Freisitz Unterach: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 29. November 2023, 19:23 Uhr
Der Freisitz Unterach war ein kleine Grundherrschaft am südlichen Attersee, die von der Familie Lasser von Lasseregg begründet wurde und bis zum Ende der Grundherrschaften im Jahr 1848 Bestand hatte und zuletzt der Herrschaftsbesitzerfamilie Pausinger von Kogl gehörte..
Geschichte
Die Vischmaister (Fischmeister) waren ein Rittergeschlecht und übten die Rechte einer Herrschaft aus. In Unterach war es vor allem das Fischmeisteramt, das den Inhabern großes Ansehen verlieh. Zu ihrem Besitz gehörten auch größere Ländereien in der Burgau.
Als Freisitz Unterach wurde die Herrschaft durch die Familie Lasser von Lasseregg bekannt. Die Lasser von Lasseregg waren eine Salzburger Handelsfamilie, die von Rudolf Lasser begründet wurde. Rudolf Lasser war 1525 Bürgermeister der Stadt Salzburg und wurde 1538 von Kaiser Ferdinand I. in den Adelsstand mit dem Zusatz "von Lasseregg" erhoben. Sein Sohn Wolfgang brachte um 1550 größere Besitzungen in Unterach in seinen Besitz. Noch vor 1560 dürfte er mit dem Bau eines standesgemäßen Sitzes begonnen haben, war er doch durch das erworbene Fischmeisteramt sehr an Unterach gebunden. Als Protestant war das Leben in Unterach auch angenehmer als im erzkatholischen Salzburg.
1581 starb Wolfgang Lasser in Unterach. Sein erster Sohn Matheus erhielt Lasseregg in Salzburg und sein zweiter Sohn Thoman (Thomas) erhielt alle Besitzungen in Unterach. Da Thoman schon im Alter von 40 Jahren starb, erhielt sein Bruder Matheus Unterach und die beiden Söhne Thomans Lasseregg.
Der letzte Hans Ernreich Lasser von Lasseregg verkaufte den Freisitz 1638 an Franz Christoph Khevenhüller. Schon 1628 erwarb Hans Ernreich Lasser das Stauffersche Gut in Unterach. Es wird angenommen, dass es sich entweder um das Haus 66 (Gasthof zur Post) oder das Haus 72 (Gasthaus zum Goldenen Schiff) handelte. 1596 erwarb Georg Stauffer das Gut (Staufferscher Freisitz), von dem man annimmt, dass es einmal im Vischmaister-Besitz war. Franz Christoph Khevenhüller erwarb sowohl den Freisitz Unterach wie auch den Staufferschen Freisitz.
1810 verkaufte Joseph Graf Khevenhüller die Herrschaften Kogl und Frankenburg wie auch die Herrschaft Unterach an Dr. Andreas Pausinger, nachdem diese Herrschaften in der Zeit Napoleons in das Königreich Bayern eingegliedert wurden.
Mit der Aufhebung des Systems der Grundherrschaft und aller damit verbundenen Rechte und Pflichten war 1848 auch das Ende des Freisitzes Unterach besiegelt.
Besitzerfolge des ehemaligen Lasser-Schlosses (Koglersölde):
Das von Rupert Lasser errichtete Schloss war spätestens seit 1738 in Privatbesitz, der sich ständig änderte. Im Jahr 1900 wurde es endgültig in einen profanen Wohnbau umgebaut und änderte damit das Aussehen vollständig. Im Grundbuch wird das Gebäude als "Koglersölde" nach einer Besitzerfamilie im 18. Jahrhundert genannt.
- 1738 Georg Roither
- 1749 Familie Kogler
- 1869 Familie Kiener
- 1889 Karl Derfler
- 1915 Familie Dickbauer
- 1918 Familie Walenta
- 1947 Nachfahren der Familie Walenta
- 1973 Familie Purkhart
Quelle
- Franz Pölzleithner, Alfred Mück: Unterach am Attersee, Gemeinde Unterach, 1990