Litzlberger Keller
Der Litzlberger Keller ist ein traditionelles Restaurant in Seewalchen am Attersee
Der Anfang
In Litzlberg bestand seit dem 16 Jh. (südlich des heutigen Seebades) eine Brauerei. Nachweislich wurde 1645 dort Bier gebraut. Im Jahr 1821 kaufte Anton Georg Fidel Hofmann, der aus dem Salzburgischen kam, diese Brauerei und führte sie zu großem Erfolg.
Da es in der Brauerei an geeigneten Lagerräumen fehlte, suchte man nach geeigneten Lagermöglichkeiten und fand schließlich 1869 einen entsprechenden Platz. In einem Ansuchen an die „löbliche Gemeindevorstehung Seewalchen“ ersuchte der „ehrfurchtsvoll gefertigte Anton Hofmann“, dort einen neuen Lagerkeller zu errichten. „Derselbe“, schreibt er, „wird wie der Plan zeigt, vorschriftsmäßig gebaut; ober denselben eine Wohnung beantragt, welche ganz feuersicher hergerichtet; mit einem schweizerartigen Dachstuhl versehen und mit Scharrschindel eingedeckt wird.“ Und da „von keiner Seite Anstand“ kam, entstand dort der Litzlberger Keller.
Das Bier wurde mit Ochsengespannen zur weiteren Lagerung in den „Keller” gebracht. An schönen Sommertagen kamen dann die Brauknechte in den Litzlberger Keller, zogen zum Zeichen, dass „ausg'schenkt” wird, eine Fahne hoch und bewirteten Einheimische und Fremde.
Das war der Beginn des traditionellen Restaurants.
Gustav Klimt
Das berühmteste Bild des Litzlberger Kellers wurde 1916/17 von Gustav Klimt für die befreundete Familie Primavesi in Wien gemalt.
1997 wurde das Bild bei Sotheby's in New York um 12,97 Mio. € von einem Unbekannten ersteigert. Seit 2018 ist es als Dauerleihgabe im Leopold Museum Wien zu sehen.
Gasthaus und Restaurant
1927 musste die Brauerei Litzlberg zusperren, und der gesamte Besitz ging an die Familie Eichmann.
1930 kaufte das Ehepaar Hofmann (ein Enkel des Brauers und Karoline, geb. Gugg, die 1927 eine Gasthauskonzession erwarb) den Litzlberger Keller und führte ihn als Gaststätte.
1946 übernahmen Aloisia und Franz Kroiß den Litzlberger Keller, nach dem Kauf 1949 wurde das Haus bis auf die Außenmauern abgetragen, wiedererrichtet und erweitert. Allseits beliebt war auch die alte Kegelbahn, die sich früher hinter dem Haus befand. Und ein gern gesehener Gast war der Dichter Franz Karl Ginzkey, der in der Nachbarschaft wohnte.
1980 verkauften sie den „Keller” an Hermann und Waltraud Danter.
Aus der bekannt bürgerlichen Gaststätte entstand ein beliebtes Restaurant. 2009 übergaben sie das Haus an die Tochter Sandra und ihren Mann Kurt Schmiedleitner.