Hauptstraße in Seewalchen: Unterschied zwischen den Versionen
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Ein Spaziergang durch die '''Hauptstraße''' in [[Seewalchen am Attersee|Seewalchen]] hat Ende der 1950er Jahre anders ausgesehen als heute. Im Lauf der Jahre ändert sich manches. Von Interesse sind vor allem die bekannten Häuser an dieser Straße. | Ein Spaziergang durch die '''Hauptstraße''' in [[Seewalchen am Attersee|Seewalchen]] hat Ende der 1950er Jahre anders ausgesehen als heute. Im Lauf der Jahre ändert sich manches. Von Interesse sind vor allem die bekannten Häuser an dieser Straße. | ||
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== Die Häuser == | == Die Häuser == | ||
===Tostmann Trachten=== | ===[[Tostmann Trachten]]=== | ||
Das Haus [[Tostmann Trachten|Tostmann]] (Hauptstr. 1) war bis 1963 Gemeindeamt, Postamt und im ersten Stock war der Geschäftsraum der Raiffeisenkasse untergebracht. Dort war Herr Lothar Werner der einzige Angestellte. Die Aufgaben einer Bank sind mit den heutigen gar nicht zu vergleichen. Es gab kein Girokonto – die Lohnauszahlung erfolgte in der Firma im „Lohnsackerl“ - , es gab kaum ein Kreditwesen und die Überweisungen machte man im Postamt. Im hinteren Teil des Hauses waren einige Armenwohnungen mit den dazugehörigen Holzhütten. Diese waren aber kaum belegt. | Das Haus [[Tostmann Trachten|Tostmann]] (Hauptstr. 1) war bis 1963 Gemeindeamt, Postamt und im ersten Stock war der Geschäftsraum der Raiffeisenkasse untergebracht. Dort war Herr Lothar Werner der einzige Angestellte. Die Aufgaben einer Bank sind mit den heutigen gar nicht zu vergleichen. Es gab kein Girokonto – die Lohnauszahlung erfolgte in der Firma im „Lohnsackerl“ - , es gab kaum ein Kreditwesen und die Überweisungen machte man im Postamt. Im hinteren Teil des Hauses waren einige Armenwohnungen mit den dazugehörigen Holzhütten. Diese waren aber kaum belegt. | ||
=== Gasthof Stallinger === | === [[Gasthof Stallinger]] === | ||
[[Datei:Gasthof Stallinger Seewalchen.jpg|thumb|Gasthof Stallinger]] | |||
Das Stallinger-Wirtshaus hat eine lange Tradition, die bis ins Mittelalter zurückreicht und ist seit über 100 Jahren im Besitz der Familie Stallinger.<br/> | |||
Zwischen dem Gasthaus und dem „Doktorhaus“ am [[Kirchenplatz in Seewalchen|Kirchenplatz]] bzw. Gastgarten führte bis 1985 eine Straße. <br/>Zum [[Gasthof Stallinger]] gehörte ursprünglich auch eine Landwirtschaft und eine Fleischhauerei. Am Südende des Gastgartens befand sich der „Stallinger Salon“. Dieser Saal wurde 1904 an Stelle des ersten Seewalchner Feuerwehrdepots errichtet. 1920 baute die [[Dilettanten Theatergesellschaft]] an die Westseite des Salons eine Bühne an und hatte dort bis zum Abbruch dieses Gebäudes im Jahre 1965 ihre Heimstätte.Der Saal musste einem Neubau weichen, wo dann eine Fleischhauerei, später u. a. ein Woll-Geschäft, bis 2010 die Quelle Agentur und danach ein Wettbüro untergebracht waren.<br/> | |||
Nördlich des Wirtshauses steht das große ehemalige Wirtschaftsgebäude der dazugehörigen Landwirtschaft | |||
*[https://www.google.com/maps/d/u/0/edit?mid=1jWRj7lIRJMIlBXaY2XDo1L0HQVK1Rgx0&ll=47.95400080027725%2C13.591045288033456&z=15 Lage auf Google Maps] | |||
=== Koasa-Haus === | === Koasa-Haus === | ||
Wenig blieb unverändert, das '''„Koasa“-Haus''' zum Beispiel (Mayer, Hauptstraße 9) oder auch das Haus Hemetsberger, ehemaliger '''Frisör Hemetsberger''', obwohl auch dort bauliche Veränderungen durchgeführt wurden. | Wenig blieb unverändert, das '''„Koasa“-Haus''' zum Beispiel (Mayer, Hauptstraße 9) oder auch das Haus Hemetsberger, ehemaliger '''Frisör Hemetsberger''', obwohl auch dort bauliche Veränderungen durchgeführt wurden. | ||
=== Der Pfarrhof === | === [[Pfarrhof Seewalchen|Der Pfarrhof]] === | ||
Der Pfarrhof (Hauptstr. 6), um 1610 von Pfarrer [[Wolfgang Burger]] erbaut, wurde äußerlich kaum verändert. | Der [[Pfarrhof Seewalchen|Pfarrhof]] (Hauptstr. 6), um 1610 von Pfarrer [[Wolfgang Burger]] erbaut, wurde äußerlich kaum verändert. | ||
=== Die Geschäfte === | === Die Geschäfte === | ||
Im sogenannten „Döberl“-Haus (Hauptstr. 4) war seinerzeit die Gemischtwarenhandlung der '''Roither Frieda'''. Vor diesem Haus stand lange Zeit der Dorfbrunnen. In dem 1950er Jahren war dies auch der Platz, wo der Gemeinde-Christbaum aufgestellt wurde. Im Frühjahr 2015 errichtete die Familie Tostmann-Grosser die "''' | Im sogenannten „Döberl“-Haus (Hauptstr. 4) war seinerzeit die Gemischtwarenhandlung der '''Roither Frieda'''. Vor diesem Haus stand lange Zeit der Dorfbrunnen. In dem 1950er Jahren war dies auch der Platz, wo der Gemeinde-Christbaum aufgestellt wurde. Im Frühjahr 2015 errichtete die Familie Tostmann-Grosser die "'''Bandlkramerey'''" mit einem Café und Veranstaltungsräumen. Das Haus wurde während der Corona-Krise wieder verkauft. | ||
Allein in der Hauptstraße gab es vier Geschäfte. Neben der „Roither-Frieda“ -wie es allgemein hieß- befand sich im Haus Hauptstr. 8 das '''Kaufhaus Hinterholzer''' (später Lederer, heute Fleischhauerei Dorfmetzger) und ein paar Häuser weiter das '''Geschäft Neuhofer''' mit Bäckerei (Hauptstr. 14). Im Neuhofer-Haus war zuletzt eine Tabak-Trafik mit Lotto-Stelle. | Allein in der Hauptstraße gab es vier Geschäfte. Neben der „Roither-Frieda“ -wie es allgemein hieß- befand sich im Haus Hauptstr. 8 das '''Kaufhaus Hinterholzer''' (später Lederer, heute Fleischhauerei Dorfmetzger) und ein paar Häuser weiter das '''Geschäft Neuhofer''' mit Bäckerei (Hauptstr. 14). Im Neuhofer-Haus war zuletzt eine Tabak-Trafik mit Lotto-Stelle. | ||
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=== Die Bäcker === | === Die Bäcker === | ||
In der Hauptstraße waren auch drei Backstuben. Gleich neben dem schon erwähnten '''Geschäft Neuhofer''', wo auch gebacken wurde, war im Haus Hauptstr. 12 die '''Andorfer-Bäckerei''' und im sogenannten Koaser-Häusl (Hauptstr. 9) die '''Bäckerei Hüttmayr''' untergebracht. Letztere übernahm Ende der 1950er Jahre [[Alois Ulm]], der von 1967 bis 1984 Bürgermeister von Seewalchen war. Die Häuser der Andorfer-Bäckerei und des Neuhofer-Geschäftes wurden im Herbst 2011 abgerissen | In der Hauptstraße waren auch drei Backstuben. Gleich neben dem schon erwähnten '''Geschäft Neuhofer''', wo auch gebacken wurde, war im Haus Hauptstr. 12 die '''Andorfer-Bäckerei''' und im sogenannten Koaser-Häusl (Hauptstr. 9) die '''Bäckerei Hüttmayr''' untergebracht. Letztere übernahm Ende der 1950er Jahre [[Alois Ulm]], der von 1967 bis 1984 Bürgermeister von Seewalchen war. | ||
Die Häuser der Andorfer-Bäckerei und des Neuhofer-Geschäftes wurden im Herbst 2011 abgerissen und durch einen Neubau ersetzt. | |||
=== Laminger-Häusl === | === Laminger-Häusl === | ||
Gleich neben der Bäckerei von [[Alois Ulm]] war früher das alte Laminger-Häusl (Hauptstr. 11). [[Max Laminger]] war von 1905 bis 1938 Gemeindesekretär | Gleich neben der Bäckerei von [[Alois Ulm]] war früher das alte Laminger-Häusl (Hauptstr. 11). [[Max Laminger]] war von 1905 bis 1938 Gemeindesekretär und arbeitete unter 15 (!) Bürgermeistern. Daneben war er in verschiedenen Körperschaften tätig und führte 36 Jahre lang bis zu seinem 92. Lebensjahr die [[Chronik von Seewalchen|Chronik der Gemeinde Seewalchen]]. | ||
===Schuster-Mayr === | ===Schuster-Mayr === | ||
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=== Schlosser Lenzenwöger === | === Schlosser Lenzenwöger === | ||
Daneben im Haus Hauptstr. 10 führte der „Schlosser-Martl“ bis 1970 eine Schlosserei. Der Betrieb der Familie Lenzenwöger war bis zum Ende des 19. Jahrhunderts zunächst am Berg nach Steindorf, was zur dortigen Bezeichnung „Schlosser-Berg“ führte. Dann verlegte der Schlosser Lenzenwöger sein Geschäft in das Haus in die Hauptstr. 10. Vieles ist in dieser Werkstätte noch erhalten, darunter, die „Transmissionen“– die frühen Antriebe der Maschinen. Das Haus | Daneben im Haus Hauptstr. 10 führte der „Schlosser-Martl“ bis 1970 eine Schlosserei. Der Betrieb der Familie Lenzenwöger war bis zum Ende des 19. Jahrhunderts zunächst am Berg nach Steindorf, was zur dortigen Bezeichnung „Schlosser-Berg“ führte. Dann verlegte der Schlosser Lenzenwöger sein Geschäft in das Haus in die Hauptstr. 10. Vieles ist in dieser Werkstätte noch erhalten, darunter, die „Transmissionen“– die frühen Antriebe der Maschinen. | ||
<br/>Ein Sohn des Hauses, [[Autohaus Lenzenweger|Johann Lenzenwöger]], eröffnete mit einem Gesellen dieser Schlosserei 1924 die erste Autowerkstatt der ganzen Gegend.<br/> Das Haus war dann ein kleines Museum und im Sommer das Büro der [[Attersee Klassik]].<br/> | |||
2015 wurde eine Änderungsschneiderei eröffnet. | |||
=== Filiale Oberndorfer === | === Filiale Oberndorfer === | ||
Im Oktober 2011 wurde das Neuhofer-Haus (Hauptstraße 14) und kurz darauf die ehemalige Andorfer-Bäckerei (Hauptstraße 12) abgerissen. Auf dem Platz entstand nur mehr ein Gebäude mit ausreichendem Parkplatz. Im Erdgeschoß ist eine Filiale der Bäckerei Oberndorfer, Hatschekstraße, untergebracht, im Obergeschoß fanden einige Wohnungen Platz. | Im Oktober 2011 wurde das Neuhofer-Haus (Hauptstraße 14) und kurz darauf die ehemalige Andorfer-Bäckerei (Hauptstraße 12) abgerissen. Auf dem Platz entstand nur mehr ein Gebäude mit ausreichendem Parkplatz. Im Erdgeschoß ist eine Filiale der Bäckerei Oberndorfer, Hatschekstraße, untergebracht, im Obergeschoß fanden einige Wohnungen Platz. | ||
=== Gasthof Rosenauer === | === [[Gasthof Rosenauer]] === | ||
Am Platz vor der LAWOG-Wohnanlage, Hauptstr. 17, stand der [[Gasthof Rosenauer]]. So wie früher beim Stallinger gab es auch dort neben dem Gasthausbetrieb eine Fleischbank. Auf dem Gelände war auch eine Brückenwaage und eine Reihe von Nebengebäuden. 1962 erwarb die Gemeinde die Liegenschaft und verschiedene Pächter führten Wirtshaus und Saal als „Haus des Fremdenverkehrs“, bis es 1975 abgetragen wurde. | Am Platz vor der LAWOG-Wohnanlage, Hauptstr. 17, stand der [[Gasthof Rosenauer]]. So wie früher beim Stallinger gab es auch dort neben dem Gasthausbetrieb eine Fleischbank. Auf dem Gelände war auch eine Brückenwaage und eine Reihe von Nebengebäuden. 1962 erwarb die Gemeinde die Liegenschaft und verschiedene Pächter führten Wirtshaus und Saal als „Haus des Fremdenverkehrs“, bis es 1975 abgetragen wurde.<br/> | ||
Im Erdgeschoß der LAWOG-Wohnanlage befinden sich unter anderem die Arztpraxis des Gemeindearztes und das [[REGATTA]]-Büro. | |||
=== Hamburger-Haus === | === Hamburger-Haus === | ||
Gegenüber stand das „Hamburgerhaus“, ein Bürgerhaus der Industriellenfamilie Hamburger (Lenzinger Papierfabrik). Vor dem Haus war die Autobushaltestelle; dort stieg man ein, wenn man mit dem [[Rudolf Waldmann|„Waldmann“]]– so hieß der Busunternehmer- nach Vöcklabruck fahren wollte. An Stelle des Hamburgerhauses wurde 1974 ein Neubau für die Raiffeisenkasse errichtet, die dann bis 2005 dort ihre Geschäftsstelle hatte. Der „moderne Stil“ und die Tatsache, dass ein solches Haus vom halben See aus gesehen werden konnte, war Anlass vieler bissiger Bemerkungen.<br/> | Gegenüber stand das „Hamburgerhaus“, ein Bürgerhaus der Industriellenfamilie Hamburger (Lenzinger Papierfabrik). Vor dem Haus war die Autobushaltestelle; dort stieg man ein, wenn man mit dem [[Rudolf Waldmann|„Waldmann“]]– so hieß der Busunternehmer- nach Vöcklabruck fahren wollte. An Stelle des Hamburgerhauses wurde 1974 ein Neubau für die Raiffeisenkasse errichtet, die dann bis 2005 dort ihre Geschäftsstelle hatte. Der „moderne Stil“ und die Tatsache, dass ein solches Haus vom halben See aus gesehen werden konnte, war Anlass vieler bissiger Bemerkungen.<br/> | ||
Das Haus wurde in der Folge von den Gebrüdern Rumplmayr (Häupl) übernommen, nach deren Konkurs erwarb die Fa. Ramsl.Attersee.Com das Gebäude und | Das Haus wurde in der Folge von den Gebrüdern Rumplmayr (Häupl) übernommen, nach deren Konkurs erwarb die Fa. Ramsl.Attersee.Com das Gebäude und führte dort ihre Werbeagentur. | ||
=== Gasthof Häupl === | === [[Gasthof Häupl]] === | ||
Zwischen der alten Raiffeisenbank und dem alten | Zwischen der alten Raiffeisenbank und dem alten „[[Familie Häupl|Gasthof Häupl]]“ (Hauptstr. 20) war neben dem Rosengarten, der auch noch heute besteht, der Häupl-Gastgarten. Hier saßen im Sommer die Einheimischen unter den Kastanienbäumen, während die „feineren Leute“ oder die „Herrschaften“ (ein auch in den 1960er Jahren noch gelegentlich für die Sommergäste verwendeter Ausdruck) auf der Terrasse den schönen Blick über den See und die Bergwelt genossen. Mehrfache Umbauten und Erweiterungen erfolgten und aus dem früheren Gasthof wurde ein Hotel mit Restaurant, mittlerweile mit bewegter Geschichte. | ||
== Die Häuser am Kastinger-Berg == | == Die Häuser am Kastinger-Berg == | ||
[[Bild:SWN_303a_Sixn1_GCh.jpg|thumb | [[Bild:SWN_303a_Sixn1_GCh.jpg|thumb|Der "Kastingerberg" in der Hauptstraße in Seewalchen mit der [[Six-Kapelle|Sixn-Kapelle]] und der Abzweigung in den Kapellenweg.]] | ||
Nach dem früheren '''Fliesenleger Ablinger''' (Hauptstr. 19) kommt das '''Haus Klaffenböck''' (Hauptstr. 21). Dort war früher einmal ein Café, eine Pension, dann war dort die Drogerie Kwizda untergebracht. Ein Haus weiter, Hauptstraße 23, wurde ein Neubau für den '''Frisiersalon Hedy''' errichtet, daraus entstand Intercoiffeur Lachinger. Dieses Geschäft steht schon am Berg, der im Lauf der Zeit mehrere Namen hatte. Früher hieß er „Gruber-Berg“ (nach dem früheren Besitzer des Hauses Hauptstr. 24), später wurde er meist „Kastinger-Berg“ genannt. | Nach dem früheren '''Fliesenleger Ablinger''' (Hauptstr. 19) kommt das '''Haus Klaffenböck''' (Hauptstr. 21). Dort war früher einmal ein Café, eine Pension, dann war dort die Drogerie Kwizda untergebracht. Ein Haus weiter, Hauptstraße 23, wurde ein Neubau für den '''Frisiersalon Hedy''' errichtet, daraus entstand Intercoiffeur Lachinger. Dieses Geschäft steht schon am Berg, der im Lauf der Zeit mehrere Namen hatte. Früher hieß er „Gruber-Berg“ (nach dem früheren Besitzer des Hauses Hauptstr. 24), später wurde er meist „Kastinger-Berg“ genannt. | ||
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=== Tischlerei Aigner === | === Tischlerei Aigner === | ||
Auch die Tischlerei Aigner, gleich anschließend Hauptstr. 31 | Auch die Tischlerei Aigner, (gleich anschließend Hauptstr. 31) die 1934 gegründet wurde, übersiedelte mit ihrer Produktion in die Steindorfer Straße (heute Billa), während das Möbelhaus noch viele Jahre in der Hauptstraße verblieb. Neben dem Haus war ein zweigeschoßiges Gebäude, in dem die Möbel ausgestellt waren. | ||
Zu erwähnen sind die Wohnhäuser (Hauptstr. 28, 30 und 32) die allesamt einmal einer '''Familie Wang''' gehörten. | Zu erwähnen sind die Wohnhäuser (Hauptstr. 28, 30 und 32) die allesamt einmal einer '''Familie Wang''' gehörten. | ||
Im Haus '''Kirchgatterer''' (Hauptstraße 34) wurde bis 1998 eine Drogerie geführt. Mit diesem Gebäude endete die Bebauung an der Südseite der Hauptstraße. An der östlichen Grundgrenze führte ein schmaler Weg zu den Häusern an der Promenade. | |||
Die | Die folgenden Gründe waren bis zum Bau der Umfahrungsstraße (Atterseestraße) 1952 ein Teil der Goldbergwiese, danach wurden sie verkauft. | ||
=== Konditorei und Arztpraxis=== | |||
Anfang der 50er Jahre wurden die Parzellen Hauptstraße 36-40 verkauft. | |||
Die [[Konditorei Rohringer]] samt Café bestand von 1955 bis 2010. Im Garten steht ein weiteres Haus, in dem [[Hannes Rohringer]] seine Wohnung uns sein Atelier hat.<br/> | |||
Das Haus Hauptstraße 40 wurde vom '''Arzt''' Dr. Adolf Vogel errichtet, der dort auch seine Praxis führte. Nach seinem frühen Tod ordinierte Dr. Heinrich Pärm in den 1970er und 1980er Jahren in diesem Gebäude. Seit 1989 hatte Adolfs Sohn Dr. Oskar Vogel dort seine Ordination. | |||
Die '''Filiale der Volksbank''' an der Kreuzung zur Atterseestraße wurde 1968 errichtet und 2012 neu gebaut. <br/>Gegenüber steht die '''alte Garage''' von Walter Pleinert. Pleinert kam mit seinem Lastwagen mit dem Autobahnbau 1938 nach Seewalchen und führte dann ein Transportgeschäft. Der Betrieb ging 2008 in Konkurs. | |||
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[[Kategorie:Seewalchen am Attersee]] | [[Kategorie:Seewalchen am Attersee]] | ||
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Aktuelle Version vom 31. Dezember 2023, 14:47 Uhr
Ein Spaziergang durch die Hauptstraße in Seewalchen hat Ende der 1950er Jahre anders ausgesehen als heute. Im Lauf der Jahre ändert sich manches. Von Interesse sind vor allem die bekannten Häuser an dieser Straße.
Die Häuser
Tostmann Trachten
Das Haus Tostmann (Hauptstr. 1) war bis 1963 Gemeindeamt, Postamt und im ersten Stock war der Geschäftsraum der Raiffeisenkasse untergebracht. Dort war Herr Lothar Werner der einzige Angestellte. Die Aufgaben einer Bank sind mit den heutigen gar nicht zu vergleichen. Es gab kein Girokonto – die Lohnauszahlung erfolgte in der Firma im „Lohnsackerl“ - , es gab kaum ein Kreditwesen und die Überweisungen machte man im Postamt. Im hinteren Teil des Hauses waren einige Armenwohnungen mit den dazugehörigen Holzhütten. Diese waren aber kaum belegt.
Gasthof Stallinger
Das Stallinger-Wirtshaus hat eine lange Tradition, die bis ins Mittelalter zurückreicht und ist seit über 100 Jahren im Besitz der Familie Stallinger.
Zwischen dem Gasthaus und dem „Doktorhaus“ am Kirchenplatz bzw. Gastgarten führte bis 1985 eine Straße.
Zum Gasthof Stallinger gehörte ursprünglich auch eine Landwirtschaft und eine Fleischhauerei. Am Südende des Gastgartens befand sich der „Stallinger Salon“. Dieser Saal wurde 1904 an Stelle des ersten Seewalchner Feuerwehrdepots errichtet. 1920 baute die Dilettanten Theatergesellschaft an die Westseite des Salons eine Bühne an und hatte dort bis zum Abbruch dieses Gebäudes im Jahre 1965 ihre Heimstätte.Der Saal musste einem Neubau weichen, wo dann eine Fleischhauerei, später u. a. ein Woll-Geschäft, bis 2010 die Quelle Agentur und danach ein Wettbüro untergebracht waren.
Nördlich des Wirtshauses steht das große ehemalige Wirtschaftsgebäude der dazugehörigen Landwirtschaft
Koasa-Haus
Wenig blieb unverändert, das „Koasa“-Haus zum Beispiel (Mayer, Hauptstraße 9) oder auch das Haus Hemetsberger, ehemaliger Frisör Hemetsberger, obwohl auch dort bauliche Veränderungen durchgeführt wurden.
Der Pfarrhof
Der Pfarrhof (Hauptstr. 6), um 1610 von Pfarrer Wolfgang Burger erbaut, wurde äußerlich kaum verändert.
Die Geschäfte
Im sogenannten „Döberl“-Haus (Hauptstr. 4) war seinerzeit die Gemischtwarenhandlung der Roither Frieda. Vor diesem Haus stand lange Zeit der Dorfbrunnen. In dem 1950er Jahren war dies auch der Platz, wo der Gemeinde-Christbaum aufgestellt wurde. Im Frühjahr 2015 errichtete die Familie Tostmann-Grosser die "Bandlkramerey" mit einem Café und Veranstaltungsräumen. Das Haus wurde während der Corona-Krise wieder verkauft.
Allein in der Hauptstraße gab es vier Geschäfte. Neben der „Roither-Frieda“ -wie es allgemein hieß- befand sich im Haus Hauptstr. 8 das Kaufhaus Hinterholzer (später Lederer, heute Fleischhauerei Dorfmetzger) und ein paar Häuser weiter das Geschäft Neuhofer mit Bäckerei (Hauptstr. 14). Im Neuhofer-Haus war zuletzt eine Tabak-Trafik mit Lotto-Stelle. Auch gegenüber der früheren Tischlerei Aigner (Hauptstr. 31) war ein Geschäft. Und dann gab es auch die Kaufhäuser Prüher (Kirchenplatz), Lachinger (Müllnerweg) und Rohleder (Seyrlstraße).
Die Bäcker
In der Hauptstraße waren auch drei Backstuben. Gleich neben dem schon erwähnten Geschäft Neuhofer, wo auch gebacken wurde, war im Haus Hauptstr. 12 die Andorfer-Bäckerei und im sogenannten Koaser-Häusl (Hauptstr. 9) die Bäckerei Hüttmayr untergebracht. Letztere übernahm Ende der 1950er Jahre Alois Ulm, der von 1967 bis 1984 Bürgermeister von Seewalchen war. Die Häuser der Andorfer-Bäckerei und des Neuhofer-Geschäftes wurden im Herbst 2011 abgerissen und durch einen Neubau ersetzt.
Laminger-Häusl
Gleich neben der Bäckerei von Alois Ulm war früher das alte Laminger-Häusl (Hauptstr. 11). Max Laminger war von 1905 bis 1938 Gemeindesekretär und arbeitete unter 15 (!) Bürgermeistern. Daneben war er in verschiedenen Körperschaften tätig und führte 36 Jahre lang bis zu seinem 92. Lebensjahr die Chronik der Gemeinde Seewalchen.
Schuster-Mayr
Im Haus Hauptstr. 8 betrieb bis in die 1950er Jahre der „Schuster-Mayr“ seine Werkstätte. Später mietete dann Ludwig Haslauer Räume für sein Elektrogeschäft.
Schlosser Lenzenwöger
Daneben im Haus Hauptstr. 10 führte der „Schlosser-Martl“ bis 1970 eine Schlosserei. Der Betrieb der Familie Lenzenwöger war bis zum Ende des 19. Jahrhunderts zunächst am Berg nach Steindorf, was zur dortigen Bezeichnung „Schlosser-Berg“ führte. Dann verlegte der Schlosser Lenzenwöger sein Geschäft in das Haus in die Hauptstr. 10. Vieles ist in dieser Werkstätte noch erhalten, darunter, die „Transmissionen“– die frühen Antriebe der Maschinen.
Ein Sohn des Hauses, Johann Lenzenwöger, eröffnete mit einem Gesellen dieser Schlosserei 1924 die erste Autowerkstatt der ganzen Gegend.
Das Haus war dann ein kleines Museum und im Sommer das Büro der Attersee Klassik.
2015 wurde eine Änderungsschneiderei eröffnet.
Filiale Oberndorfer
Im Oktober 2011 wurde das Neuhofer-Haus (Hauptstraße 14) und kurz darauf die ehemalige Andorfer-Bäckerei (Hauptstraße 12) abgerissen. Auf dem Platz entstand nur mehr ein Gebäude mit ausreichendem Parkplatz. Im Erdgeschoß ist eine Filiale der Bäckerei Oberndorfer, Hatschekstraße, untergebracht, im Obergeschoß fanden einige Wohnungen Platz.
Gasthof Rosenauer
Am Platz vor der LAWOG-Wohnanlage, Hauptstr. 17, stand der Gasthof Rosenauer. So wie früher beim Stallinger gab es auch dort neben dem Gasthausbetrieb eine Fleischbank. Auf dem Gelände war auch eine Brückenwaage und eine Reihe von Nebengebäuden. 1962 erwarb die Gemeinde die Liegenschaft und verschiedene Pächter führten Wirtshaus und Saal als „Haus des Fremdenverkehrs“, bis es 1975 abgetragen wurde.
Im Erdgeschoß der LAWOG-Wohnanlage befinden sich unter anderem die Arztpraxis des Gemeindearztes und das REGATTA-Büro.
Hamburger-Haus
Gegenüber stand das „Hamburgerhaus“, ein Bürgerhaus der Industriellenfamilie Hamburger (Lenzinger Papierfabrik). Vor dem Haus war die Autobushaltestelle; dort stieg man ein, wenn man mit dem „Waldmann“– so hieß der Busunternehmer- nach Vöcklabruck fahren wollte. An Stelle des Hamburgerhauses wurde 1974 ein Neubau für die Raiffeisenkasse errichtet, die dann bis 2005 dort ihre Geschäftsstelle hatte. Der „moderne Stil“ und die Tatsache, dass ein solches Haus vom halben See aus gesehen werden konnte, war Anlass vieler bissiger Bemerkungen.
Das Haus wurde in der Folge von den Gebrüdern Rumplmayr (Häupl) übernommen, nach deren Konkurs erwarb die Fa. Ramsl.Attersee.Com das Gebäude und führte dort ihre Werbeagentur.
Gasthof Häupl
Zwischen der alten Raiffeisenbank und dem alten „Gasthof Häupl“ (Hauptstr. 20) war neben dem Rosengarten, der auch noch heute besteht, der Häupl-Gastgarten. Hier saßen im Sommer die Einheimischen unter den Kastanienbäumen, während die „feineren Leute“ oder die „Herrschaften“ (ein auch in den 1960er Jahren noch gelegentlich für die Sommergäste verwendeter Ausdruck) auf der Terrasse den schönen Blick über den See und die Bergwelt genossen. Mehrfache Umbauten und Erweiterungen erfolgten und aus dem früheren Gasthof wurde ein Hotel mit Restaurant, mittlerweile mit bewegter Geschichte.
Die Häuser am Kastinger-Berg
Nach dem früheren Fliesenleger Ablinger (Hauptstr. 19) kommt das Haus Klaffenböck (Hauptstr. 21). Dort war früher einmal ein Café, eine Pension, dann war dort die Drogerie Kwizda untergebracht. Ein Haus weiter, Hauptstraße 23, wurde ein Neubau für den Frisiersalon Hedy errichtet, daraus entstand Intercoiffeur Lachinger. Dieses Geschäft steht schon am Berg, der im Lauf der Zeit mehrere Namen hatte. Früher hieß er „Gruber-Berg“ (nach dem früheren Besitzer des Hauses Hauptstr. 24), später wurde er meist „Kastinger-Berg“ genannt.
Kastinger-Haus
Um 1914 errichtete im Haus Hauptstr. 27 der Schuster Hermann Kastinger seine Werkstätte, später entwickelte sich hier die erste Schuhfabrik Kastinger, die dann 1956 in die Steindorfer Straße (heute Müller) übersiedelte. Dann war dort ein Schuhgeschäft, später auch ein Textilgeschäft, bis auch dieses Gebäude einem Neubau weichen musste.
Tischlerei Aigner
Auch die Tischlerei Aigner, (gleich anschließend Hauptstr. 31) die 1934 gegründet wurde, übersiedelte mit ihrer Produktion in die Steindorfer Straße (heute Billa), während das Möbelhaus noch viele Jahre in der Hauptstraße verblieb. Neben dem Haus war ein zweigeschoßiges Gebäude, in dem die Möbel ausgestellt waren.
Zu erwähnen sind die Wohnhäuser (Hauptstr. 28, 30 und 32) die allesamt einmal einer Familie Wang gehörten.
Im Haus Kirchgatterer (Hauptstraße 34) wurde bis 1998 eine Drogerie geführt. Mit diesem Gebäude endete die Bebauung an der Südseite der Hauptstraße. An der östlichen Grundgrenze führte ein schmaler Weg zu den Häusern an der Promenade. Die folgenden Gründe waren bis zum Bau der Umfahrungsstraße (Atterseestraße) 1952 ein Teil der Goldbergwiese, danach wurden sie verkauft.
Konditorei und Arztpraxis
Anfang der 50er Jahre wurden die Parzellen Hauptstraße 36-40 verkauft.
Die Konditorei Rohringer samt Café bestand von 1955 bis 2010. Im Garten steht ein weiteres Haus, in dem Hannes Rohringer seine Wohnung uns sein Atelier hat.
Das Haus Hauptstraße 40 wurde vom Arzt Dr. Adolf Vogel errichtet, der dort auch seine Praxis führte. Nach seinem frühen Tod ordinierte Dr. Heinrich Pärm in den 1970er und 1980er Jahren in diesem Gebäude. Seit 1989 hatte Adolfs Sohn Dr. Oskar Vogel dort seine Ordination.
Die Filiale der Volksbank an der Kreuzung zur Atterseestraße wurde 1968 errichtet und 2012 neu gebaut.
Gegenüber steht die alte Garage von Walter Pleinert. Pleinert kam mit seinem Lastwagen mit dem Autobahnbau 1938 nach Seewalchen und führte dann ein Transportgeschäft. Der Betrieb ging 2008 in Konkurs.
Lageplan
Quelle
- (zusammengestellt von Johann Rauchenzauner)