Eibe beim ehemaligen k.u.k Jagdhaus "Aufzug": Unterschied zwischen den Versionen
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*[http://www.geocaching.com/seek/cache_details.aspx?guid=168d6967-4fb0-45b3-924d-226011aa9ebf Holzaufzug im Weißenbachtal] (22. 10. 2009) | *[http://www.geocaching.com/seek/cache_details.aspx?guid=168d6967-4fb0-45b3-924d-226011aa9ebf Holzaufzug im Weißenbachtal] (22. 10. 2009) | ||
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Version vom 30. Dezember 2009, 17:31 Uhr
Eibe beim ehemaligen kaiserlichen Jagdhaus „Aufzug“ im Weißenbachtal, Gemeinde Steinbach am Attersee
ND-Nr.: 238
Beschreibung und Standort
Die etwa 600-700 Jahre alte Eibe befindet sich neben der, dem ehemaligen kaiserlichen Jagdhaus zugehörigen, Hubertuskapelle. Sie weist einen Stammumfang von etwa 280 cm und einen Kronendurchmesser von etwa 9 m auf, die Höhe beträgt ca. 8 m. Sie stand bereits im Rahmen des Reichsnaturschutzgesetzes unter Naturschutz.
Der Beiname „Aufzug“ des ehemaligen Jagdhauses geht auf einen für seine Entstehungszeit höchst innovativen Holzaufzug zurück, mit dessen Hilfe Hallholz aus dem Weißenbachtal zur Saline nach Ebensee transportiert wurde. Für die Beheizung der Sudpfannen jener Saline waren Unmengen von Holz erforderlich, die, nachdem die Holzvorräte im Trauntal erschöpft waren, aus dem Attergau- und Atterseegebiet geliefert wurden. Die Stämme wurden dazu über fließende Gewässer getriftet, mit Plätten über den See und mithilfe des Aufzugs über die letzten Höhenmeter nach Weißenbach transportiert, wo man das Holz schließlich lagerte. Der Holzaufzug war von 1721/22 bis zur Eröffnung der ersten Bahnstrecke und die damit einsetzende Lieferung von Braunkohle aus dem Hausruck im Jahr 1877 in Betrieb. Nach Auflassung des Holzaufzugs dienten die leerstehenden Gebäude Kaiser Franz Joseph als Jagdsitz.
Ein funktionsfähiges Modell des Holzaufzugs ist im Heimathaus in Steinbach zu besichtigen.
Geschichte und Verwendung der Eibe
Die Eibe ist der einzige giftige Nadelbaum Europas. Sie enthält das Alkaloid Taxin, das den Tod durch Herzstillstand herbeiführt. Die tödliche Dosis liegt dabei bei 50-100g Nadeln, auch die Kerne der auffällig roten Beeren sind taxinhaltig.
Das Holz der Eibe ist, aufgrund seiner Elastizität und Härte, für den Bogen- und Pfeilbau hervorragend geeignet. Schon in der Steinzeit wurden Eibenholzspeere zur Jagd verwendet, der Bogen der Gletschermumie „Ötzi“ ist ebenfalls aus Eibenholz. Die Pfahlbaukultur am Mondsee wird von Forschern auch „Eibenkultur“ genannt, weil eine große Anzahl von Alltagsgegenständen aus dem harten Holz gefertigt wurden. Auch den Kelten war die Eibe wohlbekannt. Den giftigen Absud von Eibennadeln verwendeten sie zur Herstellung ihrer gefürchteten Giftpfeile.
Vor allem in England gibt es seit jeher eine große Tradition im Bau von Eibenbögen, die von allen Gesellschaftsschichten zur Jagd und zum Kampf genutzt wurden. Im mittelalterlichen England musste jeder freie Einwohner einen Eibenbogen zu Verteidigungszwecken bereithalten. Auch außerhalb Englands erfreuten sich Eibenholzbögen großer Beliebtheit. Im Umkreis von Festungen und Burgen wurden oftmals größere Eibenbestände gepflanzt um ein ständig „nachwachsendes“ Waffenarsenal zur Verfügung zu haben. Kaiser Maximilian führte einen Langbogen aus Eibenholz und ließ seine Landsknechte ähnlich ausstatten. Der Bedarf an Eibenholz war dabei so hoch, dass die Eibe zeitweise in ganz Europa beinahe ausgerottet wurde. Während der Türkenkriegszeit herrschte gar ein Exportverbot für Eibenholz – schließlich sollten solch hervorragende Waffen nicht dem Feind in die Hände gespielt werden.
Quellen
- Laudert, Doris: Mythos Baum. Was Bäume uns Menschen bedeuten. Geschichte – Brauchtum – 40 Baumporträts, München-Wien 1998.
- Aichele, Dieter: Welcher Baum ist das?, 17. Aufl., Stuttgart 1978.
- Holzaufzug im Weißenbachtal (22. 10. 2009)