Dilettanten Theatergesellschaft

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Die Dilettanten Theatergesellschaft (heute: Die Bühne Seewalchen) in Seewalchen am Attersee hat eine lange Tradition.

Die Theater-Gesellschaft in den 1950er-Jahren
von links: Franz Sumereder, Karl Hausteiner, Alois Ablinger, Franz Thaller, Hansi Lenzenweger

Gründung

Am 25. November 1919 gründeten beherzte Seewalchner Bürger die „Dilettanten Theatergesellschaft“ als Verein. Menschen aus allen Berufsschichten meldeten sich und zeigten großes Interesse an dieser neuen Kultureinrichtung des Ortes, sowohl als aktiv Mitwirkende, wie auch auf der anderen Seite als begeisterte Zuschauer. Die Vereinsstatuten wurden in der Generalversammlung vom 17. April 1920, in der Gemeindeausschußsitzung vom 20. April 1920 und schließlich von der Landesregierung OÖ am 16. November 1921, genehmigt.

Die Gründungsmitglieder und viele freiwillige Helfer bauten an den damals noch bestehenden Saal des Gasthauses Stallinger ein neues Bühnengebäude an.
Viele Leute sind seither dem Theater zur Seite gestanden und haben es durch diese lange Zeit mitgetragen. Stellvertretend für alle sollen hier die Gründungsmitglieder erwähnt und ihnen gedankt werden:

Die Gründungsmitglieder waren:
Max Laminger; Josef, Lisl u. Mali Häupl; Michael Kratzer; Johann u. Karoline Hofmann; Josef Ruthmann; Theresia u. Anna Hüttmayer; Johann u. Maria Lenzenweger; Ignaz Rosenauer; Josef Gebetsroither; Valerie Kristof; Josef Idlhammer; Gustav, Ida u. Ernst Gunzy; Karl Andorfer und Alois Fürtbauer.

Spielbetrieb

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Plakat zu „Der G´wissenswurm"

Mit der Anzengruber-Tragödie „Der G`wissenswurm“ begann der Spielbetrieb, zu dem der in dieser Zeit oft in Seewalchen auf Urlaub weilende akademische Maler Prof. Richard Teschner, die großen Hintergründe und Kulissen malte. Vor der Bühne, in einem eigens für die Musik gebauten Orchestergraben, spielte unter der Leitung des Bäckermeisters Karl Andorfer, das theatereigene Streichorchester vor den Aufführungen und in den Pausen.

Bis zum Jahr 1965 konnte die theatereigene Bühne im Stallinger-Saal benützt werden. Einige Namen sind bis heute mit dem Theater verbunden, wie Josef Häupl,Theresia Hinterholzer, Franz Kroiß, Franz Sumereder oder Fritz Zimmel.


Nach Abbruch des Saalgebäudes musste der Verein auch den Bühnen- und Garderobentrakt abtragen. Als Ersatz konnten im Saal des „Fremdenverkehrshauses“ neue Garderoben und eine neue Bühnenausstattung geschaffen werden. Doch schon nach einer Spielsaison verlor der Verein neuerlich die Bühne, weil das Grundstück verkauft, das Gasthaus samt Saal und Bühne einem Wohnblock weichen musste. Nach einer mehr als 10-jährigen Zwangspause konnte im neu errichteten Kultursaal der Gemeinde, der Spielbetrieb wieder aufgenommen werden. Seit 1978 wird wieder jährlich mit großem Erfolg gespielt.

Ein Teil der Einnahmen wurde immer wieder an öffentliche Institutionen und für karitative Zwecke gespendet. (Tankwagen der FF Seewalchen, Musikverein, Kirchenrenovierung, Haidacher Kapelle, Friedhofsbrunnen, Musikschulbrunnen, Clini-Clowns, usw.)

Eine solch positive Bilanz von über 90 Jahren konnte nur durch beste Zusammenarbeit und Freude am Theaterspielen aller Beteiligten erreicht und erhalten werden.

Wenn auch der Name „Dilettanten Theatergesellschaft“ im Jahr 2001 durch „Die Bühne“ ersetzt wurde, so tut das der Freude am Theaterspielen keinen Abbruch. Ans Theaterspielen wird immer - auch nach so vielen Jahren - mit viel Herz und Freude herangegangen.

Für Menschen die das Theater lieben, die selber Theater spielen, hört dieser „selige Schlupfwinkel der Kindheit“, wie der große Theatermann Max Reinhardt gesagt hat, nie auf.

Michael Heltau "debütiert" auf der Stallinger-Bühne

Die ungewöhnliche Karriere des Michael Heltau begann in Seewalchen. Der gebürtige Ingolstädter kam als junger Knabe nach Seewalchen, da sein Vater beim Reichsautobahnbau beschäftigt war. Hier wurde seine Begeisterung für die Schauspielerei erkannt und Michael erhielt seine erste Rolle als stummer Diener im Stück "Der Schweinehirt".

Anekdote

Theresia Hinterholzer, Geschäftsfrau (Hauptstraße 8) und Gründungsmitglied des Theaters war sehr bestrebt, genügend Nachwuchs für die Bühne zu gewinnen. Sie redete daher viele ihrer Kundschaften an, sie sollen doch einmal zu einer Probe kommen und sie werden bestimmt Freude haben.

Was die Auswahl des Nachwuchses betraf, war sie aber nicht sehr wählerisch. So kam es, dass einer der Kandidaten schon gar kein Talent für Theater hatte. Nun meinte sie zu einem Kollegen, er möge dem Neuen sagen, dass er einfach nicht für die Schauspielerei geschaffen sei und das Theaterspielen lassen solle. „Sag ihm´s doch selber“, meinte der Freund und Theresia Hinterholzer antwortete: „Dös geht ja ned, do kauft a ma jo koane Zigaretten mehr ab.“

Weblink und Quellen