Pfarrkirche Abtsdorf
Die Pfarrkirche Abtsdorf, geweiht dem hl. Laurentius, ist eine Kirche in der Gemeinde Attersee am Attersee.
Geschichte
Der Ursprung der Pfarre liegt laut Chronik in Zell am Attersee, wo sich eine Seelsorgestation des Benediktinerklosters Mondsee befunden haben soll. Die spätgotische Kirche wurde im Auftrag des Klosters Mondsee errichtet. Besonders sehenswert ist die Inneneinrichtung, die der Bildhauer Meinrad Guggenbichler mit seiner Werkstatt geschaffen hat.
According to the chronicle, the origin of the parish is in Zell am Attersee, where a pastoral station of the Benedictine monastery Mondsee is said to have been. The late Gothic church was built on behalf of the Mondsee Monastery. The interior design of the sculptor Meinrad Guggenbichler is worth seeing.
Chronik
Bereits 1142 findet man in einer Urkunde von Papst Innozenz II. einen Hinweis auf Abattesdorf als Mondseer Pfarre. Das Dorf war eine Mondseer Siedlung und dem Abt von Mondsee dienstpflichtig. Das Gotteshaus dürfte jedoch wesentlich älter und in dieser Zeit ein Holzbau gewesen sein. Bis zur Auflösung des Stiftes (1791) gab Mondsee etwa 30 Seelenhirten an die Pfarre Abtsdorf. So ist die Kirche in Abtsdorf ein Denkmal früherer Zeit und liegt mitten im Friedhof, deren Mauer wie das Gotteshaus mit Holzschindeln gedeckt ist.
Die jetzige Kirche ist ein Bau aus dem 15. Jahrhundert. Das Langschiff ist in der Art des großen Baumeisters des Attergaus, Stephan Wultinger, gebaut. An der Südseite des Kirchenschiffes befand sich der ehemalige Kircheneingang. Ein zugemauertes verstäbtes gotisches Tor ist stummer Zeuge dieser Zeit. Der heutige Einganz zur Kirche liegt an der Westseite. Eingang und Vorhalle, in der sich an der linken Seitenwand das Kriegerdenkmal befindet, stammt aus jüngerer Zeit und ist etwa aus der Mitte des 19. Jahrhunderts. An Stelle eines Turmes steht ein hölzener Dachreiter mit Zwiebelhelm (1838) und einer Glocke, die mit 1442 datiert ist.
Das Kircheninnere ist ein einschiffiges, dreijochiges Langhaus und einem ebenso hohen, einjochingen Presbyterium mit 5/8 Schluss in der Apsis, in beiden Teilen mit netzrippigem Gewölbe. In die südseitig liegende Sakristei führt eine gotische Tür in getünchten Kleeblattbogen. Hier werden prachtvolle alte Messgewänder aufbewahrt.
In den Jahren 1912–1914 erfolgt eine umfassende Innenrenovierung und die Entdeckung und Freilegung des ursprünglichen Eingangsportales an der Südseite der Kirche.
Das Kircheninnere wird 1960 vom Meister Franz Danninger kunstgerecht restauriert. Die Rippen werden vom hässlichen Verputz befreit und in der Naturfarbe, das Presbyterium Tuff, das Langschiff gebrannte Ziegel, belassen. Die Orgelempore mit toskanischen Säulen stammt aus dem Barock.
1971 wird der Altarraum im Zuge der Liturgiereform des Zweiten Vatikanischen Konzils umgestaltet. Das „Speisgitter“ wird entfernt und ein Volksaltar aufgestellt.
Die neue Orgel wird vom belgischen Orgelbaumeister Patrick Collon 1995 errichtet.
Das alte Pfarrhaus, wuchtig und breit, liegt in der Mitte des Ortes und soll in früherer Zeit ein Sommersitz der Mondseer Äbte gewesen sein. Dies ist aber in keiner Chronik belegt und entspricht eher nicht den Tatsachen.
Die Pfarrkirche in Abtsdorf ist neben der Pfarrkirche in Attersee und der Evangelischen Pfarrkirche in Attersee die dritte Pfarrkirche in der Gemeinde Attersee am Attersee.
Einrichtung von Meinrad Guggenbichler
Die charakteristische Note erhielt die Kirche durch die Arbeiten des Meisters Meinrad Guggenbichler, dem Künstler des Stiftes Mondsee.
Auf dem mächtigen Hochaltar aus den Jahren 1699-1701 stehen im Mittelstück in Lebensgröße der Kirchenpatron St. Laurentius, flankiert von den Statuen des hl. Wolfgang und hl. Nikolaus. Die genannte Gruppierung der Statuen wird von einer Dreifaltigkeit-Darstellung gekrönt.
Auf dem rechten Seitenaltar befindet sich im Mittelschrein ein Gemälde mit dem hl. Josef, flankiert von Statuen des hl. Joachim und der hl. Anna.
Das Gemälde im Mittelschrein des linken Seitenaltares zeigt Maria, die Mutter Jesu, mit Statuen der hl. Barbara und hl. Katharina. Beide Seitenaltäre tragen die Jahreszahl 1701-1703.
Unterhalb der besonders liebevoll gestalteten Kanzel aus dem Jahre 1703, befindet sich ein mächtiger gotischer Taufstein. Kostbare Klein-Statuetten, welche die Kanzel umsäumten, wurden bei einem Einbruch entwendet und sind jetzt durch sehr ansprechende Kopien ersetzt. Neu ist der im Barock-Stil gehaltene Volksaltar.
Der Fronleichnamsaltar von Meinrad Guggenbichler stammt ursprünglich auch aus der Pfarre Abtsdorf und ist jetzt Teil der Barocksammlung des Schlossmuseums Linz.
Dekanat Schörfling
Die Pfarre Abtsdorf gehört zum Dekanat Schörfling in der römisch-katholischen Diözese Linz.
Bildergalerie
Lage
Weblinks
Quellen
- Hans Till, Attersee am Attersee
- Dr. Fritz Göschl, Abtsdorf