Rosenwind: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Datei:H-Boot-Rosenwind.jpg|thumb|550px||Match an der Luv-Tonne bei Rosenwind]]
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Der '''Rosenwind''' ist ein wesentlicher Grund, warum sich der [[Attersee (See)|Attersee]] zu einem der beliebtesten [[Segeln|Segelreviere]] entwickelte.  
Der sogenannte '''Rosenwind''' am Attersee ist in Seglerkreisen sehr beliebt und mit ein Grund dafür, warum sich der [[Attersee (See)|Attersee]] zu einem der bekanntesten [[Segeln|Segelreviere]] Österreichs entwickeln konnte.  




==Rosenwind - Sonnenwind==
==Rosenwind - Sonnenwind==
Der sogenannte Rosenwind zieht bei sonnigem Sommerwetter aus nordöstlicher Richtung über den Attersee. Es handelt sich dabei um eine Thermik, die durch die Erwärmung der Luft im flachen Voralpenland entsteht und in die südlichen Gebirgstäler aufsteigt. Er beginnt etwa um die Mittagszeit und hält bis in die Abendstunden, bis die Sonne ihre Kraft verliert, an.  
Der sogenannte Rosenwind bläst bei sonnigem Sommerwetter aus nordöstlicher Richtung über den Attersee. Er wird durch eine regionale thermische Luftströmung verursacht. Die Luft im flachen Voralpenland wird von der Sonne erwärmt und steigt in die südlichen Gebirgstäler auf. Er beginnt etwa um die Mittagszeit und hält bis in die Abendstunden an, bis die Sonne ihre Kraft verliert.  


Bei den [[Segeln|Seglern]] ist er deshalb beliebt, weil er sehr gleichmäßig mit etwa vier Windstärken auf der Beaufortskala weht. Er beginnt im Norden und breitet sich nach Süden aus. Am stärksten bläst er in der Regel an der Ostseite zwischen Kammer und Weyregg, wo er sich entlang der Berghänge beschleunigt. Die Wellen können etwa einen halben Meter mächtig werden. Der Rosenwind reicht nicht immer über den ganzen See, sondern oft nur bis zur Hälfte und selten über das "Gschwendter Eck" bei Stockwinkl hinaus. Unterach ist generell, ausser bei einer Westwetterlage, vom Wind benachteiligt.
Bei den [[Segeln|Seglern]] ist er deshalb beliebt, weil er relativ gleichmäßig mit etwa vier Windstärken auf der Beaufortskala weht. Er beginnt im Norden und breitet sich nach Süden aus. Am stärksten bläst er in der Regel an der Ostseite zwischen Kammer und Weyregg, wo er sich entlang der Berghänge beschleunigt. Die Wellen können etwa einen halben Meter mächtig werden. Der Rosenwind reicht nicht immer über den ganzen See, sondern manchmal nur bis zur Hälfte und seltener über das "Gschwendter Eck" bei Stockwinkl hinaus. In der Unteracher Bucht herrscht oft Flaute und Windstille. Bei Westwetterlage und Föhn können dort aber vom Mondsee her und aus dem Mitterweissenbachtal sehr starke böige Winde auftreten.


In den Morgenstunden bis etwa zehn Uhr vormittags fließt die Luft bei Schönwetter in umgekehrter Richtung von den Bergen zu Tal. Am Attersee kommt dieser, "Oberwind" genannte, Talwind aus dem Mitterweißenbachtal und verteilt sich in der Südhälfte des Attersees von Unterach bis etwa Nußdorf. Bei den Frühaufstehern unter den Seglern ist er ein Geheimtip und noch beliebter als der Rosenwind. Er weht noch gleichmäßiger mit etwa drei Beaufort Windstärke, wird aber von wesentlich kleineren Wellen begleitet. Dadurch erreicht man beim Aufkreuzen und im Halbwind mit einer Segeljolle eine schnelle und gleichmäßige Fahrt.     
In den Morgenstunden bis etwa zehn Uhr vormittags fließt die Luft bei Schönwetter in umgekehrter Richtung von den Bergen zu Tal. Am Attersee kommt dieser, "Oberwind" genannte Talwind aus dem Mitterweißenbachtal und verteilt sich in der Südhälfte des Attersees von Unterach bis etwa Nußdorf. Bei den Frühaufstehern unter den Seglern ist er ein Geheimtip und noch beliebter als der Rosenwind. Er weht noch gleichmäßiger mit etwa drei Beaufort Windstärke, wird aber von wesentlich kleineren Wellen begleitet. Dadurch erreicht man beim Aufkreuzen und im Halbwind mit einer Segeljolle eine schnelle und gleichmäßige Fahrt.     


== Namensgebung ==
== Namensgebung ==
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Den Rosenwind gibt es aber auch an anderen Alpenseen, z. B. am Zürichsee, daher ist die folgende Erklärung wohl die richtigere:
Den Rosenwind gibt es aber auch an anderen Alpenseen, z. B. am Zürichsee, daher ist die folgende Erklärung wohl die richtigere:


Sprachgeschichtlich hat das Wort "Rosen-" beim "Rosenwind" wohl eher mit "rasen" zu tun, so wie es für die Erklärung des Wortes "Rosenmontag" (der Tag, an dem alle "rasen", sich wild aufführen) in der Faschingszeit zutrifft. Rosenwind bezeichnet demnach einen "rasenden", schnellen Wind.   
Sprachgeschichtlich hat das Wort "Rosen-" beim "Rosenwind" wohl eher mit "rasen" zu tun, so wie es für die Erklärung des Wortes "Rosenmontag" (der Tag, an dem alle "rasen", sich wild aufführen, siehe Gebrüder Grimm) in der Faschingszeit zutrifft. Rosenwind bezeichnet demnach einen "rasenden", schnellen Wind.   
 
In der bäuerlichen Bevölkerung heißt dieser Wind seit uralten Zeiten "Roasenwind". Würde der Name von den Rosen kommen, würde auch die bäuerliche Bevölkerung "Rosenwind" sagen. Der Roasenwind war/ist für die Heu- und Grummeternte sehr wichtig, trocknet doch dieser Schönwetterwind sehr schnell das Gras zum Heu bzw. Grummet.


==Bildergalerie==
==Bildergalerie==

Aktuelle Version vom 26. Mai 2024, 21:38 Uhr

Match an der Luv-Tonne bei Rosenwind

Der sogenannte Rosenwind am Attersee ist in Seglerkreisen sehr beliebt und mit ein Grund dafür, warum sich der Attersee zu einem der bekanntesten Segelreviere Österreichs entwickeln konnte.


Rosenwind - Sonnenwind

Der sogenannte Rosenwind bläst bei sonnigem Sommerwetter aus nordöstlicher Richtung über den Attersee. Er wird durch eine regionale thermische Luftströmung verursacht. Die Luft im flachen Voralpenland wird von der Sonne erwärmt und steigt in die südlichen Gebirgstäler auf. Er beginnt etwa um die Mittagszeit und hält bis in die Abendstunden an, bis die Sonne ihre Kraft verliert.

Bei den Seglern ist er deshalb beliebt, weil er relativ gleichmäßig mit etwa vier Windstärken auf der Beaufortskala weht. Er beginnt im Norden und breitet sich nach Süden aus. Am stärksten bläst er in der Regel an der Ostseite zwischen Kammer und Weyregg, wo er sich entlang der Berghänge beschleunigt. Die Wellen können etwa einen halben Meter mächtig werden. Der Rosenwind reicht nicht immer über den ganzen See, sondern manchmal nur bis zur Hälfte und seltener über das "Gschwendter Eck" bei Stockwinkl hinaus. In der Unteracher Bucht herrscht oft Flaute und Windstille. Bei Westwetterlage und Föhn können dort aber vom Mondsee her und aus dem Mitterweissenbachtal sehr starke böige Winde auftreten.

In den Morgenstunden bis etwa zehn Uhr vormittags fließt die Luft bei Schönwetter in umgekehrter Richtung von den Bergen zu Tal. Am Attersee kommt dieser, "Oberwind" genannte Talwind aus dem Mitterweißenbachtal und verteilt sich in der Südhälfte des Attersees von Unterach bis etwa Nußdorf. Bei den Frühaufstehern unter den Seglern ist er ein Geheimtip und noch beliebter als der Rosenwind. Er weht noch gleichmäßiger mit etwa drei Beaufort Windstärke, wird aber von wesentlich kleineren Wellen begleitet. Dadurch erreicht man beim Aufkreuzen und im Halbwind mit einer Segeljolle eine schnelle und gleichmäßige Fahrt.

Namensgebung

Rosenwind wird dieser Wind von den Einheimischen genannt, und eine nicht ganz ernst zu nehmende Erklärung - die man in unserer Gegend hören kann - besagt, diese Bezeichnung komme daher, dass der Ostwind in früheren Zeiten oft Rosenblätter aus dem Schlossgarten von Kammer über den See geweht habe. Manche wollen auch den Geruch der Rosen erkannt haben und daraus den Namen ableiten.

Den Rosenwind gibt es aber auch an anderen Alpenseen, z. B. am Zürichsee, daher ist die folgende Erklärung wohl die richtigere:

Sprachgeschichtlich hat das Wort "Rosen-" beim "Rosenwind" wohl eher mit "rasen" zu tun, so wie es für die Erklärung des Wortes "Rosenmontag" (der Tag, an dem alle "rasen", sich wild aufführen, siehe Gebrüder Grimm) in der Faschingszeit zutrifft. Rosenwind bezeichnet demnach einen "rasenden", schnellen Wind.

In der bäuerlichen Bevölkerung heißt dieser Wind seit uralten Zeiten "Roasenwind". Würde der Name von den Rosen kommen, würde auch die bäuerliche Bevölkerung "Rosenwind" sagen. Der Roasenwind war/ist für die Heu- und Grummeternte sehr wichtig, trocknet doch dieser Schönwetterwind sehr schnell das Gras zum Heu bzw. Grummet.

Bildergalerie

Rosenwind-Wein

Zu Ehren des frischen Rosenwindes hat Designer Hannes Rohringer gemeinsam mit dem Carnuntum-Winzer Gerhard Pimpel einen Rosenwind-Wein kreiert. Als Pate fungierte Schiweltmeister Michael Walchhofer bei der Weintaufe am 28. April 2006 in der Galerie Zwach.

Quellen