Jagdgenossenschaft Aurach
Die Jagdgenossenschaft Aurach ist für die Hege des Jagdgebietes in der Gemeinde Aurach am Hongar zuständig.
Jagdgeschichte
Die Jagd galt im 16. Jahrhundert immer noch als ein ausschließlich adeliges Vergnügen, wobei man nach Dr. Zauner zwischen Wildbann (das Recht, Wildschweine, Bären, Hirsche, Gämsen und Rehe zu jagen) und Reisgejaid (Jagd auf Füchse, Hasen, Fasane, Rebhühner usw.) unterschied. Der Wildbann, der zum Landgericht Kammer gehörte, deckte sich mit den Grenzen dieses Landgerichtes. Die Herrschaft Kammer besaß eine Jagdhube, bei der die Jagden ihren Ausgang nahmen. Die Bauern auf dieser Hube mussten Jäger und Hunde versorgen.
Bei der Verpfändung der Attegau-Herrschafen an Wolfgang v. Polheim im Jahre 1499 behielt sich König Maximilian die Jagd selber vor. In einem Gedenkbuch ließ er notieren, dass es in der Herrschaft Kogl Gemsen, Bären und Wildschweine gäbe.
Franz Christoph Khevenhüller erlaubte 1618 seinem Oberpfleger Grünpacher einige Meilen um die Schlösser Wildschweine und Hirsche zu jagen. Nach dem Landgerichtstaiding von Kammer aus der ersten Hälfte des 16. Jahrhundert stand es den Bauern frei, Bären, Wölfe und Wildschweine zu erlegen. Kopf und rechte Pranke musste der Herrschaft Kammer abgeliefert werden. (Aus "Vöcklabruck und der Attergau" von Dr. Alois Zauner.)
Mit dem Jagdpatent von 1849 gemäß Verordnung des k. k. Ministeriums des Inneren von 1852 wurde das Jagdrecht durch die Gemeinde verpachtet. Aus den Kasssenbüchern der Gemeinde geht hervor, dass im Jahre 1881 die Herrschaften Kammer und Wagrain das Jagdrecht um 253 Fl. innehatten. 1886 scheint Ida v. Horvath in Kammer auf (150 Fl.), unter der bereits Matthias Fellinger (geb. 1871) die Jagd ausübte und ein Sequester Franz Geist, Kammer (225 Fl.).
Erst aus dem Jahre 1893 ist das Protokoll über die Verpachtung des Jagdrechtes der Gemeinde Aurach vorhanden. Mit der Jagdgesetznovelle aus dem Jahre 1964 wurde das Recht der Verpachtung dem Jagdausschuss (6 Vertreter der Grundbesitzer und 3 Vertreter der Gemeinde) übertragen.
Jagdgebiet der Genossenschaft Aurach
Das Jagdgebiet umfasst das Gemeindegebiet (2.475 ha 9a 63m2) mit folgenden Ausnahmen:
Eigenjagdgebiet des Stiftes Schlägl (428 ha 45 a 81 m2)
Eigenjagdgebiet der Österreichischen Bundesforste (284 ha 89 a 74 m2)
Zu diesen Eigenjagdgebieten gehören auch kleinere Flächen privater Grundbesitzer (z.B. Hongar) als Enklaven.
Lage des Reviers und Wildbestand
Im Genossenschaftsrevier Aurach, das vom Hongarrücken über den Schimpl-Gupf bis zu dem bewaldeten flachen Rücken in Illingbuch reicht, überwiegt das Rehwild. Im Jahre 1970 weist der Abschussplan noch 3 Stück Hochwild auf, was durchaus realistisch war, wenn man die nachfolgende Aufstellung über den Abschuss von Hochwild (Wechselwild) betrachtet:
Jagdpächter seit 1893
Jagdperiode | P ä c h t e r | Jagdpacht |
1893-1898 | Alois Willinger, Vöcklabruck, Wildbrethändler | 170 Fl. |
1898-1904 | Peter Scherndl, Halbmoos | 180 Fl. |
1904-1910 | Peter Scherndl, Halbmoos | 360 Fl. |
1910-1916 | Peter Scherndl, Halbmoos | 400 Kr. |
1916-1922 | Matthias Fellinger, Illingbuch 13 | 450 Kr. |
1922-1928 | Matthias Fellinger, Illingbuch 13 | 300.000 Kr. |
1928-1934 | Matthias Fellinger, Illingbuch 13 | 600 S |
1934-1940 | Matthias Fellinger, Illingbuch 13 | 600 S |
1940-1941 | Josef Stockinger, Gastwirt, Vöcklabruck | 500 RM |
1941-1943 | Franz Schuster, Jetzing 17 | |
1943-1949 | Franz Schuster, Jetzing 17 | |
1949-1955 | Matthias Fellinger, Illingbuch 13 | 2.600 S |
1955-1961 | Matthias Fellinger, Illingbuch 13 | 7.000 S |
1961-1967 | Matthias Fellinger, Illingbuch 13 | 8.000 S |
1967-1973 | Matthias Fellinger, Illingbuch 13 | 12.000 S |
1973-1979 | Matthias Fellinger, Illingbuch 13 | 25.000 S |
1979-1985 | Matthias Fellinger, Illingbuch 13 | 40.000 S |
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