Segeln am Attersee

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Traditionelle Yachten bei Sturm

Der Attersee ist auf Grund seiner Windverhältnisse, seiner Größe und seines attraktiven Umfeldes ein beliebtes Segelrevier.

Der Beginn des Segelsports

Das sportliche Segeln begann im 18. Jahrhundert in Irland. 1828 wurde in Schweden der erste Segelverein gegründet.
Das „Lustsegeln“ der Bürgerlichen mit ersten Spazierfahrten an Sonntagen auf kleineren Sportsegelbooten gab es ab etwa 1840. Bald wurden die ersten Clubs gegründet. 1866 in Hamburg, später in Berlin, 1886 erstmals in Österreich.
In diesem Jahr wurde der Union-Yacht-Club Attersee gegründet. Im Zuge der touristischen Entwicklung entstanden weitere Segelclubs und Wassersportvereine mit verschiedenen Schwerpunkten, großen Steganlagen und Bootsliegeplätzen. Neben dem Schloss Kammer wurde die Marina Schörfling errichtet.

Allgemeines

Mit einer Länge von 21 km, einer maximalen Breite von etwa 3 km ist der Attersee der größte Binnensee Österreichs und gehört zu den beliebtesten Segelrevieren. Die Windverhältnisse können sehr unterschiedlich sein. Bei Westwetter sind die Winde in der Regel wechselhaft bis etwa 6 Beaufort. Der Fön von Süden kann stürmische Ausmaße annehmen. Bei sonnigem Schönwetter im Sommer entsteht eine Thermik, die mit der Ora am Gardasee vergleichbar ist, aber nicht von Süden, sondern von Nordosten kommt. Im ebenen Alpenvorland erwärmt sich die Luft und zieht in die Höhen der nördlichen Kalkalpen. Der sogenannte Rosenwind kommt um die Mittagszeit und hält bis in die Abendstunden an.

Segeln im Herbstnebel am Attersee

Ein Geheimtip für Frühaufsteher ist der Oberwind, der in den Morgenstunden in umgekehrter Richtung von den Bergen zum tieferen Flachland zieht. Er weht gleichmäßig mit etwa drei Beaufort Windstärke, wird aber von wesentlich kleineren Wellen begleitet. Dadurch erreicht man beim Aufkreuzen und im Halbwind eine schnelle und gleichmäßige Fahrt. Segeln am Attersee hat nicht nur im Sommer, sondern auch in der Vor- und Nachsaison einen besonderen Reiz. Wenn leichte Herbstnebel über den See ziehen und sich die tiefe Sonne in den Wellen spiegelt bietet sich dem Segler ein beeindruckendes Naturschauspiel.

Das abwechslungsreiche Landschaftsbild verdankt der Attersee seiner Lage in der Flyschzone am Übergang von den nördlichen Kalkalpen zum leicht hügeligen bis ebenen Voralpenland. Die Gletscherzungen des Traungletschers schürften vor 2,5 Millionen bis 10 Tausend Jahren das Seebecken aus und hinterließen im Nordwesten die Endmoränen des Hausrucks. Im Süden ragen die Kalkstöcke des Höllengebirges, der Zimnitz und des Schafberges bis auf 1780 m ü. A. auf. Der See selbst liegt auf einer Seehöhe von 469 m, hat eine Fläche von 47 km², ein Volumen von 4 Milliarden m³, eine maximale Tiefe von 171 m und eine mittlere von Tiefe 85 m.

Der Attersee, seine Umgebung und sein unvergleichliches Spektrum an Farben und Eindrücken haben schon viele Künstler inspiriert. In der Musik von Gustav Mahler, in der Literatur von Franz Karl Ginzkey, in den Bildern von Gustav Klimt, Ferdinand Matthias Zerlacher, Sigmund Walter Hampel, Emanuel Oberhauser, Hubert Lechner, Oswald Grill, Christian Ludwig Attersee und vielen weiteren wird die Landschaft künstlerisch interpretiert.

Der Attersee wird überwiegend aus vorgelagerten Seen gespeist. Fuschlsee, Irrsee und Mondsee klären das Wasser von Schwebstoffen bevor es in den Attersee kommt. Das Licht der Sonneneinstrahlung wird durch die Klarheit des Wassers in ein ungemein breites Farbenspektrum zerlegt. Damit erklärt sich die Wissenschaft das Farbenphänomen des Attersees. Die ungetrübte Sicht bis in große Tiefen macht den Attersee zu einem Eldorado für Taucher.

Anfänge

Der kaiserliche Diplomat Eugen Freiherr von Ransonnet errichtete 1871 eine Villa in Nußdorf am Attersee. Er war begeisterter Segler und gründete den Union-Yacht-Club Attersee‎, den ältesten Yachtclub Österreichs. Ransonnet war vom touristischen Potential des Attersees überzeugt und initiierte zahlreiche Einrichtungen zur Förderung des Fremdenverkehrs. Im AtterWiki-Artikel, Nußdorfer Sommerfrische ab 1870 wird die Entwicklung anhand von Fotografien und Erinnerungen geschildert.

Wohlhabende Familien ließen Ferienvillen an den Seeufern errichten. Mit ihnen verbreitete sich der um die Jahrhundertwende 1900 noch sehr elitäre Segelsport. Die ersten Sonderklasse-Segelboote wurden zwischen 1909 bis 1914 in norddeutschen Werften gebaut und fanden ihren Weg an den Attersee. Diese Zeitzeugen der Geschichte des Sportsegelns werden bis heute liebevoll gehegt und gepflegt, werden vom Verein K. u. k. Yachtgeschwader repräsentiert und gehören noch immer zu den schnellsten Segelyachten am See.

In den folgenden Websites ist diese Bootsklasse näher beschrieben:

Yacht- und Segelclubs

Bootsklassen

Verbreitete Bootsklassen sind:

  • bei Katamaranen: Tornado, Hobie Cat,
  • bei Jollen: Optimist, Laser, Contender, Finn-Dinghy, O-Jolle, Pirat, Korsar, 420er, 470er, 490er, Kielzugvogel, Flying Duchman, Aquila,
  • bei Kielbooten: Sonderklassen, Drachen, Starboot, H-Boot, H-26, Soling, Yngling, V-Star, Maxi, Trias, Dyas, Monas, Tempest, Sunbeam,

Veranstaltungen

Alljährlich werden nationale und internationale Segelveranstaltungen ausgetragen, darunter Welt- und Europameisterschaften. Am Attersee beheimatete Segler erzielen Spitzenplätze bei internationalen Meisterschaften und Großereignissen. Als Beispiele seien der Weltmeister Andreas Hagara und der Olympiasieger Roman Hagara im Tornado und Silvia Vogl, Mitglied der Damen-Olympiamannschaft 2008 im 470er, genannt.

Tradition haben:

Jugendarbeit

In den Segelclubs um den Attersee wird die Jugendarbeit [8] und das Heranführen junger Menschen an den Segelsport sehr ernst genommen. Optimistenwochen der Schulen und spezielle Segelveranstaltungen für die Jugend haben einen hohen Stellenwert.

Segelschulen

Auf die Segelschulen wird in einem eigenen Artikel eingegangen.

Bildergalerie

Quellen

  • Informationen der Segelclubs am Attersee
  • Tourismusverband Ferienregion Attersee
  • Sammlung Walter Großpointner
  • Manfred Hemetsberger

Weblinks