Ferrary-Kapelle: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Atterwiki
Keine Bearbeitungszusammenfassung
Keine Bearbeitungszusammenfassung
Zeile 5: Zeile 5:
==Das Gelübde seiner Jugend==
==Das Gelübde seiner Jugend==
Während seine Mutter in Bad Ischl weilte, unternahm der junge Philipp von Ferrary alleine eine Wanderung zum Klauskogel bei [[Burgau]]. Dabei wurde er von einem schweren Gewitter überrascht. Er wollte zum Attersee absteigen, verirrte sich und stand plötzlich vor einer tiefen Schlucht. Durch diese Schlucht führte nur ein schmaler Pfad bergab. Er suchte bei einem Felsvorsprung Unterschlupf und als sich das Gewitter beruhigte, versuchte er abzusteigen, rutschte aus und drohte abzustürzen. Das passierte mehrmals. Als er mit letzter Kraft am Attersee ankam, brach er zusammen. <br />
Während seine Mutter in Bad Ischl weilte, unternahm der junge Philipp von Ferrary alleine eine Wanderung zum Klauskogel bei [[Burgau]]. Dabei wurde er von einem schweren Gewitter überrascht. Er wollte zum Attersee absteigen, verirrte sich und stand plötzlich vor einer tiefen Schlucht. Durch diese Schlucht führte nur ein schmaler Pfad bergab. Er suchte bei einem Felsvorsprung Unterschlupf und als sich das Gewitter beruhigte, versuchte er abzusteigen, rutschte aus und drohte abzustürzen. Das passierte mehrmals. Als er mit letzter Kraft am Attersee ankam, brach er zusammen. <br />
Seine Mutter machte sich Sorgen und schickte seinen Freund Eduard Boulanger zur Suche aus. Dieser fand Philipp von Ferrary völlig erschöpft am Ufer des Sees liegend, rüttelte ihn wach und war froh, dass alles vorbei war. Damals gelobte Philipp, eine Kapelle zu errichten.
Seine Mutter machte sich Sorgen und schickte seinen Freund Eduard Boulenger zur Suche aus. Dieser fand Philipp von Ferrary völlig erschöpft am Ufer des Sees liegend, rüttelte ihn wach und war froh, dass alles vorbei war. Damals gelobte Philipp, eine Kapelle zu errichten.
[[Bild: WPl_Attersee_Sued2.jpg|thumb|left|300px|Postkarte um 1896 (Sammlung Wilhelm Ploner)]]
[[Bild: WPl_Attersee_Sued2.jpg|thumb|left|300px|Postkarte um 1896 (Sammlung Wilhelm Ploner)]]



Version vom 12. September 2016, 21:36 Uhr

Die „Ferrary-Kapelle“ in Unterburgau

Die „Ferrary-Kapelle“ in Unterburgau, Gemeinde St. Gilgen, wurde Ende des 19. Jahrhunderts (1891) von Philipp von Ferrary gestiftet.
Philipp Ferrary (* 1850, † 1917) war unglaublich reich, einer der berühmtesten Philatelisten der Welt und weilte gerne am Attersee.

Das Gelübde seiner Jugend

Während seine Mutter in Bad Ischl weilte, unternahm der junge Philipp von Ferrary alleine eine Wanderung zum Klauskogel bei Burgau. Dabei wurde er von einem schweren Gewitter überrascht. Er wollte zum Attersee absteigen, verirrte sich und stand plötzlich vor einer tiefen Schlucht. Durch diese Schlucht führte nur ein schmaler Pfad bergab. Er suchte bei einem Felsvorsprung Unterschlupf und als sich das Gewitter beruhigte, versuchte er abzusteigen, rutschte aus und drohte abzustürzen. Das passierte mehrmals. Als er mit letzter Kraft am Attersee ankam, brach er zusammen.
Seine Mutter machte sich Sorgen und schickte seinen Freund Eduard Boulenger zur Suche aus. Dieser fand Philipp von Ferrary völlig erschöpft am Ufer des Sees liegend, rüttelte ihn wach und war froh, dass alles vorbei war. Damals gelobte Philipp, eine Kapelle zu errichten.

Postkarte um 1896 (Sammlung Wilhelm Ploner)

Die Kapelle

Als er nach dem Tod seiner Mutter sein reiches Erbe antreten konnte, löste er sein Gelübde ein. Die Errichtung dieser Ferrary-Kapelle brachte Philipp Ferrary, der sich gelegentlich auch Philipp Arnold nannte, wieder an den Attersee. Die Kapelle wurde von dem Wiener Architekten Friedrich Schön, der am Südende des Attersees tätig war, geplant. Sie ist dem hl. Eduard (in Erinnerung an seinen Retter) geweiht.
Im Septemer 1891 wurde die Kapelle eingeweiht.
Ferrary liebte den Attersee und hielt sich häufig in Weißenbach auf. Er hatte auch den Plan, in dieser Kapelle begraben zu werden. Ferrary wurde aber, seinem letzten Willen gemäß, am Ortsfriedhof von Steinbach am Attersee beigesetzt.

Die Kapelle besteht noch, gegenüber dem ursprünglichen Standort wurde sie im Zuge eines Straßenbaus um einige Meter Richtung Berg versetzt. Eine Renovierung der denkmalgeschützten Kapelle ist angedacht.

Lageplan

Die Ferrary-Kapelle in Unterburgau Karte

Quellen

  • Franz Kneissl, Steinbach
  • Josef Loy, Steinbach
  • Heinrich Strobl, Unterach
  • Auszüge aus „Die Geschichte der Philatelie“
  • Peter J. Bohr: „Der Briefmarkenkönig“; Verlag Ludwig Helwig, Dransfeld
  • Gedenktafel an der Pfarrkirche in Steinbach