Ehemalige Kleindenkmale in Seewalchen

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Marienbild am ehemaligem Naturdenkmal Ulme

Viele Kleindenkmale in Seewalchen existieren nicht mehr. Diese ehemaligen Kleindenkmale werden hier beschrieben.

Marterl von Litzlberg

Im Zuge der Recherchen für das Buch „Kleindenkmäler in Seewalchen am Attersee“ wurde von Frau Anna Höllwerth darauf aufmerksam gemacht, dass vor langer Zeit im Bereich des Litzlberger Kreuzes beim „Wågna Hias” ein Marterl gehangen habe. Erinnert wurde an ein Unglück am 4. Juli 1929, bei dem die Wagnermeistertochter, Frau Juliana Gebetsroider, während eines Sturmes beim Litzlberger Anlegesteg vom umkippenden Boot in den See gestürzt und ertrunken war.

Das einfache Marterl aus Holz mit einer Eisenplatte für das Bild, das an einem Birnbaum befestigt war, wurde zwischen 1980 und 1990 entfernt, da der alterschwache Baum umgeschnitten werden musste.

Die Nachforschungen der Familie Gebetsroider ergaben, dass sich das Bild im Schuppen der Familie Weißhaar befindet. Das Bild zeigte ursprünglich ein Boot auf einem windzerfurchten See, über dem die Mutter Gottes schwebte. Heute sind nur mehr die Umrisse der Mutter Gottes erkennbar, der Rest des Bildes ist verblasst. An eine Restaurierung oder Wiederaufstellung des Marterls wird gedacht.

Die Sage von der Kapelle auf der Fleischhackerwiese

Auf der Fleischhackerwiese zwischen Seewalchen und Steindorf (ungefähr dort, wo sich heute die Autobahn befindet) war eine sumpfige Stelle, wo einst eine schöne Kapelle gestanden sein soll. Einmal hatte es lange geregnet und die Ernte war gefährdet. Die Leute beteten und opferten, aber Gott erhörte sie nicht. Da schimpften sie gegen den Schöpfer und in ihrem Zorn beschlossen sie, Satan um Hilfe zu rufen. Sie gingen in die Kapelle, verspotteten dort Gott, höhnten ihn und riefen: „Wenn du es nimmer kannst, so hilft uns halt der Teufel!”. Kaum gesprochen, umzuckten fahlgelbe Blitze das Kapellchen, brausend fuhr ein Windstoß daher und ein furchtbarer Donnerschlag erschütterte die Wände. Die Erde tat sich auf. Schwefelflammen loderten empor und Luzifer stieß höllisch lachend seine Beute in das ewige Feuer. Die Kapelle versank in die Erde.

  • [Quelle: Sagen und Märchen vom Attersee, Erich Weidinger, Edition Anteros, Seewalchen 1995]

Evangelische Kirche von Litzlberg

Wenn man vor knapp 400 Jahren vom Litzlberger Kreuz Richtung Gerlham gefahren wäre, so würde man auf der rechten Straßenseite keine Häuser, sondern die evangelische Kirche von Litzlberg erblickt haben. Herr August Mayer schreibt im Gemeindebrief der evangelischen Gemeinde 2003:

[...] Der Bau der protestantischen Kirche in Litzlberg erfolgte im Jahr 1615, deren Bestand ist bis 1656 nachgewiesen. Auf dem bekannten Bild von Merian dem Älteren, „Schörffling sampt der Grafschaft Cammer an dem Adersee”, 1649, das topografisch genau ist, kann man das Predigthaus mit dem Turm erkennen. [...] Obwohl der Abt Ulrich Hofbauer Einspruch erhebt, lässt Simon Engl [evangelischer Besitzer des Edelsitzes Litzlberg] 1615 außerhalb des Schlosses eine lutherische Kirche erbauen und macht sie zur Pfarre. [...] Am 10. Juni 1656 schreibt der neue Besitzer von Litzlberg, Johann Christoph Staindl, an den Abt Michael Trometer, „dass die beim alten Meierhof befindliche sogenannte ´lutherische Kirche´ geweiht werde, damit dieser Name endlich verschwinde”. Vom bischöflichen Ordinariat wird dem Abt die Gewalt erteilt, die lutherische Kirche abzubrechen. Bei den 1981/82 durchgeführten Nachforschungen konnte das Grundstück mit den Vegetationsveränderungen noch erkennbaren Fundamentlinien fotografiert werden. Vom ehemaligen Grundstücksbetreuer, Herrn Johann Reiter, wurde von einer vor Jahren ausgegrabenen eisernen Türe und abtransportierten Steinresten berichtet. Die Parzelle wurde in der Zwischenzeit 20 bis 50 Zentimeter mit Aushubresten überdeckt. Fundamentreste, wenn solche noch vorhanden waren, wurden dadurch vermutlich nicht zerstört.

Die evangelische Kapelle und die Kirche in Litzlberg
Simon Engl, der die Herrschaft „Lützelberg” inne hatte, hatte im Schloss eine Kapelle. Er ließ aber nicht nur bloß in der Schlosskapelle lutherischen Gottesdienst halten, sondern baut gegen die Einsprüche des Abtes Ulrich Hofbauer außer dem Schloss, nächst dem Mayrhof, eine lutherische Kirche (genannt Predigthaus) im Jahre 1615, und verantwortet sich vor dem Landeshauptmann Wihelm von und zu Volckherstorff dahin, dass er den Bau, den er fälschlich bloß eine Schlosskapelle nennt, in seiner Hofmarch aufführe, wozu er kraft Kaiserlicher Concession, Resolution und Attestation berechtigt sei. Er stellte für die Kirche einen protestantischen Prediger ein. Da in der Region Salzburg die neue Lehre unter Strafe verboten war, kamen in diesen Jahren die Leute aus den salzburgischen Tälern, zum Schein eine Wallfahrt nach Sankt Wolfgang machend, nach Litzlberg zum Gottesdienst.

Am 7. September 1620 berichtet Pfarrer Johannes Michl dem Abte, „wie es unser khlaines, Catholisches, verlaßnes Heissle (Häuslein) ergangen ist“, wie nämlich eine Rotte von Vöcklamarkt her gekommen, vor dem Pfarrhof Seewalchen Drohrufe gegen den Pfarrer und die „Babisten“ ausgestoßen, dann aber im Pfarrhof in Schörfling alles ausgeraubt habe. Dann meldet derselbe Pfarrer dem Landeshauptmann über die Calumnien, die sich der Litzlbergerische Prädicant Cyriacus in seinen Predigten erlaube. (Ohne Datum.)

Simon Engl muss daraufhin den Prädikanten auf den 5. August 1621 nach Linz zur Verantwortung verschaffen und das bisher gehaltene Exercitium, das heißt, den öffentlichen Gottesdienst in der lutherischen Kirche, ab- und einstellen. (Statthalterei-Befehl vom 23. Juli 1621.)

Am 23. Juni 1624 beklagt sich Abt Ulrich der Statthalterei gegenüber, das Verbot vor drei Jahren habe nichts geholfen, die so schöne uralte Kirche (in Seewalchen) stehe leer und ganz öde, und entgegen sei alle Sonn- und Feiertage das Schloss Litzlberg so voll Volkes mit Bürgern und Bauern und es sei ein solches Gedränge, dass etliche Personen gar schwach und ohnmächtig werden, indem mehrer als auf eine ganze Meile Wegs sowohl zu Land als über den Attersee her der Zulauf sei, also dass seine Kirche (zu Seewalchen) von einigen Pfarrkindern nicht besucht werde.

Der Schluss dieses Satzes lautet nun bedeutend schwächer als der Anfang und unter dem folgenden Besitzer dürfte dieser öffentliche Gottesdienst in Litzlberg aufgehört haben. Am 10. Juni 1656 berichtet der neue Besitzer Johann Christoph Staindl an den Abt Michael Trometer, er habe eine uralte, aber durch die bishero geweste lutherische Englische Freundschaft ganz destruierte Kapelle im Schloss, außerhalb gleich nächst des alten Mayrhofs eine von gedachten Englischen vor etlich und 40 Jahren, vermeintlich auf deren Namen und Stammen zur Erbbegräbnis, erbaute lutherische Kirche vorgefunden. Staindl bittet den Abt um ein portatile für die Schlosskapelle und dass die lutherische Kirche geweiht werde, damit der Name „lutherische Kirche“ verschwinde. Daraus ergibt sich, dass die Kapelle im Schloss nicht zu lutherischem Gottesdienst verwendet wird, sondern unbenützt bleibt und unter dieser Vernachlässigung schwer gelitten hat. Die Sache kommt vor das Ordinariat in Passau, von wo aus am 27. Oktober 1656 in der Schlosskapelle ein portatile und die Feier der heiligen Messe bewilligt, eine neuerliche Benediktion der Kapelle aber nicht verlangt wird.

Bezüglich der Schlosskapelle berichtet Abt Michael Trometer am 14. September 1656 an das Ordinariat in Passau, sie sei ein uraltes, ad solum divinum cultum dedicatum atque ab ipso Ordinario designatum Oratorium, dass also nicht zu zweifeln, in solcher Kapelle sei super altari portatili celebriert worden. Auch sei vorher das Gewölbe mit katholischen Figuren übermalt gewesen, jetzt aber überweißt worden.

Das Wegkreuz beim Amthof

Das Kreuz befand sich beim Amthof im Kapellenweg 4 – 6. Erhalterin war Frau Gertrude Tymcio. Es stand genau an der Kreuzung Kapellenweg / Seyrlstraße und wurde von zwei mächtigen Bäumen flankiert, die heute noch stehen. Entfernt wurde es, als ein Hydrant an diese Stelle gesetzt wurde. Es wird als ein relativ baufälliges Kreuz mit einem Metall-Jesus darauf und einem Metall-Rundbogen über dem Kreuz beschrieben. Die Stelle diente und dient als Fronleichnamsprozessions-Station. Gegenüber dem Amthof befindet sich ein altes Holzhaus mit einem großen Holz-Christus darauf.

Die Kapelle im Amthof

Aus dem Stift Michaelbeuern arbeiteten seit jeher zwei Personen in Seewalchen am Attersee. Dabei handelte es sich einerseits um den Pfarrer und andererseits um den Amthofverwalter. Hin und wieder wurden beide Ämter jedoch auch beide Ämter in Personalunion geführt. Die Hauskapelle im Amthof wurde 1773 eingerichtet. Am 28. Juli 1788 bekam Amthofverwalter Pater Placidus Schwalb vom Konsistorium in Linz die Erlaubnis, im Fall der Unpässlichkeit in der Kapelle des Amthofes die heilige Messe zu lesen. Diese Erlaubnis wurde ihm 1791 und 1800 erneuert. Im Dekret 1791 wurde diese Erlaubnis auch dem Abte, den Mitbrüdern und anderen durchreisenden Priestern gegeben, wenn sie in der Pfarrkirche nicht leicht zelebrieren konnten. Am 26. April 1841 wurde die Bewilligung dem Pfarrer und Amthofverwalter Pater Benedikt Nachtrab erteilt, jedoch nur für die Werktage.

Naturdenkmal Ulme mit dem Marienbild

Marienbild am ehemaligem Naturdenkmal Ulme

Die Ulme mit dem Marienbild befand sich an der Kreuzung von der Doktor-Rudolf-Schuh-Straße und dem Schulweg auf einer kleinen Verkehrsinsel in Seewalchen am Attersee. Der Baum sah bereits um die Jahrtausendwende nicht mehr besonders gesund aus. Es wurde noch eine fünfstellige Schillingsumme Pflegegeld in die kranke Ulme investiert, bevor sie vom „Salzkammergut-Baumservice” 2002 gefällt werden musste. Das möglicherweise sympathischste Marienbild Seewalchens, auf dem eine einfache junge Frau zärtlich ein kleines Kind in ihren Armen hielt, zierte den Baum. Im Zuge der Rekultivierung der Verkehrsinsel wurde ein neuer Baum gepflanzt. Im Kalender 2003 mit Aquarellen von Anton Schmoller ist die Ulme ebenfalls abgebildet.

Die Begründung für die Unterschutzstellung am 5. März 1991 als Naturdenkmal 429: Die Ulme verleiht ihrer Umgebung ein besonderes Gepräge, weiters ist ihre Existenz durch das landesweite Ulmensterben von hoher Bedeutung und eine Naturdenkmalerklärung jedenfalls gerechtfertigt.

Eingeleitet wurde das Verfahren vom Volksschuldirektor in Ruhe Josef Schuster und den Nachbarn bereits 1989.

Verschwundene Marterl entlang des Staudacher Kirchen- und Totenweges

Der Staudacher Kirchen- und Totenweg führte quer über die Wiesen und Felder hinunter nach Steindorf und weiter nach Seewalchen am Attersee. Ein erstes Marterl gab es beim Haus Moser in Staudach.

Das zweite Marterl stand in Kemating jenseits des Baches, in Grublandnähe, am Wiesenrand der Familie Schimpl. Bezeichnet wurde es als das „Marterl ds´Wiasn”. Es führte der „Schdaudinga Kiraweg” daran vorbei, der auch als „Dådnweg” fungierte, da früher die Toten noch zu Hause aufgebahrt und erst später auf den Friedhof transportiert wurden.

Ein weiteres Marterl stand bei der Familie „Enser im Feld” in einer der Wiesen und war umgeben von drei Bäumen. Als die Bäume gefällt wurden, wurde das Marterl direkt beim Haus an einem Baum befestigt. Heute ist auch dieses Marterl verschwunden. Unbekannt ist auch, wem gedacht wurde. Herr Adolf Pachinger konnte sich im März 2003 noch an den Standplatz am Baum hinter dem Haus „Enser im Feld” erinnern, jedoch nicht mehr an das Aussehen oder an die Aufschrift der Gedenktafel. Auf jeden Fall

håd da Sebbmbaun Hauns, da Briaftråga, oiwei an Huad åwadau, wåun a vabeigaunga is.

Im Jahre 2000 wurde auch der Baum gefällt, an dem das Marterl befestigt war.

Ortsbrunnen von Seewalchen am Attersee

Ebenfalls ein Opfer der modernen Zeiten wurde der alte Ortsbrunnen von Seewalchen am Attersee, der älteren Gemeindebewohnern noch unter dem Namen „Döberl-Brunnen” bekannt ist. Abgebildet ist er unter anderem noch auf einem alten Aquarell von Herrn Anton Schmoller. Er befand sich mitten auf der heutigen Kreuzung zwischen dem „Koasa-Haus”, dem Pfarrhof und Roither-Frieda-Haus. Bei Grabungsarbeiten wurden jahrhundertealte hölzerne Rohre der alten Wasserleitung freigelegt. Sie sind heute im Büro der Wassergenossenschaft Seewalchen im Gemeindeamt ausgestellt.

Kreuzsäule / Linde in Roitham

Bis zumindest 1955 befand sich im Bereich dieser frei stehenden Linde zwischen Roitham und Neubrunn ein Dreifaltigkeitsbild. Die Bezeichnung für das Ensemble war „Kreuzsäule”. An dieser Säule führte der so genannte „Mühlenweg” von Kemating über Steindorf bis nach Siebenmühlen vorbei. Im Zuge des Neubaus des Güterweges verschwanden sowohl die Kreuzsäule als auch das Dreifaltigkeitsbild. An eine Wiedererrichtung der „Kreuzsäule” wird gedacht.

Marienbilder in Neißing

In der Gegend um die heutige Bushaltestelle Neißing standen früher zwei Kirschbäume. Einen dieser Kirschbäume zierte ein Marienbild, das möglicherweise an einen verunglückten Eder – „Oigna” – aus Staudach erinnerte. Mehrere Personen erzählten auch von einem Marterl unterhalb des Seewalchener Holzberges an der alten Straße kurz vor dem Transformator. An das Motiv und warum sich das Marterl dort befand, konnten aber auch sie sich nicht erinnern.

Kreuz an der Straße in Neißing

Gedacht wurde bis vor kurzem in Neißing auch noch dem bei einem Autounfall 1981 tödlich verunglückten Walter Aigner aus Seewalchen am Attersee. Der ARBÖ stellte bis vor einigen Jahren zu Allerheiligen an der Unfallstelle ein Holzkreuz und eine Lampe auf.

Kreuz auf der Agerbrücke

Kreuz auf der Agerbrücke

Auf der Brücke, die Seewalchen am Attersee mit Schörfling am Attersee verbindet, befand sich bis 1972 ein Steinkreuz mit dem gekreuzigten Christus. Errichtet wurde das Kreuz 1915. Bis 1952 blickte Jesus über die Brücke auf den Attersee, als in diesem Jahr jedoch ein Gehsteg an der Brücke über die Ager gebaut wurde, musste auch das Kreuz von einer Brückenseite auf die andere und Jesus die Blickrichtung wechseln, da es als unstatthaft galt, hinter einer Heiligenstatue vorbei zu gehen. Als 1972 die Brücke neu errichtet wurde, wurden die bei Brückenneubauten vorgesehenen finanziellen Mittel für kulturelle Zwecke zur Errichtung des Flößerdenkmals verwendet, das jedoch auf Schörflinger Boden steht. Das Kreuz mit dem Gekreuzigten wurde im neuen Schörflinger Friedhof aufgestellt. Ein identes Steingusskreuz steht jedoch noch immer hinter dem Reitstall in Schörfling.

Kapelle im Jungscharlager

Von 1953 bis 1969 war im Haus Ebetsberger das Mädchen-Jungscharlager „Segelboot“ untergebracht. Im Keller des Hauses befand sich in dieser Zeit auch eine Kapelle, in der sogar die Kommunion ausgeteilt werden durfte. Im Sommer wurde dort täglich eine Messe gelesen. Die Kapelle entstand auf Initiative des Herrn Gebetsberger, der ein Bruder des Hausbesitzers Mathias und in der Jugendseelsorge tätig war. Die Räumlichkeiten wurden gepachtet. Der Altar stand in der Ecke des rund 25 Quadratmeter großen Raumes hinter der heutigen Garage, die bunten Fenster sind heute noch erhalten. Heute wird der Raum als Abstellraum verwendet. Wegen des kleinen Raumes und der vielen Messteilnehmerinnen wurde die Luft sehr schnell schlecht und so manch junges Mädchen fiel in Ohnmacht.

Die Pfarrchronik von 1954 berichtet
Die Einweihung und Eröffnung eines Jungscharheimes. Am Sonntag, dem 16. Mai, war die Eröffnung und Einweihung eines Mädchenjungscharheimes der Diözese Linz durch Diözesanfrauenseelsorger G. R. H. H. [= geistlicher Rat hochwürdigster Herr] Johann Gebetsberger. Das Heim ist das nächst dem Litzlberger Keller auf einer kleinen Anhöhe erbaute Auszugshaus des Statzbauer (Ebetsberger, Gerlham 14) [Starzbauer] Erlaubnis zur Asservation [= Aufbewahrunbg] im Jungscharheim auf fünf Jahre bis 1959: Es eignet sich vortrefflich zu diesem Zweck. Im Keller befindet sich die Kapelle. Mit Schreiben des Bischöflichen Ordinariates Linz vom 24. Juni 1954 hat die Kapelle Messlizenz und die Erlaubnis, das Allerheiligste aufzubewahren, vorausgesetzt, dass dort wenigstens einmal die heilige Messe gefeiert wird. Die Kapelle wurde zum Oratorium [= Betsaal / Hauskapelle] semipublicum erklärt. Diese Erlaubnis gilt bis 24. Juni 1959. Die Kapelle wurde von mir am Samstag, dem 3. Juli, in Abwesenheit des H. H. Konsistorialrates Dechant Göschlberger, der wegen einer großen Straßenverschüttung nicht kommen konnte, visitiert und benediziert. Das Tabernakel ist noch mit dem Altar zu verbinden.

Kapelle der Familie Stigler in Kemating

Bis zumindest 1901 ist eine Kapelle auf dem Anwesen Stigler verbürgt, die von der Familie eigenhändig aufgebaut wurde. 2008 sind von der Kapelle nur noch das Pflaster und die Umrisse des Eingangs im Hof erhalten. Die Kapelle war von der Straßenseite aus betretbar. Als kleine Entschädigung und Erinnerung wurde anstatt der Kapelle in einem Zimmer im ersten Stock eine zirka einen Meter hohe Lourdesgrotte aus Bimsstein angefertigt, die heute noch besteht. In der Grotte stehen eine Statue von Maria, die ihren Kopf zum Himmel hebt, und eine kleine Statue von Bernadette.

Hauskapelle des Christian Payr

Es ist nur bekannt, dass der Papierer Christian Peyer in der Au in der Pfarre Seewalchen 1766 für seine Hauskapelle um die Messlizenz angesucht hat. Er konnte sie aber vom Bischof Leopold Ernst von Passau nicht erreichen.

Totenkapelle im Friedhof von Seewalchen am Attersee

Bischof Josef Domenikus von Passau verlieh 1732 für die Totenkapelle im Friedhof zu Seewalchen, nachdem Herr Pfarrer Anton Mohr von Schörfling die Kapelle für geeignet bezeichnet hatte, die Messlizenz.

Quelle

  • Helga Kern, Franz Roither: Kleindenkmäler in Seewalchen am Attersee, Eigenverlag 2006/2009