Eugen Ransonnet: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Bild:Ranson_Portrait.jpg|thumb|right|Freiherr Eugen von Ransonnet]]  
[[Bild:Ranson_Portrait.jpg|thumb|Freiherr Eugen von Ransonnet]]  
[[Bild:RansTaucherglocke.jpg|thumb|Ransonnets Taucherglocke]]
[[Bild:RansKorallen.jpg|thumb|Ransonnets Unterwassergemälde]]
[[Bild:RansonnetLemmerer1895.jpg|thumb|Ransonnet (sitzend) bei der Jagd 1895]]
'''Eugen Freiherr von Ransonnet-Villez''' (* 7. Juni 1838 Wien, † 28. Juni 1926 Nußdorf am Attersee) war ein weitgereister Marineoffizier der k. u. k. Armee, Legationssekretär im diplomatischen Dienst und betätigte sich auch als Maler und Schriftsteller.


Eugen Freiherr von Ransonnet-Villez stammte aus einem französischen Adelsgeschlecht. Der Vater war von dort nach Wien übersiedelt – der Sohn später von Wien nach Nussdorf am Attersee.
==Leben==
Eugen Ransonnet wurde am 7. Juni 1838 in Wien-Hietzing geboren. Der Name Ransonnet-Villez stammt aus der Bretagne. Die Familie kam von Frankreich über die Niederlande nach Österreich und wurde 1803 von Kaiser Josef II in den Freiherrenstand erhoben. Sein Vater Karl v. Ransonnet-Villez war Kanzleidirektor des Ministerrates und Vizepräsident des Rechnungshofes in Wien.  


Eugen Freiherr von Ransonnet (1837 -1926)
Ransonnet entwickelte früh eine gewisse Leidenschaft zur Kunst und Natur. So kam es, dass er bereits mit 11 Jahren Unterricht an der Akademie der Künste erhielt. Nach seiner Matura am Akademischen Gymnasium in Wien studierte Eugen Ransonnet Jus an der Universität Wien.
1858 wurde er ins Außenministerium berufen. Ransonnet war auch diplomatisches Mitglied der österreichisch-ungarischen Ostasienexpedition.


Wohin Ransonnet bei seinen Reisen im Auftrag des österreichischen Kaisers kam, dort fertigte er Bilder und Zeichnungen von Landschaften und Pflanzen an.
Ab 1860 kam er in Länder wie Palästina, Ägypten, Indien, Ceylon, Japan und Südostasien. Zu dieser Zeit war er bereits als Maler und Reiseschriftsteller bekannt. Neben seiner diplomatischen Tätigkeit begann er zu tauchen und ließ sich nach seinen Angaben eine Taucherglocke bauen, in der er Unterwasserskizzen für seine Gemälde anfertigte. Damit konnte er in einigen Metern Tiefe die Unterwasserwelt beobachten und auf einem Spezialpapier festhalten.  


Einzigartig sind bis heute seine Unterwasser-Lithographien, die sowohl im Golf von Sinai als auch im indischen Ozean bei Ceylon entstanden. Dazu ließ er eine Taucherglocke anfertigen. Damit konnte er in einigen Metern Tiefe die Unterwasserwelt beobachten und auf einem Spezialpapier festhalten.
Wohin Ransonnet bei seinen Reisen im Auftrag des österreichischen Kaisers kam, dort fertigte er Bilder und Zeichnungen von Landschaften und Pflanzen an. Von privaten Expeditionen und als diplomatisches Mitglied der österreichisch-ungarischen Ostasienexpedition (1868-71) brachte er naturwissenschaftliches Material und sogar Zootiere nach Österreich. Einzigartig sind bis heute seine Unterwasser-Lithographien, die sowohl im Golf von Sinai als auch im indischen Ozean bei Ceylon entstanden. Viele dieser Gemälde sind im Ozeanografischen Museum in Monaco zu sehen.


Porträts und Landschaften von Ransonnet haben überwiegend lokalen Wert, bleibende Bedeutung aber genießt das Universalgenie mit der „Unterwasser-Malerei“. Dolche Darstellungen und eine Nachbildung seiner Tauchglocke sind im Naturhistorischen Museum in Wien zu sehen.
Porträts und Landschaften von Ransonnet haben überwiegend lokalen Wert, bleibende Bedeutung aber genießt das Universalgenie mit der „Unterwasser-Malerei“. Im Naturhistorischen Museum in Wien ist neben solchen Darstellungen und einer Nachbildung seiner Taucherglocke zu lesen:


Gesandtschaften des österreichischen Kaisers zu leiten, war seine eigentliche Aufgabe …
== Taucherglocke ==
Mit Hilfe einer von ihm selbst entworfenen Taucherglocke konnte der Maler, Forscher und Diplomat Eugen von Ransonnet-Villez (1838-1926) die Welt unter Wasser direkt beobachten. Bei seinen Tauchversuchen in Ceylon (1864/65) fertigte er eine Reihe von Skizzen an. Diese dienten ihm später als Grundlage für das erste authentische Unterwasser-Ölgemälde der Wissenschafts- und Kunstgeschichte.


Doch Reisen nach Asien waren Mitte des 19. Jh ein Abenteuer, das nur wenigen vorbehalten war, zB dem eigenwilligen Ransonnet aus [[Nußdorf am Attersee|Nussdorf]]
== Ransonnet in Nußdorf ==
1871 kam er nach Nußdorf und ließ sich dort eine [[Villa Ransonnet|Villa]] erbauen. Im Garten pflanzte er seltene Bäume und Gewächse, die er von seinen Reisen mitbrachte. Ein Riesen-Lebensbaum (Western Red Cedar - Thuja plicata) hat mittlerweile einen Stammumfang von acht Metern erreicht.


==Ransonnet-Themenweg==
Ransonnet gründete 1886 den „[[Union-Yacht-Club Attersee]]“, den ältesten Yachtclub Österreichs und den Verschönerungsverein Nußdorf.
In [[Nußdorf am Attersee]] wurde zu seiner Erinnerung ein Themenweg beschildert. Eine Zeitreise in das Leben eines faszinierenden Menschen. Der Ransonnet-Themenweg beginnt in der Dorfmitte. Folgen Sie den Hinweisschildern.


Tafel 1 gibt eine Überblick über das Leben des Freiherren, seinen Einfluss auf die damaligen Nussdorfer Leute und über die Pflichten seinem kaiserlichen Herrn gegenüber.
1892 wurde er zum ersten Obmann des [[Tourismusverband Attersee|„Verbandes zur Hebung der Sommerfrischen am Attersee“]] gewählt.


Tafel 2 unmittelbar an seinem Grundstück zeigt das Schicksal seiner [[Villa Ransonnet|Villa]] und des Gartens. Obwohl das Gebäude  heute einer anderen Bestimmung dient, sind noch viele der von Rannsonnet gepflanzten exotischen Gewächse vorhanden. 2002 wurde die [[Villa Ransonennt|Ransonnet Villa]] einer gründlichen Restaurierung unterzogen. Der Besitzer schuf auch einen zeitgemäßen Zubau. Heute finden hier Seminare für Führungskräfte der Wirtschaft statt.
In Nußdorf wurde ein [[Ransonnet-Themenweg|Themenweg]] errichtet, der an sein Leben und seine Leistungen erinnert.
Ransonnet wurde auch in der [[Dorfkrippe Nußdorf]] als Krippenbesucher nachgebildet.


Tafel 3 befindet sich an einem Badehaus am See, dessen Errichtung auf den damaligen Verschönerungsverein  zurückgeht. Im und auf dem Wasser war sein Lebensraum. Wandern, segeln, und baden stand damals hoch im Kurs in Nussdorf.
== Ehrungen ==
*Träger der päpstlichen Orden, Pro Ecclesia et Pontifice und Bene Merenti
*Ritter des Ordens der Eisernen Krone III. Klasse
*Träger der Goldenen Medaille für Kunst und Wissenschaft
*Erster Ehrenbürger von [[Nußdorf am Attersee]] und Volosca in Istrien.  


Bei der Schiffsanlegestelle werden auf Tafel 4 Ransonnets Leistungen als Gründer des [[Union Yachtclub Attersee|Union Yachtclubs Attersee]] 1887gewürdigt. Daneben werden die Anfänge der [[Schiffahrt auf dem Attersee]] beschrieben. Die Unternehmer von damals hatten aber mehr den Transport von Menschen und Tier auf dem See im Auge als Rundfahrten für Gäste und Freizeit. Die Pferdekutsche war keine Konkurrenz was die Reisezeit betraf.


[[Kategorie:Person]]
 
[[Kategorie:Nußdorf]]
==Bildergalerie==
<gallery>
Bild:RansonnetSW.jpg|Portrait Eugen Freiherr von Ransonnet um 1900
Bild:VerschönHütte1916.jpg|Segelboote bei der Ransonnet-Villa in Nußdorf - 1916
Bild:BadeNixenFam1915.jpg|Badegäste vor der Ransonnetvilla 1915
Bild:Ransonnetvilla1925.jpg|Die Ransonnet-Villa nach 1929
Bild:TauchglockeRansNatMus.jpg|Ransonnets Taucherglocke im Naturhistorischen Museum Wien
Bild:TauchRansBeschrNHMus.jpg|Information im Naturhistorischen Museum Wien
</gallery>
 
==Quellen und Weblinks==
*Falter des Verschönerungsvereines Nußdorf: [[Ransonnet-Themenweg]]
*[http://de.wikipedia.org/wiki/Eugen_von_Ransonnet-Villez Eugen Ransonnet in der Wikipedia]
*{{Heimatbuch Nußdorf}}
 
[[Kategorie:Privatpersonen|Ransonnet, Eugen]]
[[Kategorie:Nußdorf am Attersee|Ransonnet, Eugen]]
[[Kategorie:Adelige|Ransonnet, Eugen]]

Aktuelle Version vom 27. August 2024, 08:31 Uhr

Freiherr Eugen von Ransonnet
Ransonnets Taucherglocke
Ransonnets Unterwassergemälde
Ransonnet (sitzend) bei der Jagd 1895

Eugen Freiherr von Ransonnet-Villez (* 7. Juni 1838 Wien, † 28. Juni 1926 Nußdorf am Attersee) war ein weitgereister Marineoffizier der k. u. k. Armee, Legationssekretär im diplomatischen Dienst und betätigte sich auch als Maler und Schriftsteller.

Leben

Eugen Ransonnet wurde am 7. Juni 1838 in Wien-Hietzing geboren. Der Name Ransonnet-Villez stammt aus der Bretagne. Die Familie kam von Frankreich über die Niederlande nach Österreich und wurde 1803 von Kaiser Josef II in den Freiherrenstand erhoben. Sein Vater Karl v. Ransonnet-Villez war Kanzleidirektor des Ministerrates und Vizepräsident des Rechnungshofes in Wien.

Ransonnet entwickelte früh eine gewisse Leidenschaft zur Kunst und Natur. So kam es, dass er bereits mit 11 Jahren Unterricht an der Akademie der Künste erhielt. Nach seiner Matura am Akademischen Gymnasium in Wien studierte Eugen Ransonnet Jus an der Universität Wien. 1858 wurde er ins Außenministerium berufen. Ransonnet war auch diplomatisches Mitglied der österreichisch-ungarischen Ostasienexpedition.

Ab 1860 kam er in Länder wie Palästina, Ägypten, Indien, Ceylon, Japan und Südostasien. Zu dieser Zeit war er bereits als Maler und Reiseschriftsteller bekannt. Neben seiner diplomatischen Tätigkeit begann er zu tauchen und ließ sich nach seinen Angaben eine Taucherglocke bauen, in der er Unterwasserskizzen für seine Gemälde anfertigte. Damit konnte er in einigen Metern Tiefe die Unterwasserwelt beobachten und auf einem Spezialpapier festhalten.

Wohin Ransonnet bei seinen Reisen im Auftrag des österreichischen Kaisers kam, dort fertigte er Bilder und Zeichnungen von Landschaften und Pflanzen an. Von privaten Expeditionen und als diplomatisches Mitglied der österreichisch-ungarischen Ostasienexpedition (1868-71) brachte er naturwissenschaftliches Material und sogar Zootiere nach Österreich. Einzigartig sind bis heute seine Unterwasser-Lithographien, die sowohl im Golf von Sinai als auch im indischen Ozean bei Ceylon entstanden. Viele dieser Gemälde sind im Ozeanografischen Museum in Monaco zu sehen.

Porträts und Landschaften von Ransonnet haben überwiegend lokalen Wert, bleibende Bedeutung aber genießt das Universalgenie mit der „Unterwasser-Malerei“. Im Naturhistorischen Museum in Wien ist neben solchen Darstellungen und einer Nachbildung seiner Taucherglocke zu lesen:

Taucherglocke

Mit Hilfe einer von ihm selbst entworfenen Taucherglocke konnte der Maler, Forscher und Diplomat Eugen von Ransonnet-Villez (1838-1926) die Welt unter Wasser direkt beobachten. Bei seinen Tauchversuchen in Ceylon (1864/65) fertigte er eine Reihe von Skizzen an. Diese dienten ihm später als Grundlage für das erste authentische Unterwasser-Ölgemälde der Wissenschafts- und Kunstgeschichte.

Ransonnet in Nußdorf

1871 kam er nach Nußdorf und ließ sich dort eine Villa erbauen. Im Garten pflanzte er seltene Bäume und Gewächse, die er von seinen Reisen mitbrachte. Ein Riesen-Lebensbaum (Western Red Cedar - Thuja plicata) hat mittlerweile einen Stammumfang von acht Metern erreicht.

Ransonnet gründete 1886 den „Union-Yacht-Club Attersee“, den ältesten Yachtclub Österreichs und den Verschönerungsverein Nußdorf.

1892 wurde er zum ersten Obmann des „Verbandes zur Hebung der Sommerfrischen am Attersee“ gewählt.

In Nußdorf wurde ein Themenweg errichtet, der an sein Leben und seine Leistungen erinnert. Ransonnet wurde auch in der Dorfkrippe Nußdorf als Krippenbesucher nachgebildet.

Ehrungen

  • Träger der päpstlichen Orden, Pro Ecclesia et Pontifice und Bene Merenti
  • Ritter des Ordens der Eisernen Krone III. Klasse
  • Träger der Goldenen Medaille für Kunst und Wissenschaft
  • Erster Ehrenbürger von Nußdorf am Attersee und Volosca in Istrien.


Bildergalerie

Quellen und Weblinks