Hauptstraße in Seewalchen: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Atterwiki
Keine Bearbeitungszusammenfassung
Keine Bearbeitungszusammenfassung
Zeile 17: Zeile 17:
Der Pfarrhof (Hauptstr. 6), um 1610 von Pfarrer [[Wolfgang Burger]] erbaut, wurde äußerlich kaum verändert.  
Der Pfarrhof (Hauptstr. 6), um 1610 von Pfarrer [[Wolfgang Burger]] erbaut, wurde äußerlich kaum verändert.  


=== Geschäfte ===
=== Die Geschäfte ===
Im sogenannten „Döberl“-Haus (Hauptstr. 4) (heute Bäckerei Oberndorfer) war seinerzeit die Gemischtwarenhandlung der '''Roither Frieda'''. Vor diesem Haus stand lange Zeit der Dorfbrunnen. In dem 1950er Jahren war dies auch der Platz, wo der Gemeinde-Christbaum aufgestellt wurde. Nun steht das Haus weitgehend leer, ein Trachtenmuseum der Firma Tostmann soll dort entstehen.
Im sogenannten „Döberl“-Haus (Hauptstr. 4) (heute Bäckerei Oberndorfer) war seinerzeit die Gemischtwarenhandlung der '''Roither Frieda'''. Vor diesem Haus stand lange Zeit der Dorfbrunnen. In dem 1950er Jahren war dies auch der Platz, wo der Gemeinde-Christbaum aufgestellt wurde. Nun steht das Haus weitgehend leer, ein Trachtenmuseum der Firma Tostmann soll dort entstehen.



Version vom 14. Dezember 2011, 16:15 Uhr

Die Hauptstraße in Seewalchen

Ein Spaziergang durch die Hauptstraße in Seewalchen hat Ende der 1950er Jahre anders ausgesehen als heute. Im Lauf der Jahre ändert sich manches. Von Interesse sind vor allem die bekannten Häuser an dieser Straße.

Die Häuser

Trachten Tostmann

Das Haus Tostmann (Hauptstr. 1) war bis 1963 Gemeindeamt, Postamt und im ersten Stock war der Geschäftsraum der Raiffeisenkasse untergebracht. Dort war Herr Lothar Werner der einzige Angestellte. Die Aufgaben einer Bank sind mit den heutigen gar nicht zu vergleichen. Es gab kein Girokonto – die Lohnauszahlung erfolgte in der Firma im „Lohnsackerl“ - , es gab kaum ein Kreditwesen und die Überweisungen machte man im Postamt. Im hinteren Teil des Hauses waren einige Armenwohnungen mit den dazugehörigen Holzhütten. Diese waren aber kaum belegt.

Gasthof Stallinger

Um das Stallinger-Wirtshaus (Hauptstr. 2) konnte man früher rundumgehen. Zwischen dem Gasthaus und dem „Doktorhaus“ am Kirchenplatz bzw. Gastgarten führte bis 1985 eine Straße.
Zum Gasthof Stallinger gehörte ursprünglich auch eine Fleischhauerei. Am Südende des Gastgartens befand sich der „Stallinger Salon“. Dieser Saal wurde 1904 an Stelle des ersten Seewalchner Feuerwehrdepots errichtet. 1920 baute die Dilettanten Theatergesellschaft an die Westseite eine Bühne an und hatte dort bis zum Abbruch dieses Gebäudes im Jahre 1965 ihre Heimstätte. Ende der 1920er Jahre wurden im Stallinger-Saal auch die ersten Kinofilme in Seewalchen gezeigt. Der Saal musste einem Neubau weichen, wo dann eine Fleischhauerei, später u. a. ein Woll-Geschäft und zuletzt bis 2010 die Quelle Agentur untergebracht waren.

Koasa-Haus

Wenig blieb unverändert, das „Koasa“-Haus zum Beispiel (Mayer, Hauptstraße 9) oder auch der Frisör Hemetsberger, obwohl auch dort bauliche Veränderungen durchgeführt wurden.

Der Pfarrhof

Der Pfarrhof (Hauptstr. 6), um 1610 von Pfarrer Wolfgang Burger erbaut, wurde äußerlich kaum verändert.

Die Geschäfte

Im sogenannten „Döberl“-Haus (Hauptstr. 4) (heute Bäckerei Oberndorfer) war seinerzeit die Gemischtwarenhandlung der Roither Frieda. Vor diesem Haus stand lange Zeit der Dorfbrunnen. In dem 1950er Jahren war dies auch der Platz, wo der Gemeinde-Christbaum aufgestellt wurde. Nun steht das Haus weitgehend leer, ein Trachtenmuseum der Firma Tostmann soll dort entstehen.

Allein in der Hauptstraße gab es vier Geschäfte. Neben der „Roither-Frieda“ -wie es allgemein hieß- befand sich im Haus Hauptstr. 8 das Kaufhaus Hinterholzer (später Lederer, heute Fleischhauerei Haydinger) und ein paar Häuser weiter das Geschäft Neuhofer mit Bäckerei (Hauptstr. 14). Im Neuhofer-Haus war zuletzt eine Tabak-Trafik mit Lotto-Stelle. Auch gegenüber der früheren Tischlerei Aigner (Hauptstr. 31) war ein Geschäft. Und dann gab es auch die Kaufhäuser Prüher (Kirchenplatz), Lachinger (Müllnerweg) und Rohleder (Seyrlstraße).

Die Bäcker

In der Hauptstraße waren auch drei Backstuben. Gleich neben dem schon erwähnten Geschäft Neuhofer, wo auch gebacken wurde, war im Haus Hauptstr. 12 die Andorfer-Bäckerei und im sogenannten Koaser-Häusl (Hauptstr. 9) die Bäckerei Hüttmayr untergebracht. Letztere übernahm Ende der 1950er Jahre Alois Ulm, der von 1967 bis 1984 Bürgermeister von Seewalchen war. Die Häuser der Andorfer-Bäckerei und des Neuhofer-Geschäftes wurden im Herbst 2011 abgerissen.

Laminger-Häusl

Gleich neben der Bäckerei Ulm war früher das alte Laminger-Häusl (Hauptstr. 11). Max Laminger war von 1905 bis 1938 Gemeindesekretär, in verschiedenen Körperschaften tätig und führte 36 Jahre lang bis zu seinem 92. Lebensjahr die Chronik der Gemeinde Seewalchen.

Schuster-Mayr

Im Haus Hauptstr. 8 betrieb bis in die 1950er Jahre der „Schuster-Mayr“ seine Werkstätte. Später mietete dann Ludwig Haslauer Räume für sein Elektrogeschäft.

Schlosser Lenzenwöger

Daneben im Haus Hauptstr. 10 führte der „Schlosser-Martl“ bis 1970 eine Schlosserei. Der Betrieb der Familie Lenzenwöger war bis zum Ende des 19. Jahrhunderts zunächst am Berg nach Steindorf, was zur dortigen Bezeichnung „Schlosser-Berg“ führte. Dann verlegte der Schlosser Lenzenwöger sein Geschäft in das Haus in die Hauptstr. 10. Vieles ist in dieser Werkstätte noch erhalten, darunter, die „Transmissionen“– die frühen Antriebe der Maschinen. Das Haus wird heute als kleines Museum und im Sommer als Büro der Attersee Klassik genutzt.

Gasthof Rosenauer

Am Platz vor der LAWOG-Wohnanlage, Hauptstr. 17, stand der Gasthof Rosenauer. So wie früher beim Stallinger gab es auch dort neben dem Gasthausbetrieb eine Fleischbank. Auf dem Gelände war auch eine Brückenwaage und eine Reihe von Nebengebäuden. 1962 erwarb die Gemeinde die Liegenschaft und verschiedene Pächter führten Wirtshaus und Saal als „Haus des Fremdenverkehrs“, bis es 1975 abgetragen wurde.

Hamburger-Haus

Gegenüber stand das „Hamburgerhaus“, ein Bürgerhaus der Industriellenfamilie Hamburger (Lenzinger Papierfabrik). Vor dem Haus war die Autobushaltestelle; dort stieg man ein, wenn man mit dem „Waldmann“– so hieß der Busunternehmer- nach Vöcklabruck fahren wollte. An Stelle des Hamburgerhauses wurde 1974 ein Neubau für die Raiffeisenkasse errichtet, die dann bis 2005 dort ihre Geschäftsstelle hatte. Der „moderne Stil“ und die Tatsache, dass ein solches Haus vom halben See aus gesehen werden konnte, war Anlass vieler bissiger Bemerkungen.

Gasthof Häupl

Zwischen der alten Raiffeisenbank und dem alten „Gasthof Häupl“ (Hauptstr. 20) war neben dem Rosengarten, der auch noch heute besteht, der Häupl-Gastgarten. Hier saßen im Sommer die Einheimischen unter den Kastanienbäumen, während die „feineren Leute“ oder die „Herrschaften“ (ein auch in den 1960er Jahren noch gelegentlich für die Sommergäste verwendeter Ausdruck) auf der Terrasse den schönen Blick über den See und die Bergwelt genossen. Mehrfache Umbauten und Erweiterungen erfolgten und aus dem früheren Gasthof wurde ein Hotel mit Restaurant, mittlerweile mit bewegter Geschichte.

Die Häuser am Kastinger-Berg

Der "Kastingerberg" in der Hauptstraße in Seewalchen mit der Sixn-Kapelle und der Abzweigung in den Kapellenweg.

Nach dem früheren Fliesenleger Ablinger (Hauptstr. 19) kommt das Haus Klaffenböck (Hauptstr. 21). Dort war früher einmal ein Café, eine Pension, dann war dort die Drogerie Kwizda untergebracht. Ein Haus weiter, Hauptstraße 23, wurde ein Neubau für den Frisiersalon Hedy errichtet, daraus entstand Intercoiffeur Lachinger. Dieses Geschäft steht schon am Berg, der im Lauf der Zeit mehrere Namen hatte. Früher hieß er „Gruber-Berg“ (nach dem früheren Besitzer des Hauses Hauptstr. 24), später wurde er meist „Kastinger-Berg“ genannt.

Kastinger-Haus

Um 1914 errichtete im Haus Hauptstr. 27 der Schuster Hermann Kastinger seine Werkstätte, später entwickelte sich hier die erste Schuhfabrik Kastinger, die dann 1956 in die Steindorfer Straße (heute Müller) übersiedelte. Dann war dort ein Schuhgeschäft, später auch ein Textilgeschäft, bis auch dieses Gebäude einem Neubau weichen musste.

Tischlerei Aigner

Auch die Tischlerei Aigner, gleich anschließend Hauptstr. 31, die 1934 gegründet wurde, übersiedelte mit ihrer Produktion in die Steindorfer Straße (heute Billa),während das Möbelhaus noch viele Jahre in der Hauptstraße verblieb.

Zu erwähnen sind die Wohnhäuser (Hauptstr. 28, 30 und 32) die allesamt einmal einer Familie Wang gehörten.

Konditorei Rohringer

Die Konditorei Rohringer samt Café bestand von 1955 bis 2010.

Mit der Arztpraxis Dr. Vogel und der Filiale der Volksbank endet die Straße an der Kreuzung zur Atterseestraße.

Quelle