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Seine Vorfahren stammen aus der Bukowina (Buchenland). Die Eltern Johannes (1910-1987) und Magdalena Romankiewicz (1916-1995) verließen ihre Heimat, weil sie im Zuge des Hitler-Stalin-Paktes vor die Alternative gestellt wurden, dort unter russischer Verwaltung zu bleiben oder ins Deutsche Reich zu übersiedeln. Dieser Umsiedlung schloss sich die Volksgruppe nahezu vollständig mit rund 96.000 Personen an <sup>(1)</sup>. <br/> | Seine Vorfahren stammen aus der Bukowina (Buchenland). Die Eltern Johannes (1910-1987) und Magdalena Romankiewicz (1916-1995) verließen ihre Heimat, weil sie im Zuge des Hitler-Stalin-Paktes vor die Alternative gestellt wurden, dort unter russischer Verwaltung zu bleiben oder ins Deutsche Reich zu übersiedeln. Dieser Umsiedlung schloss sich die Volksgruppe nahezu vollständig mit rund 96.000 Personen an <sup>(1)</sup>. <br/> | ||
Auch 19 Mitglieder der Familie Romankiewicz machten sich 1940 auf den Weg, der sie vorerst nach Oberschlesien und von 1941 bis 1946 nach Bad Hall führte. Nach Kriegsende 1945 hielten sich in Oberösterreich über 11.500 Bukowinadeutsche auf <sup>(2)</sup>. <br/>Der Vater Johannes war von Beruf Schuster und fand ab 1946 in der Schuhmacherei Josef Strutzenberger, Lenzing, eine Anstellung. Ab 1949 arbeitete er in der [[Schuhfabrik Kastinger]] in Seewalchen. Mit seiner Frau hatte er fünf Kinder, von denen die beiden ältesten noch in Davideni geboren wurden. Eduard (1937-2012) wurde Priester, war Missionar in Brasilien und schließlich Pfarrer in Pichl bei Wels. Anton (1939-1975) wurde Schlosser. <br/>Die in Österreich geborenen Kinder der Familie sind Rudolf, Genoveva (sie war zuletzt Verwaltungsleiterin in einem Lebensmittelbetrieb) und Josef Romankiewicz (bis Ende 2018 Primararzt îm Klinikum Wels-Grieskirchen). <br/>Nach den Jahren in Bad Hall kam die Familie 1946 in das Wohnlager Pettighofen 505, wo sie am Anfang in zwei Zimmern mit 30 m² und zu neunt Platz finden mussten. Viel Fleiß und Mühe bedeutete es, in der [[Rosenau]] 1955 ein Grundstück zu kaufen und dort ein Eigenheim zu bauen, das schließlich im Herbst 1959 bezogen wurde. So konnte die Familie endlich wieder vernünftig wohnen, allerdings über 1.200 km von ihrem ersten Haus in Davideni (in der heutigen Ukraine) entfernt. | Auch 19 Mitglieder der Familie Romankiewicz machten sich 1940 auf den Weg, der sie vorerst nach Oberschlesien und von 1941 bis 1946 nach Bad Hall führte. Nach Kriegsende 1945 hielten sich in Oberösterreich über 11.500 Bukowinadeutsche auf <sup>(2)</sup>. <br/>Der Vater Johannes war von Beruf Schuster und fand ab 1946 in der Schuhmacherei Josef Strutzenberger, Lenzing, eine Anstellung. Ab 1949 arbeitete er in der [[Schuhfabrik Kastinger]] in Seewalchen. Mit seiner Frau hatte er fünf Kinder, von denen die beiden ältesten noch in Davideni geboren wurden. Eduard (1937-2012) wurde Priester, war Missionar in Brasilien und schließlich Pfarrer in Pichl bei Wels. Anton (1939-1975) wurde Schlosser. <br/>Die in Österreich geborenen Kinder der Familie sind Rudolf, Genoveva (sie war zuletzt Verwaltungsleiterin in einem Lebensmittelbetrieb) und Josef Romankiewicz (bis Ende 2018 Primararzt îm Klinikum Wels-Grieskirchen). <br/>Nach den Jahren in Bad Hall kam die Familie 1946 in das Wohnlager Pettighofen 505, wo sie am Anfang in zwei Zimmern mit 30 m² und zu neunt Platz finden mussten. Viel Fleiß und Mühe bedeutete es, in der [[Rosenau]] 1955 ein Grundstück zu kaufen und dort ein Eigenheim zu bauen, das schließlich im Herbst 1959 bezogen wurde. So konnte die Familie endlich wieder vernünftig wohnen, allerdings über 1.200 km von ihrem ersten Haus in Davideni (in der heutigen Ukraine) entfernt. |
Aktuelle Version vom 21. Oktober 2022, 13:30 Uhr
Rudolf Romankiewicz war Amtsleiter in Seewalchen und betreute bis 2021 gemeinsam mit Johann Rauchenzauner die Chronik von Seewalchen.
Amtsleiter Rudolf Romankiewicz
Rudolf Romankiewicz wurde am 16. April 1942 in Bad Hall geboren. 1946 kam die Familie nach Lenzing. Nach dem Besuch der Pflichtschule und Handelsschule in Lenzing begann Romankiewicz als Chemielaborwerker in der Lenzinger Zellulose- und Papierfabrik. Er sah seine Zukunft weniger in der chemischen Industrie, sondern eher in einer Verwaltungstätigkeit. Deshalb bewarb er sich 1963 im Gemeindeamt Seewalchen und war dort vorerst in der Hauptverwaltung und in der Bauabteilung tätig. Er absolvierte Schulungen und machte die B-Matura.
Nachdem Josef Nöhmer in den Ruhestand trat, bewarb sich Romankiewicz um die Stelle als Amtsleiter und war in dieser Funktion von 1976 bis 1997 tätig. Er ließ sich von Gewissenhaftigkeit und korrekter Anwendung der Gesetze im Sinne der Bürger leiten. Spektakuläre Handlungen und Aktionen gehörten nicht zu seiner Auffassung der Amtsführung.
Romankiewicz ist verheiratet und hat zwei Töchter. Nach seiner Pensionierung 1997 konnte er sich verstärkt seinem Hobby, dem Fotografieren, widmen. Über 25 Jahre kam fast jedes Bild in der Gemeindechronik aus seinem Fotoapparat.
Er war auch Funktionär im ATSV Seewalchen (1966 bis 1970) und eine Periode im röm.-kath. Pfarrgemeinderat Seewalchen (1982 bis 1987) tätig und von 1999 bis 2011 Schriftführer in der Arbeitsgruppe Vöcklabruck der Lebenshilfe. Anschließend stellte er sich weitere vier Jahre als Beirat in den Dienst dieser Sache.
Außerdem beschäftigt er sich wie seine Schwester mit der Geschichte der Familie.
Ehrungen
- 1997 Goldene Verdienstmedaille der Marktgemeinde Seewalchen am Attersee
- 1998 Goldenes Verdienstzeichen des Landes Oberösterreich
- 2022 Ehrenring der Marktgemeinde Seewalchen am Attersee
Familie und Vorfahren
Seine Vorfahren stammen aus der Bukowina (Buchenland). Die Eltern Johannes (1910-1987) und Magdalena Romankiewicz (1916-1995) verließen ihre Heimat, weil sie im Zuge des Hitler-Stalin-Paktes vor die Alternative gestellt wurden, dort unter russischer Verwaltung zu bleiben oder ins Deutsche Reich zu übersiedeln. Dieser Umsiedlung schloss sich die Volksgruppe nahezu vollständig mit rund 96.000 Personen an (1).
Auch 19 Mitglieder der Familie Romankiewicz machten sich 1940 auf den Weg, der sie vorerst nach Oberschlesien und von 1941 bis 1946 nach Bad Hall führte. Nach Kriegsende 1945 hielten sich in Oberösterreich über 11.500 Bukowinadeutsche auf (2).
Der Vater Johannes war von Beruf Schuster und fand ab 1946 in der Schuhmacherei Josef Strutzenberger, Lenzing, eine Anstellung. Ab 1949 arbeitete er in der Schuhfabrik Kastinger in Seewalchen. Mit seiner Frau hatte er fünf Kinder, von denen die beiden ältesten noch in Davideni geboren wurden. Eduard (1937-2012) wurde Priester, war Missionar in Brasilien und schließlich Pfarrer in Pichl bei Wels. Anton (1939-1975) wurde Schlosser.
Die in Österreich geborenen Kinder der Familie sind Rudolf, Genoveva (sie war zuletzt Verwaltungsleiterin in einem Lebensmittelbetrieb) und Josef Romankiewicz (bis Ende 2018 Primararzt îm Klinikum Wels-Grieskirchen).
Nach den Jahren in Bad Hall kam die Familie 1946 in das Wohnlager Pettighofen 505, wo sie am Anfang in zwei Zimmern mit 30 m² und zu neunt Platz finden mussten. Viel Fleiß und Mühe bedeutete es, in der Rosenau 1955 ein Grundstück zu kaufen und dort ein Eigenheim zu bauen, das schließlich im Herbst 1959 bezogen wurde. So konnte die Familie endlich wieder vernünftig wohnen, allerdings über 1.200 km von ihrem ersten Haus in Davideni (in der heutigen Ukraine) entfernt.
Die Ursprünge
Ursprünglich stammt die Familie aus Deutsch-Böhmen. Die Männer waren in den ersten Generationen Glasbläser. Dieser Beruf brachte mit sich, dass die Glasbläser-Familien wandern mussten. Wenn in einer Gegend das notwendige Holz zur Mangelware wurde zogen sie weiter und kamen so auch auf polnisches Gebiet.
In dieser Zeit scheint sich der Familienname manifestiert zu haben, der sich aus einem „Patronym“ (Vatersnamen) entwickelt hat. Namen patronymischen Ursprungs existieren als Familiennamen in allen slawischen Sprachen. Der Vorname des Vaters (Roman) wurde ergänzt durch die polnische Endung –kiewicz, die dem germanischen Suffix -son bzw. -sohn entspricht. Romankiewicz bedeutet also soviel wie „Angehöriger des Roman“.(3).
Als um 1775 unter der habsburgischen Herrschaft Handwerker und Bauern aus Deutsch-Böhmen und Mähren planmäßig in der Bukowina angesiedelt wurden, gelangte auch die Familie Romankiewicz in das Herzogtum und blieb dort über sieben Generationen lang ansässig. Der berufliche Schwerpunkt lag nicht mehr allein beim Glas. Neben anderen handwerklichen Berufen waren sie vorwiegend als Schuster tätig.
So blieb es bis zum denkwürdigen Jahr 1940. Dann begann ein neues Leben in Österreich.
Quellen
- Rudolf Romankiewicz (2015)
Einzelnachweise:
(1) Schieder, Theodor (Bearb.): Das Schicksal der Deutschen in Rumänien, Bonn 1957, Nachdruck Augsburg 1994 (=Dokumentation der Vertreibung der Deutschen aus Ost-Mitteleuropa, Bd. III), S. 46 E
(2) Flobert, Otto: „Die heutige Lage der Buchenländer“, in: Berichte und Informationen 5/182 (1950)
(3) Hecklau, Tobias M.A. (Bearb.): Romankiewicz, Herkunft und Bedeutung des Familiennamens, Leipzig, 2012.