Handwerk: Unterschied zwischen den Versionen
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Eine große Anzahl handwerklicher Berufe hat zur Selbstversorgung erheblich beigetragen. In den vergangenen Jahrhunderten war das Handwerk, das oft gemeinsam mit kleinen Bauernsacherln betrieben wurde, ein unentbehrlicher Teil der Dorfgemeinschaften im Attergau. Hier wurde hergestellt, was die Leute zum Leben brauchten. | |||
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Das Leben und die Bedeutung der Handwerker, wie es in den Dörfern und Märkten im [[Attergau]] bestand, wird im [[Tagebuch des Michl Wiesinger 1830 - 1895]] anschaulich beschrieben. Im [[Aignerhaus|Museum Aignerhaus]] in St. Georgen im Attergau sind verschiedene Werkzeuge und Gerätschaften aus alten Handwerksberufen ausgestellt. Die Kaufleute und kleinen Geschäfte in jedem Ort verkauften allerlei Waren, die regional nicht hergestellt werden konnten und überwiegend über Bahn und Schiff herangeschafft wurden. | |||
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Bild:Hufbeschlagen1936.JPG|Das Beschlagen der Pferdehufe beim Schmied in Nußdorf war 1936 neben der Herstellung und dem Verkauf von Eisenwaren, Werkzeug und Beschlägen eine wichtige Tätigkeit. | Bild:Hufbeschlagen1936.JPG|Das Beschlagen der Pferdehufe beim Schmied in Nußdorf war 1936 neben der Herstellung und dem Verkauf von Eisenwaren, Werkzeug und Beschlägen eine wichtige Tätigkeit. | ||
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Aktuelle Version vom 14. Dezember 2023, 18:10 Uhr
Das Handwerk waren neben der Landwirtschaft und der Forstwirtschaft ein wesentlicher Erwerbszweig. Durch den aufkommenden Tourismus erlebte das Handwerk einen weiteren Aufschwung im Seengebiet.
Eine Vielzahl handwerklicher Berufe
Eine große Anzahl handwerklicher Berufe hat zur Selbstversorgung erheblich beigetragen. In den vergangenen Jahrhunderten war das Handwerk, das oft gemeinsam mit kleinen Bauernsacherln betrieben wurde, ein unentbehrlicher Teil der Dorfgemeinschaften im Attergau. Hier wurde hergestellt, was die Leute zum Leben brauchten.
Die Müller, Bäcker, Schuster, Schneider, Tischler, Bau- und Zimmerleute, Lederer, Schmiede, Wagner, Säger, Köhler, Sattler, Schindelmacher und viele weitere waren wichtige Handwerker. Sie arbeiteten in kleinen Werkstätten, gingen aber auch, wo es möglich war, zu ihren Auftraggebern auf die Stör (Ster).
Das Leben und die Bedeutung der Handwerker, wie es in den Dörfern und Märkten im Attergau bestand, wird im Tagebuch des Michl Wiesinger 1830 - 1895 anschaulich beschrieben. Im Museum Aignerhaus in St. Georgen im Attergau sind verschiedene Werkzeuge und Gerätschaften aus alten Handwerksberufen ausgestellt. Die Kaufleute und kleinen Geschäfte in jedem Ort verkauften allerlei Waren, die regional nicht hergestellt werden konnten und überwiegend über Bahn und Schiff herangeschafft wurden.
Bildergalerie
1956 war der Niedergang der Schusterwerkstätten bereits erkennbar. In Seewalchen entstand die Schuhfabrik Kastinger und in Attersee die Schuhfabrik Oswald mit mehreren hundert Beschäftigten
Die Gerberarbeit, hier 1930, wird am selben Standort in Nußdorf bereits acht Jahrhunderte lang bis heute betrieben
-1920- die Niedermayrsäge lieferte gesägtes Holz für den regionalen Verbrauch und ins Ausland. Bei späteren Grabungsarbeiten wurden Reste einer Köhlerei gefunden.
Zimmerleute beim Stegbau am See 1950
Zimmerleute beim Abbund 1951 – noch ohne Motorsäge
Quellen
- Walter Großpointner, Nußdorf - Heimatgeschichtliche Sammlung
- Museum Aignerhaus - Heimatverein St. Georgen
- Manfred Hemetsberger, Nußdorf
- Aichinger, Nußdorf