Max Laminger

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Max Laminger
Wohnhaus Laminger (ganz rechts) in der Hauptstraße Seewalchen

Max Laminger (* 2. Mai 1873, † 11. Mai 1969) war Gemeindesekretär (1906 bis 1938) und der erste Chronist von Seewalchen am Attersee.

Leben

Max Laminger kam am 2. Mai 1873 in Fehring in der Steiermark als sechstes von acht Kindern eines kleinen Kanzleibeamten zur Welt. In seinen Erinnerungen schreibt er: „Durch die Zugentgleisung auf der ungarischen Westbahn von Graz bis Fehring in der Nacht zuvor herrschte bei den Leuten und bei meiner Mutter so große Aufregung, dass sie mich am Morgen des 2. Mai zur Welt brachte.“

Nach der Schulzeit war die Sorge, welchen Beruf Max lernen sollte, bald entschieden. Zum Studieren war kein Geld vorhanden. Die Tante aus Feldbach wusste, dass beim Schneidermeister Baier ein Lehrjunge gesucht würde und so erlernte er das Schneiderhandwerk.

Nachdem er „freigesprochen“ war, ging er auf Wanderschaft, zuerst durch die Obersteiermark und dann nach Salzburg. In Hallein fand er seinen ersten Arbeitsplatz in der Fremde. Weitere Stationen waren die Stadt Salzburg (bei einem Meister in der Getreidegasse) und München. Später ging es nach Linz, Wiener Neustadt und ins heutige Burgenland. Den Rückweg nach Salzburg wollte er über Mondsee nehmen und so kam er eines Abends in der Verpflegstation in Schörfling am Attersee an. Dort wurde ihm ein guter Meister, der Schneidermeister Andrä Hemetsberger in Seewalchen 59 („Schneider am Berg“, heute Atterseestraße 34) empfohlen. Laminger fühlte sich wohl und so wurde Seewalchen zur Endstation seiner Reise.

1894 rückte er zum 47. Infanterie-Regiment nach Graz ein. Es war vereinbart, dass er die Schneiderei in Seewalchen einmal übernehmen sollte. 1896 starb Hemetsberger und Laminger kehrte zurück nach Seewalchen. Er suchte sich eine Wohnung im „Reibersdorfer-Häusl“, Seewalchen 50 (heute Hauptstraße 11), ein Jahr später heiratete er Maria Leiß (1865-1923) und konnte mit dem Heiratsgut das „Schneiderhaus“, wie es auch hieß, kaufen.

Laminger und die Gemeinde

„Als ich im Jahre 1897 als Hausbesitzer, Mitglied der Feuerwehr und des Veteranenvereines ins öffentliche Leben trat“, schrieb er, „interessierten mich besonders die Verhältnisse der Gemeinde und die Arbeit der Gemeindeväter.“

Im Jahr 1901 bestand der Gemeinderat aus drei Wahlkörpern: die größten Steuerzahler, die mittleren und die kleinen Gewerbetreibenden, Häusler und Pointler. Laminger wurde im dritten Wahlkörper mit den meisten Stimmen von vier Kandidaten in den Gemeinderat gewählt. Drei Jahre später wurde er erneut gewählt und die Ausschüsse drängten ihn, die Stelle des Gemeindesekretärs zu übernehmen. Daraufhin fuhr Laminger auf ein paar Tage zu seinem Bruder nach Maxglan. Dieser war dort Gemeindesekretär und Max hat sich hier „Kenntnisse um einen geordneten Gemeindebetrieb angeeignet.“

Als er zurück kam, musste er feststellen, dass der Bürgermeister mittlerweile einen Anderen an seiner Stelle bestellt hatte. Nachdem geklärt war, dass nicht der Bürgermeister, sondern der Gemeindeausschuss für die Bestellung zuständig war, übernahm nach eindeutiger Wahl Max Laminger die Stelle des Gemeindeamtsleiters.

1915 musste er in den Krieg, im Juli 1918 wurde er nach schwerer Erkrankung als „felddienstuntauglich“ entlassen. Zurückgekehrt nach Seewalchen gab er die Schneiderei auf und übergab das Geschäft seinem früheren Gesellen Ruthmann. Er blieb Gemeindesekretär bis zum Jahr 1938, dann ging er in Pension. „Aber“, so schreibt er in seinen Erinnerungen, „als die Hitlerpartei die Geschäfte der Gemeinde übernahm, musste sie einsehen, dass ohne eine geschulte Kraft nicht auszukommen sei, so musste ich noch vier Jahre im Dienst verbleiben“.

Die Chronik der Gemeinde führte er weiter bis zum Jänner 1965.

Lamiger hatte mit seiner ersten Frau 8 Kinder, nach ihrem Tod heiratete er Karoline Mayr (1888-1958), mit der er zwei Töchter hatte. Neben der Tätigkeit in der Gemeinde war er im Veteranenverein, der Wassergenossenschaft Seewalchen, dem Dilettanten Theater, bei der Freiwilligen Feuerwehr, im Verschönerungsverein und im Jagdverein tätig.
1969 starb er, hoch angesehen, im 97. Lebensjahr.

Quellen