Kleindenkmale in Seewalchen
Die Kleindenkmale in Seewalchen umfassen folgende Objekte: (noch unvollständig]
Kapellen in Seewalchen
Wasserelement Linse in Seewalchen
Das Denkmal befindet sich auf dem 1998/99 neu gestalteten Gemeindeplatz von Seewalchen am Attersee, stammt von Professor Makoto Miuras Studierenden der Meisterklasse für Bildhauerei der Universität für künstlerische und industrielle Gestaltung in Linz und wurde 1999 errichtet.
Diese „begehbare Wasserarchitektur” soll zu einem „spielerischen, akustischen und optischen Eintauchen in die Welt des Wassers” verführen.
Vier große Rahmen werden von oben mit Wasser versorgt. Das herabrinnende Wasser bildet Wände aus einem Wasserschleier. Vor jedem Rahmen steht eine optische Linse. Blickt der Betrachter durch eine dieser Linsen auf den Wasserschleier, so erhält er den Eindruck, als würde das Wasser von unten nach oben strömen. Man kann das Denkmal mittels eines diagonal verlaufenden Weges auch begehen, wobei bei den Besuchern Unterwasserassoziationen hervorgerufen werden sollen.
Entfernt wurde 1998 im Zuge der Umbauarbeiten des Gemeindeplatzes der Ortsbrunnen, ein Mühlstein auf einem Sockel, aus dem Jahre 1985.
Der Bildhauer Makoto Miura erblickte 1949 in Japan das Licht der Welt. Seine technische Ausbildung absolvierte er noch in der Heimat, verließ diese aber für eine Europareise von 1970 bis 1973 und kehrte ihr schlussendlich im Tausch für Österreich ganz den Rücken. Zuerst weihte er einheimische Kinder in die Kunst des Judo ein, begann 1974 mit seiner Ausbildung zum Bildhauer, wurde 1975 Staatsmeister im Judo, brach seine Sportlaufbahn ab und widmete sich daraufhin ganz der Bildhauerei. Seine bevorzugten Materialien sind Holz, Stahl und Bronze. Ein Charakteristikum seiner Arbeiten ist, dass sich Innenräume mit Außenräumen verzahnen, wobei der Innenraum begehbar ist. Herr Miura ist seit 1985 Österreicher und wohnt und arbeitet im Großraum Linz.
Kriegsopferdenkmal in Seewalchen
Im Jahre 2001 wurden die zwei Denkmäler für die Opfer der beiden Weltkriege in einem einzigen neuen Denkmal zusammengefasst, das sich im unteren Teil des Friedhofs befindet.
Sechs Stufen führen auf einen geschotterten, ummauerten und mit zwei Seiteneingängen versehenen Platz, an dessen Südende sich die Gedenkwand befindet. Der Platz wird umrahmt von Gedenktafeln mit den Namen Gefallener, den westlichen Seiteneingang zieren zwei niedrige Säulen mit Bäumen. Das Gedenkwand-Mosaik hat eine Metalleinrahmung und zeigt eine gloriolentragende Maria in den Wolken, vor der ein Soldat mit Gewehr, Messer und Orden kniet. Links unten ist auch noch eine Lilie erkennbar. Auf der linken Seite werden in zwei Kolonnen die in Stahl eingestanzten 69 Namen der im Ersten Weltkrieg gefallenen und vermissten Seewalchener genannt. Auf der rechten Seite werden in ebenfalls zwei Kolonnen die 129 Namen der im Zweiten Weltkrieg gefallenen und vermissten Seewalchener aufgezählt. Aus den verfügbaren Unterlagen ist die genaue Zahl der gefallenen Seewalchener nicht mehr feststellbar.
Das Mosaik wird umrahmt von zwei Säulen, zwischen die ein niedriger Zaun mit zwei Kreuzen des Kameradschaftsbundes gesetzt wurde. Das Denkmal trägt die Aufschrift „Zum Gedenken der Gefallenen” und wurde vom Baumeisterbüro Ingenieur Johann Ploner geplant.
Das alte Denkmal – Erster Weltkrieg
Bereits 1917 wurde zu Ehren der gefallenen Seewalchener ein Denkmal im Friedhof errichtet. Die verfallene Gruft der Familie Khevenhüller-Horvath aus dem Jahre 1874 wurde in eine Gedenkstätte mit Email-Bildern der Soldaten und einem Mosaikbild Marias aus der Mosaikanstalt Innsbruck umgewandelt. Dieses Denkmal wurde im Zuge der Marktplatz-Umgestaltung im Jahre 2000 abgerissen und das heutige Denkmal mit dem alten Mosaik 2001 feierlich eröffnet. Das neue Denkmal enthält im Vergleich zur alten Gedenkstätte weder Fotos noch Hinweise darauf, aus welchen Dörfern die gefallenen Männer gekommen sind.
Unter der Seewalchener Bevölkerung wurde kolportiert, dass ein Öffnen der Gruft mit Lebensgefahr verbunden sei. Es hieß, die daran beteiligten Arbeiter seien – analog zu den Pyramidenöffnern – dem Tode geweiht. Mysteriöse Todesfälle gab es jedoch bisher keine.
Begräbnisprobleme
Die Mutter des Besitzers des Schlosses Kammer, Frau von Horwarth verstarb am 6. April 1874 in Schörfling an Blattern und wurde am selben Tage beerdigt. Die Schörflinger wollten aber aus unbekannten Gründen die Leiche nicht in ihren Friedhof dulden und es blieb das Grab über Nacht offen. Am nächsten Tag kam A. Bodenwieser, der Bote des Herrn von Horwarth, im Namen seines Herrn zum Bürgermeister mit dem Ersuchen, die Leiche der Frau von Horwarth im Friedhof Seewalchen beerdigen zu lassen. Herr von Horwarth würde dafür für die Armen der Gemeinde eine Spende und zum Schulbau 25 Baumstämme zusagen. Und so geschah es. Über das Grab der Frau von Horwarth wurde dann die Gruft errichtet.
Das alte Denkmal – Zweiter Weltkrieg
1948 wurde in Seewalchen der Heldenfriedhof errichtet. Die Gedenksteine wurden von den Angehörigen der Theatergesellschaft, der Feuerwehr und vom Pfarramt gestiftet.
Von 397 eingerückten Seewalchenern kehrten über einhundert nicht mehr nach Hause zurück. Weiters hatte Seewalchen am Attersee drei zivile Opfer zu beklagen.
Das alte Denkmal befand sich südlich der Pfarrkirche. Es handelte sich dabei um ein Holzkreuz auf einem Sockel, das mit Gedenktafeln und 75 Gedenksteinen aus Marmor nach Plänen des Architekten Josef Zotti 1948 errichtet wurde.
Partnerschaftsstein der Stadt Freyung in Seewalchen
Dieser Stein aus Granit aus dem Bayerischen Wald – eine typische Gesteinsformation für jene Gegend – befindet sich in der Grünanlage beim Marktgemeindeamt auf dem Seewalchener Marktplatz.
Es waren die Musikkapellen aus Seewalchen am Attersee und aus Kreuzberg in Freyung, die an einem Musikertreffen in Oostrozebeeke in Belgien teilnahmen und freundschaftliche Bande geknüpft wurden. Die damaligen Bürgermeister der beiden Gemeinden, Herr Josef Limberger und Herr Fritz Wimmer, beschlossen, eine partnerschaftliche Beziehung einzugehen. Als äußeres Zeichen ihrer Verbundenheit tauschten die beiden Gemeinden gewichtige Steine aus. Der bayerische Partnerschaftsstein wiegt über sechs Tonnen und wurde am 24. Juni 1989 aufgestellt. Die Inschrift auf der Tafel lautet:
Gewidmet den Bürgern der Markgemeinde / Seewalchen am Attersee /
unter Bürgermeister Josef Limberger /
von der Partnerstadt / Freyung / Bayer. Wald. /
25. Juni 1989 / Fritz Wimmer / 1. Bürgermeister /
Auf der Tafel ist außerdem das Wappen der Partnergemeinde Freyung zu sehen. In Silber auf grünem Boden steht ein grüner Baum, auf den von rechts ein goldener Vogel zufliegt. Freyung gehörte früher zum Stift Passau, daher ist kein altes Wappen überliefert. Das heutige Wappen erschien erstmals auf einem Siegel der Marktgemeinde aus der Zeit um 1818. Durch den frei fliegenden Vogel wollte man wohl auf den Ortsnamen anspielen. „Die Freyung” war ursprünglich kein Ortsname, sondern die Bezeichnung für ein Gebiet, in dem den Siedlern eine „Freiung”, das heißt, eine Befreiung von den Steuern, gewährt wurde.
Die Marktgemeinde Seewalchen am Attersee spendete der Stadt Freyung ebenfalls einen Stein, der direkt aus dem Attersee geholt wurde, aus Kalksandstein besteht und typisch für unsere Gegend ist.
Brunnen vor der Landesmusikschule in Seewalchen
Der Brunnen befindet sich vor der Landesmusikschule in Seewalchen am Attersee. Der von Josef Baier geplante Brunnen wurde 1991 errichtet. Er soll veranschaulichen, wie die Musik aus der ungestümen Unordnung der Natur, symbolisiert durch das bewegte Wasser im Brunnentrog, zu Höherem strebt und sich zu Ordnung und Harmonie entwickelt. Aus dem Brunnen steigen fünf Rohre aus Nirosta-Stahl auf, die im unteren Teil verbogen und verflochten sind und im oberen Teil parallel verlaufen. Den Orgelpfeifen können Töne entlockt werden. Eine Plakette trägt folgende Aufschrift:
Gespendet 1991 durch die Dilettanten-Theater-Gesellschaft Seewalchen
Josef Baier wurde 1951 in Salzburg geboren. Seine Tätigkeitsbereiche sind Stahlskulpturen und Klangobjekte. Der Künstler hat unter anderem an der „Galerie am See” beim „Festival der Regionen” in Unterach am Attersee teilgenommen. Dabei hat er ein Aluminium-Objekt mit einem Durchmesser von vier Metern ausgestellt, das alleine durch Gewichtsverlagerung auf dem Wasser gedreht werden konnte.
Seewalchener Gemeindebote, Juni 1991
Eine Diskussion entwickelte sich in der Frage der Gestaltung des Brunnens. Der Entwurf [...] führte im Gemeinderat zu lebhaften Debatten. Während sich ein Teil dafür aussprach, Mut zu zeigen und die Idee zu verwirklichen, trat ein anderer Teil der Gemeinderäte für eine handwerkliche Lösung ein. [...]
Brunnenkahrl in Seewalchen
Das Denkmal, das in der Bevölkerung fälschlicherweise auch als „Brunnenkandl” bezeichnet wird, befindet sich am oberen Ende des Carl-Häupl-Wegs in Seewalchen am Attersee.
Bei dem Denkmal handelt es sich um einen quaderförmigen Granitstein, der oben ausgehöhlt wurde. Das Wasser rinnt über die Steinvorderseite in einen großen Granittrog. Die Herkunft des Namens ist umstritten. Der Platz des Brunnens liegt zu weit weg vom historischen Zentrum des Ortes, als dass er für das Holen von Wasser mit „Kannen” gedient haben könnte. Hinter dem Brunnen befindet sich eine Landkarte von Seewalchen am Attersee, die das Zubringernetz des Seewalchener Wassers zeigt. Von der Bank hat man einen schönen Blick auf die Kirche und die Traunsteinspitze. Links neben dem Tiefenbehälter Brunnenkahrl steht außerdem ein Trinkwasserbrunnen aus Holz. Geht man diesen Weg ein wenig weiter, so bietet sich dem Auge außerdem noch der Attersee dar. Das Denkmal wurde 1983 von der Wassergenossenschaft Seewalchen am Attersee an diesen Platz gestellt.
Auszug aus der Geschichte der Wassergenossenschaft Seewalchen am Attersee
Aus einer Urkunde aus dem Jahr 1835 geht hervor, dass die Ortsversorgung aus den bereits erwähnten Gemeinden mit 68 Liegenschaften als Mitgliedern bestand. Die Wasserleitung erfolgte für beide Gemeinden aus der gemeinsamen Quelle im Ursprunge (im Besitze) des Moserbauern Wolfgang Mayrhofer. Von dort floss das Wasser in ein Sammelbecken („Brunnenkahr”) und wurde von dort mittels zwei nebeneinander liegenden Holzleitungen zu den Brunnen geleitet…
Friedensmahnmal in Seewalchen
Das Denkmal steht auf dem Vorplatz des Seewalchener Schulzentrums, obwohl ursprünglich eine Aufstellung des Mahnmals in der Siedlung Rosenau im Bereich der Autobahn-Unterführung geplant war. Das Friedensmahnmal wurde am 26. Oktober 1989 zum Gedenken „an den Beginn des 2. Weltkrieges vor 50 Jahren” errichtet. Es besteht aus 4,5 Tonnen unbehauenem Kalkstein, der aus dem Steinbruch im Weißenbachtal stammt. Beim Stein handelt es sich um keinen Findling, sondern um einen unbearbeiteten Stein, den Herr Gattinger gemeinsam mit Herrn Hinterdorfer aussuchte. Er trägt auf einer Kupfertafel die Inschrift:
1939 – 1945 / Zum Gedenken zur Mahnung / 55 Millionen / Todesopfer und unsagbares Leid für / Völker und Millionen / Heimatvertriebene hat / der 2. Weltkrieg gebracht. / Daher erhaltet den Frieden !!! / 26. 10. 1989
Auf dem Stein befindet sich außerdem das in Email eingelassene Wappen der Marktgemeinde Seewalchen am Attersee, wobei das gelbe Kreuz darauf verweist, dass Seewalchen eine Urpfarre ist. Daneben ist das (bereits beschädigte) Wappen der Siebenbürger Landsmannschaft (die Heimatvertriebenen) mit sieben Burgen auf rotem und blauem Hintergrund zu sehen. Ganz rechts glänzt noch das schwarze Kreuz des Kameradschaftsbundes. Hinter dem Denkmal wurde eine Friedenslinde angepflanzt. Geplant war auch, dass seit 1989 der 26. Oktober in Seewalchen am Attersee als „Friedenstag” zelebriert werden sollte. Diese an sich gute Idee konnte allerdings nicht realisiert werden.
Initiator der Mahnmal-Errichtung war der bereits verstorbene Seewalchener Kaufmann Josef Gattinger. Die Idee dazu entstand im Zuge seiner Vorträge an Schulen über die Geschehnisse von 1945, die Herr Gattinger als Zeitzeuge miterlebte und in einer Broschüre festhielt. Herr Gattinger stammt aus Sankt Georgen und war mit seinem Geschäft ab 1956 der erste Nahversorger in (der) Rosenau, obwohl er zuerst in Litzlberg im Hause Kranawitter seine Produkte verkauft hatte. Außerdem ist er der Autor des autobiographischen Buches „Abenteuer Leben”.
Prolog über Friede und Freiheit
Friede und Freiheit allen Menschen auf dieser Erde.
Lasst uns dafür eintreten, damit uns beides erhalten werde.
Friede und Freiheit sind nicht nur Wünsche gestern und heut,
Das sind unsere Sehnsüchte für alle Zeit.
Friede und Freiheit, erklären wir uns dazu ernstlich bereit,
Bauen wir täglich daran – auch morgen, so wie heut.
Unserem Herrgott wollen wir danken für Friede und Freiheit,
Und zugleich bitten, dass beides auch unseren Kindern erhalten bleibt.
In diesem Sinne wollen wir unser Friedensmahnmal enthüllen,
Und uns freuen, wenn es beiträgt, Friedenshoffnung zu erfüllen.
Es möge Mahner sein für alle Zeit,
Dass uns erhalten bleibe FRIEDE und FREIHEIT.
[Josef Gattinger]
Elisabeth-Brunnen in Seewalchen
Der Brunnen befindet sich beim Gasthof Stallinger an der Hauptstraße in Seewalchen am Attersee. Früher befand sich hier ein Löschteich, der das Überwasser vom Brunnenkahrl auffing. Donnerstags übte hier die Feuerwehr. Am Rande des Teichs befand sich bereits ein kleiner Brunnen.
Bei diesem Denkmal handelt es sich um einen Holzbrunnen mit einem achteckigen Wassertrog aus Granit. Der schlanke Holzbrunnen trägt ein Namensschild und ein Blechdach. Der Wasserspeier erinnert ein wenig an einen Drachenkopf und wird von einer Schlange umringelt. Die Kunstschmiedearbeiten wurden von Ernst Lenzenweger ausgeführt. Der Trog trägt das Wappen von Seewalchen am Attersee, das oberösterreichische Wappen und das Wappen der Wassergenossenschaft Seewalchen am Attersee in Form eines Brunnens und einer Lilie. Der Brunnen wurde im Oktober 1972 von der Wassergenossenschaft und der Familie Stallinger aufgestellt und 1997 restauriert. In einer Feier taufte Pfarrer Sax ihn auf „Elisabeth”. Bezogen ist dieser Name auf Frau Stallinger Elisabeth, die den Brunnen „für ihre Gäste” gespendet hat.
Grabstätte Julius Arigi in Seewalchen
Das Grabmal von Julius Arigi befindet sich im unteren Teil des Friedhofs von Seewalchen am Attersee. Die Grabstätte „ziert” ein Propeller eines Flugzeugs, das im Zweiten Weltkrieg in der Nähe von Steyr abgeschossen wurde. Der Flügel stand lange Zeit vor dem Haus der Familie Arigi, die Aufstellung des Propellers am Grab entsprach dem Wunsch des Verstorbenen. Die Grabaufschrift lautet: Julius / Arigi / Hauptmann a. D. / 3. 10. 1895 – 1. 8. 1981 / Feldpilot
- siehe auch: Julius Arigi
Römer-Grabstein in Seewalchen
Der Römer-Grabstein befindet sich an der Außenwand der Pfarrkirche (aber innerhalb des Glasneubaus) in der ersten Nische rechts neben dem Eingang. Solche Grabsteine wurden auf kaiserlich-königlichen Befehl in Kirchenmauern eingemauert, damit derartige Objekte nicht verloren gingen.
Der Grabstein zeigte ursprünglich einen Römer und seine Frau, der Frauenkopf ist aber heute nicht mehr erkennbar. Dieses Bruchstück eines Grabsteins ist 24 Zentimeter hoch und 26 Zentimeter breit.
Bei den Umbauarbeiten an der Kirche um die Jahrtausendwende wurde versucht, den Stein aus der Mauer heraus zu stemmen. Der Statiker riet jedoch davon ab, da der „heidnische” Stein ein tragendes Element des „christlichen” Bogens ist.
Am 17. Juli 1950 wurde bei Planierungsarbeiten neben der Villa Stallinger, Atterseestraße 27, ein römischer Schatz gefunden. Die aus der Zeit um 200 nach Christus stammenden Silberdenare, Ringe und Armreifen befinden sich im Heimathaus Vöcklabruck und können dort besichtigt werden.
Gedenktafel für Katharina Schiemer in Seewalchen
Die Gedenktafel befindet sich an der Eiche vor der Tischlerei Ploner in der Neißingerstraße in Seewalchen am Attersee. Am 27. Mai 1902 wurde Katharina Schiemer aus Seewalchen 23 ermordet in der „Kiningwies’n” aufgefunden. An diese Begebenheit erinnert die Gedenktafel, die folgende Inschrift trägt:
Christliches Andenken an Katharina / Schiemer welche am 27. Mai 1902 in / diesem Walde durch ruchloser hand ermordet wurde. / — / Wo nicht Gier auf Erden / doch an Gottes Thron / findet Gut und Böses / seinen Lohn / — / rest. 1999
Dargestellt werden auf dem Bild Maria mit dem Kind und eine sich in einem Wald befindende gebeugte Frau in Blau. Es ist dies nicht der einzige Mord, der auf dem Gemeindegebiet von Seewalchen am Attersee im 20. Jahrhundert verübt wurde. Im November 1960 musste in Kraims ein Taxilenker sein Leben lassen.
Das Lied von der Mordtat
Meine Herrn, deaf i biddn, losds jedsd a weng af!
Mia haum wieda a neichs Schdiggl, des sing ma iads aus.
Des Liad vo da Moaddåd, beruht af Woaheid sogoa,
denn es is jå easchd gschegn voa a boa Joa.
D´Sewoija, då woas, jå, es foid oan ei glei,
wia de Undåd is gschegn im Joa dausndneihundadundzwei.
A zwoafåcha Moad woas, wås genau konstatiat is,
wea de Moadlusd bedråchd, denn gibds gwis an Riß.
Ma lesd vo so wås gwis efda, es gibd schlechde Leid af da Wöd,
åwa beowåchds, wias då woa, des is gwis unerhöad.
Iads schau ma a bissl weida, und ins uman Möada glei um,
wei waun dea ned dson finddn wa, des wa a weng ds dumm.
Den wo a Möada ds Haus is, jå glaubds mas gwis,
das duaddn mid da Rua und mim Segn Gottes aus und gschegn is.
Ma deaf zwoa sein Naum ned nena, wia ma head vo de Leid,
es is a weid gscheida, ea is jå ned weid.
Es is ned so fei gschbuna, sågd des Schbrichwuad fei gwis,
wei Gott der Allwissende a grechda Richda is.
Soid agradd de wöddlich Schdråf ausbleim,
a da ewign kaun ah se ned vabeireim.
Denn vuam ewign Richda, då wiad eam de oame Kathl vaglågn,
Und se wiad vuam feign Möada ois hoagloa aussågn.
Und ah des unschuidig Kind, des was inddan Mudaloab vaschied,
ah des wiad sei Auklega sei; de zwoa wean schau fechde damid.
Iads schau ma um d´Uasåch, wegn wås a d´Kathl gmuadt håd.
Ea håds hoid zeaschd vafiad; und iadsd wendd se hoids Blådd.
Se woa in Ada an Dienst, und då sågds eam goa boid,
dass in aundane Umschdänd sei soid, wås an Buam iwahaubd ned gfoid.
Åwa es warad ned de Easchd, de a ins Ugligg håd gschdiazd,
und s´Kathl und a Aundare san seine Obbfa, des is gwis iazd.
Da aundan gibd a danå an guadn Råd,
Se sois Kindl glei umbringa, damid a sei Rua håd.
I fråg eich, is des ned schau schänidg gnua; so oan ghead do da Schdraung,
dea soids biassn miassn iwa kuaz oda laung.
Åwa so schlechd wia da Bua is des Madl ned gwen,
und so håds biassn miassn mid ian bluadjunga Lem.
An Briaf håd ia da Heichla ia gråd nu gschriem,
gsügid midn Judaskuss; då muas s’Mensch jå unddaling.
Ea bschdöds in Woid, ned weid weg vo da Kråtza-Wies,
denn da Möada moad, dass a duad gwis sicha is.
S´Diandl gehd oaglos und voi Zuavasicht naus,
wei se woas hoid ned, dass nimmamea kimmt zrugg as Haus.
Denn wia a bluadrinstigs Raubdia schdiaddsd a se af de Oame, oh God,
und von den Händen des Verführers empfängt sie den Mördertod.
A Mau a da Neadd håd an Bedd glegn, schlåflos, wia an höliachdn Dåg,
dea heads hoid nedda s´Gschroa vo da Oaman; so wias Schicksoi sei måg.
Denn hed a a Aunung vo da Undåd sofuadd ghåd,
so hed a an Möada glei dawischd bei da Dåd.
Und drum miass ma iazd hoffn, es kommd nu da Dåg,
das da Möada hoid amoi vuam Deifi schdeh måg.
Und iazd schdehd hoid a Büdschdog draussn afm Koasa seina Wies,
goa ned weid weg vo den Uat, wo de Bluaddåd gscheng is.
Då draf schdehd de Bidd, da Heagod soid ia hoid vazeihn,
und an Möada soid ah gauns schnö de grechd Schdråf eaeun.
Denn de Dränen vo de Öddan, de schrein zu Gott,
weis Schbrichwuat sågd, dea hüfd oan in da grossn Nod.
Buama und Madln, seids ned dumm, gedds mid de Leidln ned ds weid,
bringds ma koane ned um, wei des wa do a wenig ds dumm.
„Fine” heißt Ende, wie froh sind meine Hände.
Gegen ihren Dienstherren, der Pointner in Ader, wurde eine Gerichtsverhandlung geführt, er wurde jedoch freigesprochen, weil eine Bauerntochter aussagte, dass er in jener Nacht bei ihr gewesen sei.
[Moritat von Josef Schiemer, in der Bearbeitung von F. Roither]
Denkmal für Franz Karl Ginzkey in Seewalchen
- siehe: Franz Karl Ginzkey Denkmal
Das Denkmal wurde zu Ehren für den nicht unumstrittenen Dichter und Schriftsteller Franz Karl Ginzkey am Westwanderweg oberhalb des Restaurants Litzlberger Keller auf einer kleinen Lichtung im Wald errichtet. Die sieben Meter hohe Stele aus Granit trägt die folgende Aufschrift:
Dem großen Dichter und Ehrenbürger F. K. Ginzkey 1871–1963
Pieta in Seewalchen
- siehe: Pieta in Seewalchen
Der Besitzer des Amthofes Seewalchen, Rudolf Seyrl, ließ im Ortsfriedhof Seewalchen, südlich der Kirche, 1902 eine Familiengruft errichten. Im Jahr 1906 wurde diese Ruhestätte mit einer Pietà von Wilhelm Seib ausgestattet.
Marterl für Herrn Felix Mayr in Hainingerbach
Geht man den Kirchenweg von Seewalchen am Attersee nach Gerlham, dann sieht man nach der Brücke über den Haininger Bach rechts im Wald dieses Marterl stehen. „Da Moar” erlitt beim Spazierengehen einen tödlichen Herzinfarkt und rollte derart unglücklich unter einen Busch in Bachnähe, dass seine Leiche erst in der Nacht gefunden wurde. Das Marterl hat folgende Aufschrift:
Zur Andacht und Andenken an unseren / am 14. April 1994 um 16.00 Uhr / hier verstorbenen und allseits geschätzten / Weidkameraden ÖR. Felix Mayr, / Altbauer und „Moar ds Gerlhaum” / Weidmanns Ruh.
Das Bild wurde von Franz Andorfer aus Seewalchen am Attersee 1994 gemalt und zeigt eine Mariendarstellung.
Franz Günther Andorfer
Der gebürtige Seewalchener brauchte nicht, so wie seine Vorfahren, das Bäckerhandwerk zu erlernen, da es nicht gut sein kann, in einer „verkehrten Welt” zu leben, in der die Nacht zum Tag gemacht wird. Franz Günther wurde also Tischler. Und diesen Beruf übte er bis 1971 auch aus, bevor er beschloss, sein Hobby, die Malerei und das Restaurieren alter Möbel, zu seinem Brotberuf zu machen. Franz Günther Andorfer hat viele der Seewalchener Kleindenkmäler liebevoll restauriert und so vor dem Verfall gerettet.
Bildstock in Moos
Der frei im Feld stehende Bildstock befindet sich am Westwanderweg an der Fischer-Schottergrube. Schon früher stand an diesem Ort ein Holzkreuz, das zum Gedenken an einen bei der Arbeit im nahen Wald noch vor dem ersten Weltkrieg tödlich verunglückten Holzknecht mahnte. Der Bildstock in seiner heutigen Form steht seit den 50er-Jahren des 20. Jahrhunderts für Matthias Ebetsberger, der 1952 als 18-jähriger im nahe gelegenen Attersee ertrank. In der Mittagspause des „Maschingaungs” fuhren sieben Leute mit einem Boot auf den See hinaus, wobei das Boot kenterte. Herr Ebetsberger versuchte sich noch an das gekenterte Boot anzuklammern, konnte sich aber an der rutschigen Oberfläche nicht festhalten und versank im See. Seine Leiche konnte von Tauchern erst am nächsten Tag gefunden und geborgen werden. Der gemauerte Bildstock trägt auf einer Fliese folgende Aufschrift:
Maria, Königin aller Völker und des Friedens, bitte für uns.
Der Bildstock steht auf einer gemauerten Stele. Das Häuschen auf der Stele enthält das Bild einer Marienstatue mit der Aufschrift „Međjugore”. Es zeigt einen Teil der Statue „Immaculata von Tihaljina” und wurde von Matthias’ Schwester, Frau Fellner aus Neißing, in Meðjugore gekauft. Die Bilder des Marterls werden sporadisch erneuert. Der Bildstock wird von zwei kleinen Buchsbäumen flankiert. Es ist der vielleicht schönste Bildstock Seewalchens mit einem exzellenten Blick auf den See, die Schörflinger Kirche und das Schloss Kammer. Geht man den Weg Richtung Gerlham weiter, so lädt eine Bank zum Verweilen ein, und dem Wanderer eröffnet sich ein imposanter Blick auf den Buch- und Schafberg. Das Denkmal wird von der Familie Ebetsberger in Gerlham erhalten.
Wegkreuz in Gerlham
Das Wegkreuz befindet sich an der Straßenkreuzung „Gerlham – Neißing – Hainingerbach”. Das Kreuz trägt den gekreuzigten Jesus, die trauernde Mutter Maria sowie die einfachen Aufschriften „INRI” und „Es ist vollbracht” und verweist damit auf die laut Johannes-Evangelium letzten Worte Jesus. Kreuz und Christus finden Schutz unter einem Ahornbaum. Der Sohn Gottes ist in einem comicartigen Stil dargestellt, hat nur vier Zehen und trägt feminine Züge. Maria versteckt ihre Brüste unter ihren Händen. In der Feldkreuzweihe 1980 konnte Pater Leopold Strobl das von Frau Karen Mayr in Gerlham 11 in Zusammenarbeit mit Karl Eicher neu gestaltete Gerlhamer Feldkreuz segnen. Zu dieser Feier waren zirka hundert Bewohner von Gerlham und Umgebung gekommen. Eine Renovierung erfolgte 1999.
Wegkreuz in Litzlberg
Das Wegkreuz befindet sich beim Litzlberger Strandbad an der Kreuzung der Attersee-Bundesstraße und der Wagnerstraße in Litzlberg auf einer kleinen Verkehrsinsel. Das Kreuz mit Jesus und Maria erstrahlt in comicartiger Farbenpracht und zeigt Maria mit einem brennenden Herz in der Hand, in das sich ein spitzer, verbogener Dolch bohrt. Das Gesicht der Gottesmutter wirkt unendlich alt. Der Kopf Jesus’ fällt vom Betrachter aus gesehen unkorrekterweise nach links. Bei Kirchenbauten aus der Zeit der Gotik, die in ihrem Grundriss die Todesstellung Christi nachbilden wollten, wurde das Presbyterium schräg nach rechts gebaut. Das Kreuz trägt die Aufschriften „INRI” und „Es ist vollbracht”. Erhalter des Kreuzes ist die Familie Gebetsberger in Litzlberg, die es 1990 das letzte Mal von Herrn Franz Günther Andorfer restaurieren ließ. Alljährlich zieht auch heute noch am Montag zu den Bitttagen eine Prozession von diesem Kreuz in Litzlberg nach Buchberg in die Kirche.
Bildstock in Litzlberg
Die Bildsäule aus Granit steht im Garten des Hauses der Seehofstraße 5 - 7 in der Ortschaft Litzlberg. Der rund zwei Meter hohe Bildstock zeigt an den vier Seiten den heiligen Florian, Maria mit dem Kind, die personifizierte Dreifaltigkeit und ein eingemeißeltes JHS. Auf der Bildsäule befindet sich noch die Weltenkugel, auf der ein Kreuz mit Doppelbalken thront.
Marterl am Waldrand in Litzlberg
Das Marterl befindet sich am Waldrand hinter dem Haus Gerhard Marx. Man fährt zur so genannten „Conti-Siedlung”, biegt vor dem Transformator rechts in den Feldweg ein, folgt diesem durch ein kleines Wäldchen und sieht am Waldrand rechts bereits das Marterl. Das Denkmal erinnert an den 1951 hier verstorbenen Max Hüttmayr, der Bäcker in Seewalchen am Attersee war. Es ist ein einfaches, mannshohes Holzmarterl mit einem Bild hinter Glas und einer kleinen Abstellfläche für Kerzen. Das Bild zeigt einen tot auf einer Wiese liegenden Jäger mit einem Patronengurt um die Hüfte. Links neben ihm ist sein Gewehr, rechts davon liegt eine Krähe tot auf dem Rücken. Über dem Bild steht folgender Text:
Hier verstarb am 5. Juni 1951 der / Seewalchner Jäger Max Hüttmayr / beim ausüben des Weidwerks. / Weidmannsruh
Unter dem Bild findet sich folgender Text:
Gewiß ist der Tod, ungewiß der Tag / und die Stund niehmand wissen mag, / drum Tu Gut und denk dabei, / daß jede Stund die letzte sei.
Wegkreuz in Buchberg
Das Wegkreuz Buchberg befindet sich, von Seewalchen am Attersee kommend, auf der rechten Straßenseite rund 200 Meter vor der Kirche Buchberg. Das Wegkreuz zeigt Maria unter dem gekreuzigten Jesus und wird von zwei zweimetrigen Zedern flankiert. Das rund fünf Meter hohe Kreuz aus Holz, das bis 1991 einen Rundbogen hatte, trägt die Aufschrift „INRI”. Unter der Marienabbildung befindet sich noch ein Blumenkisterl. Der Seewalchener Restaurator Franz Günther Andorfer hat das Kreuz 1991 und erneut 2003 restauriert. Der Gekreuzigte, dargestellt mit vier und fünf Zehen, blickt Richtung Süden. Erhalter des Kreuzes ist die Familie Dachs in Buchberg, der zufolge das Kreuz bereits mindestens seit dem Ende des 2. Weltkrieges existiert.
Napoleons Pappeln
Bei den Recherchen wurde erzählt, dass dieses Kreuz früher in der Mitte von zwei mächtigen Pappeln stand, die Napoleon bei seiner Invasion des Attersee-Gebietes setzen ließ. Das Setzen von Pappeln, einer für unsere Gegend unüblichen Baumart, diente dazu, den napoleonischen Truppen bei ihrer Rückkehr in die französische Heimat als Wegweiser zu fungieren.
Sollte die Erzählung auf historischen Tatsachen beruhen, dann wären zwei Wegweiser nebeneinander gestanden, denn auch die im freien Feld und an Straßenkreuzungen aufgestellten großen Kreuze dienten vor allem im Winter als Orientierungshilfe.
Marienbild in Buchberg
Das Marienbild befindet sich am Haus der Familie Dachs in Buchberg Nummer 3. Das Bild unter dem Dachgiebel zeigt Maria mit dem Kind. Maria trägt einen gelben Glorienschein, ihr Haupt ist gekrönt und sie hüllt sich in einen blauen Umhang. Das Bild befindet sich mindestens schon hundert Jahre unter dem Dachgiebel, wie alte Bilder im Besitz der Familie Dachs beweisen. Es ist leider eines der letzten Zeugnisse von öffentlich zur Schau gestellter Frömmigkeit dieser Art in der Gemeinde Seewalchen am Attersee.
Marterl in Haining
Das Marterl befindet sich auf der linken Seite der Straße von Gerlham nach Haining nach der Durchfahrt durch den Wald, in der Nähe des Winkelbauern-Gutes. Das Marterl wurde 1990 errichtet, der Sockel ist betoniert, darauf befindet sich eine Stele aus mit Beton verbunden Kalksteinen. Der Stelenaufsatz ist verputzt und wird von einem Schindeldach gekrönt, das noch ein Metallkreuz ziert. Das Marterl zeigt Maria, die auf ihrer rechten Seite das Jesuskind trägt. Beide halten zusammen eine Frucht in ihren Händen. Das Bild ist signiert und datiert mit „Bucar 1990”. Die Stele trägt folgende Aufschrift:
Andreas Ebetsberger / -1989- / durch ein Unglück ums / Leben gekommen / Euer Herz erschrecke / nicht! / Im Haus meines Vater / sind viele Wohnungen / Joh. 14
Unter der Aufschrift befindet sich ein Kupfertopf mit Blumen an einem Haken. Die Rückseite des Marterls hat eine Nische, in der eine Marienstatue mit dem Jesuskind steht. Das Marterl nimmt Bezug auf das tragische Unglück, bei dem der Vater den Sohn mit dem Traktor überrollte. Die Vöcklabrucker Rundschau vom 7. September 1989 berichtete:
Bub von Traktor überrollt
Der Volksschüler Andreas Ebetsberger-Neuhofer (8) half am 2. 9. seinem Vater, dem Landwirt Josef Ebetsberger-Neuhofer (50), Haining, bei Feldarbeiten. Er stand dabei auf der Heckschaufel der Zugmaschine. Mit der Heckschaufel wurde Ackererde abgetragen und an anderer Stelle wieder abgeladen. Andreas Ebetsberger-Neuhofer hatte dabei fallweise einen Bolzen an der Schaufelhalterung zu ziehen, weshalb er ständig stehend mitfuhr. Beim Rückwärtsfahren zum Ausladen von Erde dürfte der Bub gestürzt sein. Er wurde vom Hinterrad der Zugmaschine überrollt und erlitt dabei schwerste Kopfverletzungen.
Das Marterl ist der Nachfolger einer anderen Gedenkstele, die ungefähr an der gleichen Stelle, aber auf der anderen Straßenseite stand. Die Straße Gerlham – Haining verlief früher durch einen mittlerweile aufgefüllten Hohlweg näher Richtung See. Erhalter des Marterls ist die Familie Ebetsberger-Neuhofer in Haining.
Alter Bildstock in Haining
Der mehrteilige Marien-Gedenkstock stand frei im Feld an der Wegkreuzung von Haining nach Gerlham und Buchberg. Der Bildstock hatte ein bewegtes Leben. Vor einiger Zeit wurde ihm der Kopfteil abgeschlagen, im Winter 2002/03 wurde er angefahren, kurzfristig entfernt und 2005 endgültig durch einen neuen Bildstock ersetzt. Bis zirka 1965 soll an dieser Stelle eine Pestsäule aus Sandstein gestanden haben, die der Dreifaltigkeit gewidmet war und ebenfalls ein Opfer des Verkehrs wurde. Auch sie wurde umgefahren. Die leicht verwitterte und mehrfach zersprungene Steinreliefplatte bildete Maria ab, die ein Kind küsst. Der Bildstock trug folgende Aufschrift:
Maria / mit dem Kinde / lieb, uns allen / deinen Segen / gib
Der Bildstock wurde von zwei Zedern flankiert, eine Bank lud zum Rasten ein. Der Betonguss wurde von der Familie Fürthauer erhalten.
Neuer Bildstock in Haining
Der neue Gedenkstock steht frei im Feld an der Wegkreuzung von Haining nach Gerlham und Buchberg. Die vierkantige Granitstele steht an der Stelle des alten Bildstockes. Sie entspricht im Aussehen der Sandsteinstele, die sich bis zirka 1965 an dieser Stelle befand, bevor sie ein Opfer des Verkehrs wurde. Auf Wunsch von Stephanie Fürthauer ließen ihr Sohn und dessen Familie diesen Bildstock bei einem Straßwalchener Steinmetz nach alten Vorlagen originalgetreu nachbauen. Die Kosten allein für die Bearbeitung der Granitsäule beliefen sich auf rund 1.500 Euro. An der Vorderseite ist ein Bild angebracht, das den heiligen Leonhard zeigt, der von einem Schaf, einer Kuh und einem kleinwüchsigen Pferd oder einem Esel umgeben ist. Leonhard ist in unserer Region ein mächtiger Bauernheiliger. In der linken Hand hält er einen weißen Bischofsstab, den das Schaf abzulecken scheint. Das Bild auf der linken Seite zeigt den heiligen Florian, der gerade mit einem Eimer einen brennenden Vierkanthof zu löschen versucht. Seine Kleidung entspricht nicht der eines römischen Offiziers, sondern eher der eines mittelalterlichen Ritters. In der linken Hand hält er ein langes Banner mit einem roten Kreuz auf weißem Hintergrund. Das Bild auf der rechten Seite zeigt den heiligen Hubertus, als er gerade auf den weißen Hirsch mit dem Kreuz zwischen dem Geweih trifft. Hubertus ist mit einem Säbel gegürtet und trägt in seiner linken Hand ein Gewehr, das um 700 nach Christus, als Hubertus lebte, noch nicht erfunden war. Seine rechte Hand ruht auf dem Magen. Das Bild auf der Rückseite des Bildstockes trägt folgende Aufschrift:
Bildstock der Familie Wolfgang, Barbara und Lorenz Fürthauer / Moar in Hainig im Jahre 2005
Die Bilder wurden von Franz Günther Andorfer gemalt.
Wegkreuz in Ainwalchen
Das Wegkreuz in Ainwalchen, das auch als „Dåx‘n-Kreiz” bezeichnet wird, befindet sich zirka hundert Meter nach der Abbiegung von der Seewalchener Bezirksstraße in die Straße nach Ainwalchen. Das mächtige Kreuz steht unter zwei noch mächtigeren Pappeln und ist umwachsen von Zedern und Buxbäumen. Da das Alter der Pappeln auf 150 bis 200 Jahre geschätzt wird, dürfte das Kreuz zumindest ebenso alt sein. Errichtet wurde es „eventuell aus Dankbarkeit”. Dramaturgisch gekonnt dargestellt ist der aus der Komposition herausragende übergroße Dolch, der sich in das Herz Marias bohrt. Darüber findet sich ein unglücklich proportionierter Jesus am Kreuz. Das Kreuz trägt folgende Inschrift:
An das Kreuz war / geschlagen unser Herr und Gott, / das / er hat sich selbst getragen, der uns / hilft aus aller Not. / Sei uns gnädig, / wenn wir sterben, gib uns Kraft / zum letzten Streit / mach uns / zu deinen Erben nach dem / Leben dieser Zeit
Das Wegkreuz war früher alljährlich im Mai Ausgangspunkt für eine wöchentliche Maiandacht, die mit einer Bittprozession vom Kreuz zur Kematinger Kirche begann und in der Kirche mit dem „Råsngraunsbeddn” endete. Heutzutage gibt es nur mehr zwei Prozessionen, wobei die eine am Markustag und die andere am Dienstag zur Zeit der Bitttage stattfindet. Das Kreuz mit dem Rundbogen wurde durch Herrn Rosner aus Timelkam 1988 restauriert und am Beginn der Markusprozession durch Pfarrer Smrcka gesegnet. Erhalter des Denkmals ist die Familie Ebetsberger-Dachs in Ainwalchen, die es vorbildlich pflegt.
Prozessionen in Seewalchen am Attersee
Die Markusprozession am 25. April führt die Gläubigen von Ainwalchen nach Kemating in die Kematinger Kirche. Zu den drei Bitttagen, das sind die drei Tage vor Christi Himmelfahrt, gehen Gläubige am Montag vom Litzlberger Kreuz zur Buchberger Kirche und am Dienstag vom Ainwalchener Kreuz in die Kematinger Kirche. Früher folgte noch ein Bittgang von der Pfarrkirche Seewalchen am Attersee nach Neubrunn. Diese Prozession wurde durch eine Messe in der Pfarrkirche abgelöst. Unter den Patern Gabriel und Leopold wurde jeweils am 1. Mai eine Wallfahrt von der Pfarrkirche Seewalchen am Attersee zur Pfarrkirche Attersee durchgeführt. Diese Wallfahrt, die bis 1986 durchgeführt wurde, dürfte jedoch eine viel längere Tradition in der Gemeinde gehabt haben.
Die Pfarrchronik von 1971 weiß zu berichten
Abänderung der Bittprozession. Über Vorschlag des bischöflichen Seelsorgeamtes wurden dies Jahr die Bittprozessionen in der Weise gehalten, dass am Bittsonntag sich die Teilnehmer in Ainwalchen versammelten, von wo die Prozession nach Kemating zog. Dort war Bittmesse. Die Beteiligung war recht gut. Ähnlich gestaltete sich die Feier am darauf folgenden Tag, am Dienstag. Statio war die Kapelle in Litzlberg. Die heilige Messe fand in der Filialkirche Buchberg statt. Die Beteiligung war nicht zahlreich, wohl aus dem Umstand, da ein Gewitter zu kommen droht. Am Mittwoch zog die Prozession nicht mehr, wie schon seit einer Reihe von fast zwanzig Jahren, nach Neubrunn, sondern bloß zur Kapelle nach Roitham. Nach Rückkehr war Gottesdienst (Eucharistiefeier) in der Kirche.
Die Pfarrchronik von 1979 informiert
Bittprozession. Am 21 Mai 1979 war die Bittprozession von Ainwalchen nach Kemating. Teilnahme des indischen Bischofs George Mamalassery aus Tura, Garo Hills. Der Bischof predigte in der Kirche in Kemating in englischer Sprache. Die Übersetzung erfolgte durch den Sekretär Pater Stadler. Bischof Mamalassery war seit 25 Jahren mit Oberstudienrat Pitter über die Pax-Christi-Bewegung in Verbindung. Am 22. und am 23. Mai gab es dann die Bittprozessionen von Litzlberg nach Buchberg und von Roitham nach Seewalchen.
Bild am Haus Kronreif in Ainwalchen
Das Bild, das direkt auf den Verputz der Wand gemalt wurde, befindet sich am Haus Kronreif, Ainwalchen 11. Das „Schiendorfer-Haus” steht frei im Feld zwischen Neißing und Ainwalchen. Das Bild zeigt einen durch den Wald gehenden Wandersmann, der sich vor dem gekreuzigten Jesus verneigt. Laut Auskunft von Frau Maria Kronreif ist das Bild 2006 schon mindestens 58 Jahre an der Hauwand. Ein Jagdkollege ihres Schwiegervaters spendete es demselben. Ursprünglich zeigte das Bild das Gesicht eines alten Jägers, doch als Herr Bucar das Bild 1980 renovierte, bekam der gläubige Jäger ein jüngeres Gesicht.
Bildergalerie
Literatur
Quellen
- Chronik von Seewalchen
- Helga Kern, Franz Roither: Kleindenkmäler in Seewalchen am Attersee, Eigenverlag 2006/2009