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== Geschichte == | == Geschichte == | ||
Im Jahr 1007 schenkte der römisch-deutsche Kaiser Heinrich II. (damals noch König) dem vom ihm gegründeten Bistum Bamberg seine Besitzungen im Attergau. Im Jahr 1127 wurde dem Bamberger Bischof Otto I. (dem Großen), der später heilig gesprochen wurde, das kurz vorher gegründete Benediktinerkloster Asbach an der Rott in Bayern übergeben. | [[Datei:Asbach Zeittafel.jpg|mini|Kloster Asbach Zeittafel]] | ||
Im Jahr 1007 schenkte der römisch-deutsche Kaiser Heinrich II. (damals noch König) dem vom ihm gegründeten [[Bistum Bamberg]] seine Besitzungen im Attergau. Im Jahr 1127 wurde dem Bamberger Bischof Otto I. (dem Großen), der später heilig gesprochen wurde, das kurz vorher gegründete Benediktinerkloster Asbach an der Rott in Bayern übergeben. | |||
Bischof Otto stattete das Kloster Asbach nun mit vielen Höfen im Attergau und | Bischof Otto stattete das Kloster Asbach nun mit vielen Höfen im Attergau und Ering am Inn (Bayern) aus. Ein großer Bauernhof in Seeling bei St. Georgen im Attergau wurde der Amthof des Klosters im Attergau. Der wirtschaftlich bedeutende Hof wurde im Laufe der Jahre schlossähnlich ausgebaut und auch mit einer Kapelle ausgestattet. | ||
== Das Gemälde == | == Das Gemälde == | ||
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Von einem | Von einem unbekannten Maler wurde ein großes Gemälde (180x247cm) gemalt, das die Besitzungen des Klosters Asbach im Attergau nennt und darüber hinaus die Protagonisten des Klosters darstellt. Die Entstehungszeit des Gemäldes wird wahrscheinlich im frühen 18. Jahrhundert liegen. | ||
Auf dem Gemälde ist | Auf dem Gemälde ist Bischof Otto I. von Bamberg zu sehen, der eine Tafel präsentiert, auf der die Besitzungen im Attergau des Klosters angeführt werden. Über ihm wacht als Schutzpatronin Maria mit dem Kind und ihr zur Seite der hl. Benedikt von Nursia (Asbach war ein Benediktinerabtei) und der Apostel Matthäus, der Patron der Klosterkirche von Asbach, die ebenfalls auf dem Bild dargestellt ist. | ||
Zu den Füßen des Bischofs zeigt eine | Zu den Füßen des Bischofs zeigt eine Putte eine Rolle mit der Weiheinschrift, auf der die Geschichte des Bildes beschrieben ist. | ||
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Die Weiheinschrift in lateinischer Sprache lautet übersetzt:<br> | |||
''Hl. Otto, Bischof von Bamberg, Weiher und Stifter der Kirche zu Asbach, Schenker der Zehente in Ering und im Attergau und der Güter in | ''Hl. Otto, Bischof von Bamberg, Weiher und Stifter der Kirche zu Asbach, Schenker der Zehente in Ering und im Attergau und der Güter in Kobernaußen, Seeling, Aurach und Neukirchen. 1127'' | ||
=== Die Besitzungen === | === Die Besitzungen === | ||
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Aurach (am Hongar), Neukirchen (an der Vöckla), Thanham (Gemeinde Berg im Attergau) und Kasten (Gemeinde Aurach am Hongar) | Aurach (am Hongar), Neukirchen (an der Vöckla), Thanham (Gemeinde Berg im Attergau) und Kasten (Gemeinde Aurach am Hongar) | ||
'''In den kleinen Feldern der Tafel:''' | '''In den kleinen Feldern der Tafel:'''<br> | ||
Paurngrub, Pöglbaur, Kollgrueben, Schimplleiten, Lenzenwöger, im Edtholz, in der Haldt, Gendlleiten | |||
Pöglsberg, Stainbach, Mühlreith, St. Georgen, Hundsrain, Pauschinger | Pöglsberg, Stainbach, Mühlreith, St. Georgen, Hundsrain, Pauschinger | ||
Puchberg, Segner in Reith, Pabing (Pabigen!), Schellnberg, Moos bei Steinbach, Neudorf, Alkersdorf, Langacker | |||
Guggenberg, Lehner im Wald, Ertl im Wald, Steffelbach, Groissengut, Raschbach | |||
'''Anmerkung:''' Die Namensschreibung änderte sich oft in den letzten Jahrhunderten. | |||
*Siehe auch: Die Geschichte des [[Attergau]]s | == Besitzerfolge == | ||
Das Gemälde wurde nach dem Zweiten Weltkrieg vom damaligen Besitzer des Seelinger Bauernhofes Meergraf gegen Naturalien an Frau Hanreich, Besitzerin des Schlosses Walchen, übergeben. Es gelangte, um Schulden abzudecken, durch Verkauf an einen Antiquitätenhändler. Durch Recherchen und Zufall erfuhr der Obmann des Heimatvereins Attergau, [[Franz Hauser]], den Aufenthaltsort es Gemäldes und erwarb es für den [[Portal:Heimatverein Attergau|Heimatverein Attergau]]. So kehrte das Bild im Jahr 2023 wieder in die Ursprungsgemeinde zurück. Es kann im [[Pfarrmuseum St. Georgen im Attergau]] besichtigt werden. | |||
*'''Siehe auch:''' Die Geschichte des [[Attergau]]s | |||
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Aktuelle Version vom 2. Mai 2024, 11:45 Uhr
Der Amthof Seeling, heute steht dort der Bauernhof der Familie Meergraf, Marktgemeinde St. Georgen im Attergau, war über viele Jahrhunderte das Verwaltungszentrum des Klosters Asbach an der Rott (Bayern) im Attergau, dem viele Höfe im Attergau zugehörig waren. Das Kloster Asbach wurde 1803 säkularisiert. Die Besitzungen im Attergau wurden verkauft.
Geschichte
Im Jahr 1007 schenkte der römisch-deutsche Kaiser Heinrich II. (damals noch König) dem vom ihm gegründeten Bistum Bamberg seine Besitzungen im Attergau. Im Jahr 1127 wurde dem Bamberger Bischof Otto I. (dem Großen), der später heilig gesprochen wurde, das kurz vorher gegründete Benediktinerkloster Asbach an der Rott in Bayern übergeben.
Bischof Otto stattete das Kloster Asbach nun mit vielen Höfen im Attergau und Ering am Inn (Bayern) aus. Ein großer Bauernhof in Seeling bei St. Georgen im Attergau wurde der Amthof des Klosters im Attergau. Der wirtschaftlich bedeutende Hof wurde im Laufe der Jahre schlossähnlich ausgebaut und auch mit einer Kapelle ausgestattet.
Das Gemälde
Von einem unbekannten Maler wurde ein großes Gemälde (180x247cm) gemalt, das die Besitzungen des Klosters Asbach im Attergau nennt und darüber hinaus die Protagonisten des Klosters darstellt. Die Entstehungszeit des Gemäldes wird wahrscheinlich im frühen 18. Jahrhundert liegen.
Auf dem Gemälde ist Bischof Otto I. von Bamberg zu sehen, der eine Tafel präsentiert, auf der die Besitzungen im Attergau des Klosters angeführt werden. Über ihm wacht als Schutzpatronin Maria mit dem Kind und ihr zur Seite der hl. Benedikt von Nursia (Asbach war ein Benediktinerabtei) und der Apostel Matthäus, der Patron der Klosterkirche von Asbach, die ebenfalls auf dem Bild dargestellt ist.
Zu den Füßen des Bischofs zeigt eine Putte eine Rolle mit der Weiheinschrift, auf der die Geschichte des Bildes beschrieben ist.
Die Weiheinschrift
Die Weiheinschrift in lateinischer Sprache lautet übersetzt:
Hl. Otto, Bischof von Bamberg, Weiher und Stifter der Kirche zu Asbach, Schenker der Zehente in Ering und im Attergau und der Güter in Kobernaußen, Seeling, Aurach und Neukirchen. 1127
Die Besitzungen
Auf der Tafel, die Bischof Otto präsentiert, werden folgende Besitzungen gezeigt, die auch auf dem Bild beschrieben sind:
In der Mitte der Tafel:
"Schloss Seeling samb dem Grundt".
In den vier Ecken der Tafel:
Aurach (am Hongar), Neukirchen (an der Vöckla), Thanham (Gemeinde Berg im Attergau) und Kasten (Gemeinde Aurach am Hongar)
In den kleinen Feldern der Tafel:
Paurngrub, Pöglbaur, Kollgrueben, Schimplleiten, Lenzenwöger, im Edtholz, in der Haldt, Gendlleiten
Pöglsberg, Stainbach, Mühlreith, St. Georgen, Hundsrain, Pauschinger
Puchberg, Segner in Reith, Pabing (Pabigen!), Schellnberg, Moos bei Steinbach, Neudorf, Alkersdorf, Langacker
Guggenberg, Lehner im Wald, Ertl im Wald, Steffelbach, Groissengut, Raschbach
Anmerkung: Die Namensschreibung änderte sich oft in den letzten Jahrhunderten.
Besitzerfolge
Das Gemälde wurde nach dem Zweiten Weltkrieg vom damaligen Besitzer des Seelinger Bauernhofes Meergraf gegen Naturalien an Frau Hanreich, Besitzerin des Schlosses Walchen, übergeben. Es gelangte, um Schulden abzudecken, durch Verkauf an einen Antiquitätenhändler. Durch Recherchen und Zufall erfuhr der Obmann des Heimatvereins Attergau, Franz Hauser, den Aufenthaltsort es Gemäldes und erwarb es für den Heimatverein Attergau. So kehrte das Bild im Jahr 2023 wieder in die Ursprungsgemeinde zurück. Es kann im Pfarrmuseum St. Georgen im Attergau besichtigt werden.
- Siehe auch: Die Geschichte des Attergaus
Literatur
Helmut Pachler: Das Bistum Bamberg und der Attergau, Heimatverein Attergau 2007
- Dieses Buch ist beim Heimatverein Attergau erhältlich.