfes in Österreich. Grabungen vor dem Dampfersteg haben ergeben, dass neben der ab 3800 v. Chr. einsetzenden Mondsee-Pfahlbaukultur auch eine etwa 500 Jahre später aufblühende Attersee-Kultur existierte.

Weyregg in der Römerzeit

Die sonnige Lage am Ostufer des Attersees hat schon vor 2000 Jahren reiche Römer dazu veranlasst, luxuriöse Villen am See zu errichten, von denen fünf im 19. Jahrhundert entdeckt wurden. Auch die Reste einer römischen Unterwasseranlage im Bereich des heutigen Landungssteges sind heute noch erkennbar. Ein Mosaikboden mit dem herzförmigen Efeu-Symbol, das als Vorlage für das moderne Gemeindewappen dient, ist in der Volkschule Weyregg am Attersee zu besichtigen.

Bauten der Römer

Mosaikboden einer Römischen Villa

Auf dem Gemeindegebiet von Weyregg am Attersee sind zwei außerordentliche Befunde zu lokalisieren. Eine Villenanlage, die aus mehreren Gebäuden bestand, hatte eine äußerst luxuriöse Ausstattung mit Mosaikböden, Wandmalerei und Wandelgängen. Obwohl Weyregg am Attersee abseits der großen Heeresstraßen lag, errichteten hier die Römer teilweise luxuriöse Sommersitze. Schon 1767 und 1830 wurden im Garten des Polhammergutes prächtige Fußbodenmosaike entdeckt. 300 m entfernt befinden sich die Molen einer römerzeitlichen Unterwasseranlage, die als einzigartig bezeichnet wird.

Römische Hafenanlage?

Die archäologischen Funde aus der Römerzeit gehören zu den interessantesten Relikten dieser Periode am Attersee. Die Reste einer römischen Hafenanlage?, die man heute noch mit freiem Auge erkennen kann, sind ein Unterwasserdenkmal, welches für den europäischen Raum nördlich der Alpen einzigartig ist. Nach neuesten Untersuchungen im Jahr 2011 und daraus resultierenden Erkenntnissen kann die These einer römischen Hafenanlage nicht mehr bestätigt werden, vielmehr soll es sich um römische Fischbehälter handeln. Beide Deutungsvarianten können mit den römischen Villen in Verbindung gebracht werden.

Lageplan

Römische Villen

Bereits 1767 und 1830 wurden im Garten des Polhammergutes (Nr.6) Fragmente von römischen Villen entdeckt, bis heute sind insgesamt vier Villenanlagen bekannt. Die Gebäude entstanden wohl Ende des 2. Jahrhunderts n. Chr. und wurden durch den Einbau von Fußbodenheizungen und neuen Mosaikböden um 290 n. Chr. auf luxuriöse Weise umgebaut. Zwei sehr anschauliche Modelle der Villen und einige Fundstücke (Mosaikreste) zeigt das Heimathaus in Vöcklabruck.

Wer diese Villen errichtet und bewohnt hat, bleibt im Dunkel der Geschichte verborgen. Da unter den Fundgegenständen kaum Münzen oder Gebrauchsgegenstände waren und da auch keine Anzeichen eines Brandes vorhanden sind, kann man vermuten, dass die Römer in noch friedlicheren Zeiten, vor den Stürmen der Völkerwanderung, in ihre Heimat zurückgekehrt sind.

Lageplan

Quellen und Weblinks