Strandbad Seewalchen
Das Strandbad Seewalchen gehört seit über einem halben Jahrhundert zu den bekanntesten Bädern am Attersee.
Vorgeschichte
In den 1920er Jahren entstand das „See- und Sonnenbad“ von Gustav Hasse. Hasse war der Schwiegersohn des Nikolaus Wang, der in Seewalchen viel Grund, eine Villa und mehrere Häuser besaß. Am See führte er eine Bootsvermietung – dort entstand dann auch das „Hasse-Bad“, wie es allgemein genannt wurde. Auf dem heutigen Strandbad-Gelände befand sich auch die „Villa Westen“ und zwei Badehütten.
Nach dem Zweiten Weltkrieg entschloss sich der Gemeinderat, ein modernes Bad zu errichten. Das Hasse-Bad (zuletzt „Neuhofer-Bad“ genannt) wurde 1956 um S 170.000,-- angekauft und mit der „Westen-Wiese“ verbunden, der erforderliche Seegrund wurde von der Finanzverwaltung, der Verwalterin des öffentlichen Gutes, gepachtet.
Die Pläne stammten von Arch. Otto Frisch, der Spatenstich fand am 17.6.1956 statt.
Das „alte“ Strandbad
Am 21.7.1957 eröffnete Landeshauptmann Gleißner das neugebaute Strandbad. Die Wiese wurde durch Baggerung und Aufschüttung am Seeufer vergrößert, wodurch eine Fläche von 3000 m² entstand. Es standen 100 Kabinen zur Verfügung, am markantesten war aber der 10m hohe Sprungturm, der zu einem neuen Wahrzeichen Seewalchens wurde. Das Bad konnte rund 2000 Personen fassen. Eine Bootsvermietung, ein Buffet sowie ein Raum für Wasser-Ski-Club und -Schule waren angeschlossen. Die Gesamtkosten betrugen 3,1 Mio. Schilling.
Das umfangreiche Eröffnungsprogramm mit Staatsmeisterschaften im Turmspringen und einem Motorbootrennen musste wegen des schlechten Wetters am Eröffnungswochenende zum Teil verlegt werden.
Bald war das Strandbad Seewalchen ein gern besuchter Platz für Touristen, Tagesgäste und Einheimische. „Ein schönes Bad am schönsten Platz des Attersees“, lobte damals eine Zeitung.
Im Jahr 1964 wurde das Strandbad um 700 m² Liegewiese erweitert und ein neuer Kabinentrakt gebaut.
Trotz wiederholter Investitionen kam jedoch das Bad in die Jahre und es gab verschiedene Überlegungen über die weitere Gestaltung des Badebetriebes. Vorerst wurde 1985 der Nulltarif eingeführt.
Das „neue“ Strandbad
Im Juni 1994 beschloss der Gemeinderat, das Strandbad mit Gesamtkosten von rund 26 Millionen Schilling nach Plänen von Architekt Erich Scheichl, Linz, zu sanieren. Diese Sanierung kam einem faktischen Neubau gleich, da vom alten Bad nur der Bereich des Sprungturmes erhalten blieb.
Im November wurden die Kabinen- und das Buffetgebäude abgerissen. Im Mai 1996 konnte der Betrieb im neuen Strandbad aufgenommen werden. Auch die Zeit der Gratis-Benützung war nun vorbei.
Neu errichtet wurden die Gebäude für 106 Kabinen und 70 Kästchen, das Kassen- und Buffetgebäude sowie der Übergang zur Müller-Villa, der sich jedoch nicht bewährte. Es wurden 2 Becken mit Solarheizung mit insgesamt 380 m² Wasserfläche und einer Wasserrutsche geschaffen. Die Gesamtfläche beträgt 7200 m², der Freibereich 5500 m².
In Anwesenheit von Landeshauptmann Pühringer sowie zahlreicher Ehrengäste aus Oberösterreich und Bayern wurde am 6.7.1996 das neue Strandbad feierlich seiner Bestimmung übergeben.