Rosenwind

Aus Atterwiki
Match an der Luv-Tonne bei Rosenwind

Der sogenannte Rosenwind am Attersee ist in Seglerkreisen sehr beliebt und mit ein Grund dafür, warum sich der Attersee zu einem der bekanntesten Segelreviere Österreichs entwickeln konnte.


Rosenwind - Sonnenwind

Der sogenannte Rosenwind bläst bei sonnigem Sommerwetter aus nordöstlicher Richtung über den Attersee. Er wird durch eine regionale thermische Luftströmung verursacht. Die Luft im flachen Voralpenland wird von der Sonne erwärmt und steigt in die südlichen Gebirgstäler auf. Er beginnt etwa um die Mittagszeit und hält bis in die Abendstunden an, bis die Sonne ihre Kraft verliert.

Bei den Seglern ist er deshalb beliebt, weil er relativ gleichmäßig mit etwa vier Windstärken auf der Beaufortskala weht. Er beginnt im Norden und breitet sich nach Süden aus. Am stärksten bläst er in der Regel an der Ostseite zwischen Kammer und Weyregg, wo er sich entlang der Berghänge beschleunigt. Die Wellen können etwa einen halben Meter mächtig werden. Der Rosenwind reicht nicht immer über den ganzen See, sondern manchmal nur bis zur Hälfte und seltener über das "Gschwendter Eck" bei Stockwinkl hinaus. In der Unteracher Bucht herrscht oft Flaute und Windstille. Bei Westwetterlage und Föhn können dort aber vom Mondsee her und aus dem Mitterweissenbachtal sehr starke böige Winde auftreten.

In den Morgenstunden bis etwa zehn Uhr vormittags fließt die Luft bei Schönwetter in umgekehrter Richtung von den Bergen zu Tal. Am Attersee kommt dieser, "Oberwind" genannte Talwind aus dem Mitterweißenbachtal und verteilt sich in der Südhälfte des Attersees von Unterach bis etwa Nußdorf. Bei den Frühaufstehern unter den Seglern ist er ein Geheimtip und noch beliebter als der Rosenwind. Er weht noch gleichmäßiger mit etwa drei Beaufort Windstärke, wird aber von wesentlich kleineren Wellen begleitet. Dadurch erreicht man beim Aufkreuzen und im Halbwind mit einer Segeljolle eine schnelle und gleichmäßige Fahrt.

Namensgebung

Rosenwind wird dieser Wind von den Einheimischen genannt, und eine nicht ganz ernst zu nehmende Erklärung - die man in unserer Gegend hören kann - besagt, diese Bezeichnung komme daher, dass der Ostwind in früheren Zeiten oft Rosenblätter aus dem Schlossgarten von Kammer über den See geweht habe. Manche wollen auch den Geruch der Rosen erkannt haben und daraus den Namen ableiten.

Den Rosenwind gibt es aber auch an anderen Alpenseen, z. B. am Zürichsee, daher ist die folgende Erklärung wohl die richtigere:

Sprachgeschichtlich hat das Wort "Rosen-" beim "Rosenwind" wohl eher mit "rasen" zu tun, so wie es für die Erklärung des Wortes "Rosenmontag" (der Tag, an dem alle "rasen", sich wild aufführen, siehe Gebrüder Grimm) in der Faschingszeit zutrifft. Rosenwind bezeichnet demnach einen "rasenden", schnellen Wind.

In der bäuerlichen Bevölkerung heißt dieser Wind seit uralten Zeiten "Roasenwind". Würde der Name von den Rosen kommen, so würde er in der bäuerlichen Bevölkerung auch als "Rosenwind" gesprochen. Der Roasenwind war/ist für die Heu- und Grummeternte sehr wichtig, trocknet doch dieser Schönwetterwind sehr schnell das Gras zum Heu bzw. Grummet.

Bildergalerie

Rosenwind-Wein

Zu Ehren des frischen Rosenwindes hat Designer Hannes Rohringer gemeinsam mit dem Carnuntum-Winzer Gerhard Pimpel einen Rosenwind-Wein kreiert. Als Pate fungierte Schiweltmeister Michael Walchhofer bei der Weintaufe am 28. April 2006 in der Galerie Zwach.

Quellen