Villen in Unterach: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Bild:BUR_V_Berghof_3_1924_H.jpg|thumb|420px|Der Berghof in Burgau 1924]]
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[[Datei:Villa Berghof in Burgau, Gemeinde St. Gilgen.jpg|thumb|Villa Berghof in Burgau, Gemeinde St. Gilgen]]
Dieser Artikel beschreibt die '''Villen in der Gemeinde [[Unterach am Attersee]]'''.
 
Gegen Ende des 19. Jh. kamen nicht nur die ersten „Sommerfrischler“ nach Unterach, wohlhabende Bürger der Habsburger-Monarchie aus Wien, Prag oder Budapest kauften sich an oder bauten die Häuser in Villen um. Viele der Villenbesitzer hatten verwandtschaftliche Beziehungen.
 
Hier eine kleine Auswahl bekannter Villen:
 
*'''Berghof''' (Unterburgau)<small>&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;'''''Obwohl der Berghof in [[Burgau]] (Gemeinde St. Gilgen) liegt, wird er allgemein als „Unteracher Villa“ gesehen.'''''</small>
1876 übernahm der Wiener Bankier Eduard Louis Todesco den Ferstlhof. 1884 ließ er durch die Architekten Claus und Moritz Hinträger zu den Häusern eine Villa bauen.


Dieser Artikel beschreibt die '''Villen in der Gemeinde [[Unterach am Attersee]]'''.
1890 kaufte Eduard Brüll, der Onkel des Komponisten Ignaz Brüll, gemeinsam mit 2 anderen Herren den Berghof. Ignaz Brüll zog um die Jahrhundertwende in den Berghof und komponierte dort auch zwei Opern. In dieser Zeit war der Berghof ein Künstlertreff. Berühmte Besucher waren Arthur Schnitzler, Johannes Brahms, Operndirektor Franz Schalk, die Dirigenten Felix Weingartner und Bruno Walter, die Musikkritiker Eduard Hanslick und viele andere. Hugo von Hofmannsthal hat in der „Brüllvilla“ erstmals den „Rosenkavalier“ seinem Freundeskreis vorgetragen. [[Gustav Mahler]] veranstaltete einen Abend mit seiner II. Sinfonie. Belegt ist auch der Sommeraufenthalt des "Bambi"-Autors Felix Salten, der am Berghof viele Sommer verbrachte. Die Reihe der prominenten Gäste ließe sich fortsetzten.
 
In der NS-Zeit wurde der Berghof mit über 35 ha Grund von der Gestapo beschlagnahmt und dem Deutschen Reich einverleibt. In den Jahren 1948/49 erfolgte die Restitution an die Vorbesitzer bzw. deren Erben.
 
1952 kaufte Prinz Clemens v. Altenburg und dessen Gattin Elisabeth das Anwesen. Diese verkauften den Besitz 1971 an eine deutsche Wohnbaugesellschaft, die dort Apartmenthäuser errichten wollte. Aufgrund der in den Folgejahren eingeführten Devisenbeschränkungen wurde ein Verkauf an Ausländer unmöglich, es drohte die Zwangsversteigerung. Im Jahre 1976 erwarb der Wiener Rechtsanwalt Dr. Dieter Cerha die verfallene und mit einer Abbruchsbewilligung versehene Villa "Berghof-Schlössl", lässt sie völlig instand setzen und unter Denkmalschutz stellen.


Gegen Ende des 19. Jh. kamen nicht nur die ersten „Sommerfrischler“ nach Unterach, wohlhabende Bürger aus Wien oder Prag kauften sich an oder bauten die Häuser in Villen um. <br/>
Um 2000 kam der Berghof an Elisabeth Flick. Zwei Jahre wurde renoviert und bis zur Hochzeit 2006 mit Alexander von Auersperg-Breunner wurde das Vorhaben fertig.  
Hier eine kleine Auswahl bekannter Villen.


* '''Berghof''' (Unterburgau)<br/><p style="color:black; background-color:#CDC5BF"><small>&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;''Obwohl der Berghof in [[Burgau]] (Gemeinde St. Gilgen) liegt, <br/>&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;wird er allgemein als „Unteracher Villa“ gesehen.''</small><br/>
*'''Villa Schneider''' (Jeritzastraße 69)<br/>Diese Villa wurde für Dr. Schneider aus Prag gebaut. Früher gehörte ein großer Park mit Seegrund zum Gebäude. <br/>Später wurde die Villa umgebaut und umfasst heute mehrere Wohnungen.
</p>1876 übernahm der Wiener Bankier Edmund Louis Todesco den Ferstlhof an der Unterach. 1884 ließ er durch die Architekten Claus und Moritz Hinträger zu den Häusern eine Villa bauen.<br/>1890 kaufte der Komponist Ignaz Brüll gemeinsam mit 2 anderen Herren den Berghof. Er zog um die Jahrhundertwende in den Berghof und komponierte dort auch zwei Opern. In dieser Zeit war der Berghof ein Künstlertreff. Berühmte Besucher waren Arthur Schnitzler, Johannes Brahms, Operndirektor Franz Schalk, die Dirigenten Felix Weingartner und Bruno Walter, die Musikkritiker Eduard Hanslick und viele andere. Hugo von Hofmannsthal hat in der „Brüllvilla“ erstmals den „Rosenkavalier“ seinem Freundeskreis vorgetragen. Gustav Mahler veranstaltete einen Abend mit seiner II. Sinfonie. Die Reihe der prominenten Gäste ließe sich fortsetzten. <br/>In der NS-Zeit wurde der Berghof mit über 35 ha Grund von der Gestapo beschlagnahmt und dem Deutschen Reich einverleibt. <br/>1952 kaufte Prinz Clemens v. Altenburg das Anwesen, um 2000 kam der Berghof an Elisabeth Flick. Zwei Jahre wurde renoviert und bis zur Hochzeit 2006 mit Alexander von Auersperg Breuner wurde das Vorhaben fertig.
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* '''Villa Schneider''' (Jeritzastraße 69)<br/>Diese Villa wurde für Dr. Schneider aus Prag gebaut. Früher gehörte ein großer Park mit Seegrund zum Gebäude. <br/>Später wurde die Villa umgebaut und umfasst heute mehrere Wohnungen.


* '''Villa Weiß''' (Jeritzastraße 67)<br/>Das Haus einer sehr wohlhabenden Familie am Berg. Am See stehen ein kleines Hausmeisterhaus und 2 elegante Bootshäuser mit Bootseinfahrt.
*'''Villa Weiß''' (Jeritzastraße 67)<br/>Das Haus einer sehr wohlhabenden Familie am Berg. Am See stehen ein kleines Hausmeisterhaus und 2 elegante Bootshäuser mit Bootseinfahrt.


* '''Villa Dir. Geiringer''' (Haus Hubertus) (Jeritzastraße 42) <br/>Dr. Fritz Geiringer hatte eine Farbenvertretung und besaß das erste Auto in Unterach.<br/>Geiringers Schwester war die berühmte Mozart- und Strauss-Sängerin Hilde Güden.  
*'''Villa Dir. Geiringer''' (Haus Hubertus) (Jeritzastraße 42) <br/>Dr. Fritz Geiringer hatte eine Farbenvertretung und besaß das erste Auto in Unterach.<br/>Geiringers Tochter war die berühmte Mozart- und Strauss-Sängerin Hilde Güden.  


* '''Haus Schwarzmüller''' (Jeritzastraße 38)<br/>Ein früheres Wohnhaus wurde um 1923 an eine Industriellenfamilie verkauft.<br/>Die Badehütte gehört zu den „schiefen Häusern“ von Unterach.
*'''Haus Schwarzmüller''' (Jeritzastraße 38)<br/>Ein früheres Wohnhaus wurde um 1923 an eine Industriellenfamilie verkauft.<br/>Die Badehütte gehört zu den „schiefen Häusern“ von Unterach.
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Bild:UNT_V_Schneider_HGl.jpg|Villa Schneider (um 1940)
Bild:UNT_V_Schneider_HGl.jpg|Villa Schneider (um 1940)
Bild:UNT_V_Weiss_P1040322LG.jpg|Villa Weiß
Bild:UNT_V_Weiss_P1040322LG.jpg|Villa Weiß
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Bild:UNT_V_ Schwarzmüller_Hutterer_AW.jpg|Villa Schwarzmüller
Bild:UNT_V_ Schwarzmüller_Hutterer_AW.jpg|Villa Schwarzmüller
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* '''Villa Jeritza''' <br/>Die ehemalige Villa Eckstein wurde von der weltberühmten Sängerin Maria Jeritza um 1930 umgebaut. <br/>In den Jahren 1888 und 1890 wohnte in der „Vorgänger-Villa“ Eckstein der Komponist Hugo Wolf. <br/>Ab 1931 wohnte "die Jeritza" in dieser Villa mit 24 Zimmern. Sie war eine große Wohltäterin der Gemeinde. Beim Abschiedsfest 1951 schenkte ihr Mann, der amerikanische Industrielle Irving Seery, jedem Gast einen bunten Schirm. 1966 wurde die Villa verkauft und ist heute in Privatbesitz.
* '''ehem. Villa Aurora''' (Jeritzastraße 55) <br/>Die ehemalige Villa Aurora wurde 1938 arisiert und nach dem Krieg wieder restituiert. 1975 wurde die Villa abgetragen und ein Neubau errichtet.
 
* '''Villa Jeritza''' <br/>Die ehemalige Villa Eckstein wurde von der weltberühmten Sängerin [[Maria Jeritza]] um 1930 umgebaut. <br/>In den Jahren 1888 und 1890 wohnte in der „Vorgänger-Villa“ Eckstein der Komponist Hugo Wolf. <br/>Ab 1931 wohnte "die Jeritza" in dieser Villa mit 24 Zimmern. Sie war eine große Wohltäterin der Gemeinde. Beim Abschiedsfest 1951 schenkte ihr Mann, der amerikanische Industrielle Irving Seery, jedem Gast einen bunten Schirm. 1966 wurde die Villa verkauft und ist heute in Privatbesitz.


* '''Villa Léon''',<br/>auch Villa Schönhofer oder Pension „Villa Heike“ ist schon auf sehr alten Ansichten zu sehen. Früher gehörte dieses Haus dem Librettisten, Textdichter und Autor Victor Léon († 1940). <br/>Leons Tochter war mit dem Sänger und Regisseur Hubert Marischka verheiratet.
* '''Villa Léon''',<br/>auch Villa Schönhofer oder Pension „Villa Heike“ ist schon auf sehr alten Ansichten zu sehen. Früher gehörte dieses Haus dem Librettisten, Textdichter und Autor Victor Léon († 1940). <br/>Leons Tochter war mit dem Sänger und Regisseur Hubert Marischka verheiratet.
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* '''Villa Pinkl/Haus „Schönblick'''“<br/>Diese Villa war früher die Dependance vom Haus Polese und wurde im Prospekt als „Haus Schönblick“ bezeichnet.
* '''Villa Pinkl/Haus „Schönblick'''“<br/>Diese Villa war früher die Dependance vom Haus Polese und wurde im Prospekt als „Haus Schönblick“ bezeichnet.


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Bild:UNT_Villa_Aurora.jpg|ehemalige Villa Aurora (Ausschnitt aus einer alten Ansichtskarte)
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Bild:UNT_V_Jeritza_4_P1040332LG.jpg|Villa Jeritza
Bild:UNT_V_Leon_5_2011_AW.jpg|Villa Léon
Bild:UNT_V_Leon_5_2011_AW.jpg|Villa Léon
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Bild:UNT_V_Schoenblick_2_HG.jpg|Villa Schönblick
Bild:UNT_V_Schoenblick_2_HG.jpg|Villa Schönblick
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* '''Villa Rosé''' / Villa Hopf<br/>Die Villa war um die Jahrhundertwende im Besitz der Musikerfamilie Rosé. Berühmt war das „Rosé Quartett“. Der Cellist Eduard Rosé heiratete 1898 Gustav Mahlers Schwester Emma (1875-1933). Sein Bruder Arnold war Konzertmeister der Wiener Philharmoniker.<br/>Später Fremdenpension Hopf; dann Pension Csato; nun im Privatbesitz.


* '''Villa Polese''' (Jeritzastraße 26)<br/>Im 17. Jh. stand dort ein kleines Haus des Segenfischers. Um 1892 wurde die Villa gebaut und gehörte der Familie Baum. In der Zwischenkriegszeit kam die Villa an die Familie Polese aus Wien.<br/>Nach dem Zweiten Weltkrieg Fremdenpension; das Haus ist noch immer in Familienbesitz.
* '''Villa Eisler''' / Villa Hopf (Hugo-Wolf-Weg 13)<br/>Die Villa war fast ein halbes Jahrhundert lang im Besitz der Familie Fritz Eisler. 1940 arisiert, kam die Villa an den Berliner Theaterdirektor Paul Rose (nicht zu verwechseln mit der Wiener Musikerfamilie Eduard und Arnold Rosé, die mit dem „Rosé Quartett“ berühmt waren.) <br/>Nach dem Krieg wurde der Besitz nach langen und mühsamen Verhandlungen restituiert.<br/>Später Fremdenpension Hopf; dann Pension Csato; nun im Privatbesitz.
 
* '''Villa Polese''' (Jeritzastraße 26)<br/>Im 17. Jh. stand dort ein kleines Haus des Segenfischers. Um 1892 wurde die Villa gebaut und gehörte der Familie Baum. Hermine Baum entstammte der Ottakringer Bierbrauerdynastie Kuffner und war über ihre Schwester Rosa Holitscher mit den Geiringers (siehe Villa Geiringer) und über ihre andere Schwester Fanny Schlesinger wiederum mit den Ecksteins (siehe Villa Eckstein/Jeritza) verwandt. Fanny Schlesingers Tochter war Gertrude von Hofmannnsthal, die Ehefrau des im Berghof sommerfrischenden Dichters Hugo von Hofmannsthal (Stefan Tempel: Ausgabe 131, DAVID Jüdische Kulturzeitschrift, 2021). In der Zwischenkriegszeit kam die Villa an die Familie Polese aus Wien.<br/>Nach dem Zweiten Weltkrieg Fremdenpension; das Haus ist noch immer im Familienbesitz.


* '''Villa Funke''' (zu Jeritzastr. 18)<br/>Dr. Karl Funke war Hofrat und Primar (Frauenarzt in Wien); <br/>sein Sohn Udo verkaufte die Villa an die Familie Bertalanffy.
* '''Villa Funke''' (zu Jeritzastr. 18)<br/>Dr. Karl Funke war Hofrat und Primar (Frauenarzt in Wien); <br/>sein Sohn Udo verkaufte die Villa an die Familie Bertalanffy.


* '''Villa Goldberger''' (Wachtlvilla / Stadler, Jeritzastr. 15)<br/>Erbaut 1896 von Arch. Oskar Marmorek als Villa Goldberger. <br/>Ab 1925 wohnten hier Maria Jeritza und ihr Mann. Dies war der erste Wohnsitz von Maria Jeritza in Unterach. Als ihr das Haus zu klein wurde, ließ sie die „Jeritza-Villa“ bauen, und das Haus Goldberger wurde von ihrer Schwester, verehelichte Wachtl, bewohnt.
* '''Villa Goldberger''' (Wachtlvilla / Stadler, Jeritzastr. 15)<br/>Erbaut 1896 von Arch. Oskar Marmorek als Villa Goldberger. <br/>Ab 1925 wohnten hier [[Maria Jeritza]] und ihr Mann. Dies war der erste Wohnsitz von Maria Jeritza in Unterach. Als ihr das Haus zu klein wurde, erwarb sie die Eckstein-Villa und ließ sie zur „Jeritza-Villa“ umbauen, und das Haus Goldberger wurde von ihrer Schwester, verehelichte Wachtl, bewohnt.


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Bild:UNT_V_Hopf_1_HG.jpg|Villa Hopf
Bild:UNT_V_Hopf_1_HG.jpg|Villa Hopf
Bild:UNT_V_Polese_03_P1040351LG.jpg|Die Villa Polese in Unterach
Bild:UNT_V_Polese_03_P1040351LG.jpg|Die Villa Polese in Unterach
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Bild:UNT_V_Goldberger_2012_AW.JPG|Villa Goldberger
Bild:UNT_V_Goldberger_2012_AW.JPG|Villa Goldberger
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* '''Lasserschlössl''' (Klostergasse 2)<br/>Erbaut 1560 von Wolfgang von Lasseregg als Freisitz Unterach. <br/>Um 1900 wurde das Schlössl vollständig umgebaut, nach dem Krieg wurde es Wohnhaus. Die Außenmauern sind noch original.
* '''Lasserschlössl''' (Klostergasse 2)<br/>Erbaut 1560 von Wolfgang von Lasseregg als Freisitz Unterach. <br/>Um 1900 wurde das Schlössl vollständig umgebaut, nach dem Krieg wurde es Wohnhaus. Die Außenmauern sind noch original.


* '''Villa Bahr''' (Jeritzastr. 16)<br/>Während des Krieges Besitz von Rudolf und Adolf Bahr. Sie führten einen Gemischtwarenhandel und eine Schneiderei, später – bis etwa 1978 – eine Fremdenpension; dann Gasthaus ( „Fischerbar“); später für einen Sommersitz verkauft.
* '''Haus Bahr''' (Jeritzastr. 16)<br/>Während des Krieges Besitz von Rudolf und Adolf Bahr. Sie führten einen Gemischtwarenhandel und eine Schneiderei, später – bis etwa 1978 – eine Fremdenpension; dann Gasthaus ( „Fischerbar“); später für einen Sommersitz verkauft.


* '''Villa Riessberger''' (Jeritzastr. 12)<br/>Villa des ehemaligen  Gemeindearztes; jetzt im Besitz einer Privatstiftung.
* '''Villa Riessberger''' (Jeritzastr. 12)<br/>Villa des ehemaligen  Gemeindearztes; jetzt im Besitz einer Privatstiftung.
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* '''Villa Bisteghi''' (Badgasse 4) <br/>Vor dem Krieg kaufte Fam. Bisthegi aus Wien, er war ein hoher Militär, das Anwesen.<br/>Der Besitz ging später an einen Wiener Hofrat und danach an dessen Sohn über.
* '''Villa Bisteghi''' (Badgasse 4) <br/>Vor dem Krieg kaufte Fam. Bisthegi aus Wien, er war ein hoher Militär, das Anwesen.<br/>Der Besitz ging später an einen Wiener Hofrat und danach an dessen Sohn über.


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Bild:UNT_V_Lasser_2012_AW.JPG|Lasser-Schlössl
Bild:UNT_V_Lasser_2012_AW.JPG|Lasser-Schlössl
Bild:UNT_V_Zitnik_Riessberger_Bar P1040370a.jpg|Die Villen Zitnik, Riessberger und Bahr
Bild:UNT_V_Zitnik_Riessberger_Bar P1040370a.jpg|Die Häuser Zitnik, Riessberger und Bahr
Bild:UNT_V_Bisthegi__a__P1040393.JPG|Villa Bisteghi
Bild:UNT_V_Bisthegi__a__P1040393.JPG|Villa Bisteghi
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==Quellen==
==Quellen==
* zusammengestellt von [[Benutzer:Johann Rauchenzauner|Johann Rauchenzauner]]
* Erinnerungen der Villenbesitzer und ihrer Familien
* Marie Theres Arnbom: Die Villen vom Attersee
* Erich Bernard u. a: Der Attersee – Die Kultur der Sommerfrische
* <small>zusammengestellt von [[Benutzer:Johann Rauchenzauner|Johann Rauchenzauner]]</small>


[[Kategorie:Villen| Unterach]]
[[Kategorie:Villen| Unterach]]
[[Kategorie:Unterach am Attersee]]
[[Kategorie:Unterach am Attersee]]
[[Kategorie:Haustafeln in Unterach]]

Aktuelle Version vom 22. Dezember 2022, 20:25 Uhr

Der Berghof in Burgau 1924
Villa Berghof in Burgau, Gemeinde St. Gilgen

Dieser Artikel beschreibt die Villen in der Gemeinde Unterach am Attersee.

Gegen Ende des 19. Jh. kamen nicht nur die ersten „Sommerfrischler“ nach Unterach, wohlhabende Bürger der Habsburger-Monarchie aus Wien, Prag oder Budapest kauften sich an oder bauten die Häuser in Villen um. Viele der Villenbesitzer hatten verwandtschaftliche Beziehungen.

Hier eine kleine Auswahl bekannter Villen:

  • Berghof (Unterburgau)      Obwohl der Berghof in Burgau (Gemeinde St. Gilgen) liegt, wird er allgemein als „Unteracher Villa“ gesehen.

1876 übernahm der Wiener Bankier Eduard Louis Todesco den Ferstlhof. 1884 ließ er durch die Architekten Claus und Moritz Hinträger zu den Häusern eine Villa bauen.

1890 kaufte Eduard Brüll, der Onkel des Komponisten Ignaz Brüll, gemeinsam mit 2 anderen Herren den Berghof. Ignaz Brüll zog um die Jahrhundertwende in den Berghof und komponierte dort auch zwei Opern. In dieser Zeit war der Berghof ein Künstlertreff. Berühmte Besucher waren Arthur Schnitzler, Johannes Brahms, Operndirektor Franz Schalk, die Dirigenten Felix Weingartner und Bruno Walter, die Musikkritiker Eduard Hanslick und viele andere. Hugo von Hofmannsthal hat in der „Brüllvilla“ erstmals den „Rosenkavalier“ seinem Freundeskreis vorgetragen. Gustav Mahler veranstaltete einen Abend mit seiner II. Sinfonie. Belegt ist auch der Sommeraufenthalt des "Bambi"-Autors Felix Salten, der am Berghof viele Sommer verbrachte. Die Reihe der prominenten Gäste ließe sich fortsetzten.

In der NS-Zeit wurde der Berghof mit über 35 ha Grund von der Gestapo beschlagnahmt und dem Deutschen Reich einverleibt. In den Jahren 1948/49 erfolgte die Restitution an die Vorbesitzer bzw. deren Erben.

1952 kaufte Prinz Clemens v. Altenburg und dessen Gattin Elisabeth das Anwesen. Diese verkauften den Besitz 1971 an eine deutsche Wohnbaugesellschaft, die dort Apartmenthäuser errichten wollte. Aufgrund der in den Folgejahren eingeführten Devisenbeschränkungen wurde ein Verkauf an Ausländer unmöglich, es drohte die Zwangsversteigerung. Im Jahre 1976 erwarb der Wiener Rechtsanwalt Dr. Dieter Cerha die verfallene und mit einer Abbruchsbewilligung versehene Villa "Berghof-Schlössl", lässt sie völlig instand setzen und unter Denkmalschutz stellen.

Um 2000 kam der Berghof an Elisabeth Flick. Zwei Jahre wurde renoviert und bis zur Hochzeit 2006 mit Alexander von Auersperg-Breunner wurde das Vorhaben fertig.

  • Villa Schneider (Jeritzastraße 69)
    Diese Villa wurde für Dr. Schneider aus Prag gebaut. Früher gehörte ein großer Park mit Seegrund zum Gebäude.
    Später wurde die Villa umgebaut und umfasst heute mehrere Wohnungen.
  • Villa Weiß (Jeritzastraße 67)
    Das Haus einer sehr wohlhabenden Familie am Berg. Am See stehen ein kleines Hausmeisterhaus und 2 elegante Bootshäuser mit Bootseinfahrt.
  • Villa Dir. Geiringer (Haus Hubertus) (Jeritzastraße 42)
    Dr. Fritz Geiringer hatte eine Farbenvertretung und besaß das erste Auto in Unterach.
    Geiringers Tochter war die berühmte Mozart- und Strauss-Sängerin Hilde Güden.
  • Haus Schwarzmüller (Jeritzastraße 38)
    Ein früheres Wohnhaus wurde um 1923 an eine Industriellenfamilie verkauft.
    Die Badehütte gehört zu den „schiefen Häusern“ von Unterach.
  • ehem. Villa Aurora (Jeritzastraße 55)
    Die ehemalige Villa Aurora wurde 1938 arisiert und nach dem Krieg wieder restituiert. 1975 wurde die Villa abgetragen und ein Neubau errichtet.
  • Villa Jeritza
    Die ehemalige Villa Eckstein wurde von der weltberühmten Sängerin Maria Jeritza um 1930 umgebaut.
    In den Jahren 1888 und 1890 wohnte in der „Vorgänger-Villa“ Eckstein der Komponist Hugo Wolf.
    Ab 1931 wohnte "die Jeritza" in dieser Villa mit 24 Zimmern. Sie war eine große Wohltäterin der Gemeinde. Beim Abschiedsfest 1951 schenkte ihr Mann, der amerikanische Industrielle Irving Seery, jedem Gast einen bunten Schirm. 1966 wurde die Villa verkauft und ist heute in Privatbesitz.
  • Villa Léon,
    auch Villa Schönhofer oder Pension „Villa Heike“ ist schon auf sehr alten Ansichten zu sehen. Früher gehörte dieses Haus dem Librettisten, Textdichter und Autor Victor Léon († 1940).
    Leons Tochter war mit dem Sänger und Regisseur Hubert Marischka verheiratet.
  • Villa Stuwe (Jeritzastr. 30 Garage und 32 Haus)
    Die Villa war früher im Besitz der Familie Melanie Stuwe. In den 1950er Jahren war dort die Wohnung des ehemaligen Gemeindearztes Dr. Resch.
  • Villa Pinkl/Haus „Schönblick
    Diese Villa war früher die Dependance vom Haus Polese und wurde im Prospekt als „Haus Schönblick“ bezeichnet.
  • Villa Eisler / Villa Hopf (Hugo-Wolf-Weg 13)
    Die Villa war fast ein halbes Jahrhundert lang im Besitz der Familie Fritz Eisler. 1940 arisiert, kam die Villa an den Berliner Theaterdirektor Paul Rose (nicht zu verwechseln mit der Wiener Musikerfamilie Eduard und Arnold Rosé, die mit dem „Rosé Quartett“ berühmt waren.)
    Nach dem Krieg wurde der Besitz nach langen und mühsamen Verhandlungen restituiert.
    Später Fremdenpension Hopf; dann Pension Csato; nun im Privatbesitz.
  • Villa Polese (Jeritzastraße 26)
    Im 17. Jh. stand dort ein kleines Haus des Segenfischers. Um 1892 wurde die Villa gebaut und gehörte der Familie Baum. Hermine Baum entstammte der Ottakringer Bierbrauerdynastie Kuffner und war über ihre Schwester Rosa Holitscher mit den Geiringers (siehe Villa Geiringer) und über ihre andere Schwester Fanny Schlesinger wiederum mit den Ecksteins (siehe Villa Eckstein/Jeritza) verwandt. Fanny Schlesingers Tochter war Gertrude von Hofmannnsthal, die Ehefrau des im Berghof sommerfrischenden Dichters Hugo von Hofmannsthal (Stefan Tempel: Ausgabe 131, DAVID Jüdische Kulturzeitschrift, 2021). In der Zwischenkriegszeit kam die Villa an die Familie Polese aus Wien.
    Nach dem Zweiten Weltkrieg Fremdenpension; das Haus ist noch immer im Familienbesitz.
  • Villa Funke (zu Jeritzastr. 18)
    Dr. Karl Funke war Hofrat und Primar (Frauenarzt in Wien);
    sein Sohn Udo verkaufte die Villa an die Familie Bertalanffy.
  • Villa Goldberger (Wachtlvilla / Stadler, Jeritzastr. 15)
    Erbaut 1896 von Arch. Oskar Marmorek als Villa Goldberger.
    Ab 1925 wohnten hier Maria Jeritza und ihr Mann. Dies war der erste Wohnsitz von Maria Jeritza in Unterach. Als ihr das Haus zu klein wurde, erwarb sie die Eckstein-Villa und ließ sie zur „Jeritza-Villa“ umbauen, und das Haus Goldberger wurde von ihrer Schwester, verehelichte Wachtl, bewohnt.
  • Lasserschlössl (Klostergasse 2)
    Erbaut 1560 von Wolfgang von Lasseregg als Freisitz Unterach.
    Um 1900 wurde das Schlössl vollständig umgebaut, nach dem Krieg wurde es Wohnhaus. Die Außenmauern sind noch original.
  • Haus Bahr (Jeritzastr. 16)
    Während des Krieges Besitz von Rudolf und Adolf Bahr. Sie führten einen Gemischtwarenhandel und eine Schneiderei, später – bis etwa 1978 – eine Fremdenpension; dann Gasthaus ( „Fischerbar“); später für einen Sommersitz verkauft.
  • Villa Riessberger (Jeritzastr. 12)
    Villa des ehemaligen Gemeindearztes; jetzt im Besitz einer Privatstiftung.
  • Villa Bisteghi (Badgasse 4)
    Vor dem Krieg kaufte Fam. Bisthegi aus Wien, er war ein hoher Militär, das Anwesen.
    Der Besitz ging später an einen Wiener Hofrat und danach an dessen Sohn über.

Quellen

  • Erinnerungen der Villenbesitzer und ihrer Familien
  • Marie Theres Arnbom: Die Villen vom Attersee
  • Erich Bernard u. a: Der Attersee – Die Kultur der Sommerfrische
  • zusammengestellt von Johann Rauchenzauner